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Frau mit unregelmäßigem Schlafrhythmus liegt auf Sofa
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Die innere Uhr und Ihre Bedeutung Gesunder Schlafrhythmus

Schlaf ist ein wesentlicher Teil des menschlichen Lebens und ein wichtiger Faktor für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Erfahren Sie jetzt, welche Bedeutung der Schlafrhythmus hat, wie er gesteuert wird und wie er sich verbessern lässt.

Was ist der Schlafrhythmus?

Wir schlafen in einem bestimmen Rhythmus. Die meisten Menschen sind tagsüber wach, werden abends müde und gehen dann schlafen. Idealerweise verläuft der Schlafrhythmus ungefähr in einem 24-Stunden-Fenster. Gesteuert wird er über den so genannten zirkadianen Rhythmus, der häufig auch als innere Uhr bezeichnet wird. Der Begriff „zirkadian“ leitet sich übrigens vom lateinischen circa (ungefähr) und dies (Tag) ab.

Biologische Grundlagen des Schlafrhythmus

Es ist schon lange bekannt, dass der zirkadiane Rhythmus durch Lichtsignale beeinflusst werden kann. Hier kommt das müde machende Hormon Melatonin ins Spiel. Bei Helligkeit wird von der Zirbeldrüse weniger Melatonin produziert, bei Dunkelheit steigt der Hormonspiegel. Daher wirken sich Tag und Nacht auf unseren Rhythmus aus. Uns Menschen gelingt es dadurch, sich bei einem Wechsel der Zeitzonen, wie beispielsweise bei einer Atlantiküberquerung, einem neuen Tag-Nachtrhythmus anzupassen.

Experimente mit Mäusen, die in vollkommener Dunkelheit lebten, haben jedoch auch gezeigt, dass der zirkadiane Rhythmus nicht ausschließlich durch Lichtreize gesteuert wird. Er wird vor allem durch einen bestimmten Bereich im Gehirn, den sogenannten Suprachiasmatischen Nukleus (SCN), koordiniert. Es handelt sich dabei um tausende von eng miteinander verknüpfte Nervenzellen. Wie der SCN den zirkadianen Rhythmus steuert, wird derzeit noch erforscht. Man geht davon aus, dass chemische Reaktion in einem ungefähren 24-Stunden-Rhythmus stattfinden und auf diese Weise den Wach-Schlafrhythmus steuern.

Schlafrhythmus und Chronotypen

Nicht alle Menschen haben denselben Schlafrhythmus. Manche sind von Natur aus Frühaufsteher („Lerchen“), während andere eher Nachtmenschen („Eulen“) sind. Diese unterschiedlichen „Chronotypen“ sind teilweise genetisch bedingt und führen dazu, dass Menschen zu unterschiedlichen Tageszeiten am besten funktionieren. Während Lerchen früh am Morgen produktiv sind, neigen Eulen dazu, spät am Abend aktiv und wach zu sein. Diese individuellen Unterschiede sollten möglichst berücksichtigt werden, da ein erzwungener Wechsel oft zu Problemen führen kann.

Die Bedeutung eines regelmäßigen Schlafrhythmus

Bei einem stabilen Schlafrhythmus kann sich der Körper optimal auf die Schlaf- und Wachphasen einstellen. Das führt auch zu einer besseren Schlafqualität und davon profitiert unser Körper in mehrfacher Hinsicht:

  • Erhöhte Konzentration: Durch ausreichend erholsamen Schlaf kann das Gehirn Informationen besser verarbeiten, das Gedächtnis stärken und die Konzentration verbessern.
  • Stärkung des Immunsystems: Während des Schlafs regeneriert sich das Immunsystem und bildet Zellen zur Abwehr von Krankheitserregern. Menschen mit einem regelmäßigen Schlafrhythmus sind weniger anfällig für Infektionen.
  • Psychische Gesundheit: Regelmäßiger Schlaf wirkt sich positiv auf die Stimmung und emotionale Stabilität aus. Wer regelmäßig schläft, ist oft weniger anfällig für Stress, Ängste und depressive Verstimmungen.

Bei Schichtarbeitern wurde beobachtet, die sie vermehrt unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Forscher gehen davon aus, dass hier ein Zusammenhang zwischen dem gestörten Schlafrhythmus und den Erkrankungen besteht.

Blauer Klecks sieht aus wie eine Pfütze mit einem Kopf man sieht das Gehirn.

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Ursachen für einen gestörten Schlafrhythmusstörung

Ein gestörter Schlafrhythmus kann viele Ursachen haben und tritt häufig in Form von Schlafstörungen wie Insomnie (Schlaflosigkeit), Schlafapnoe (Atemaussetzer) auf. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Unregelmäßige Schlafenszeiten: Schichtarbeit, wechselnde Arbeitszeiten oder soziale Verpflichtungen  tragen zu einem unregelmäßigen Schlafmuster bei. Aufgrund solcher sozialer Verpflichtungen bleiben Menschen daher oft zu Zeiten wach, die nicht mit ihrer inneren Uhr übereinstimmen. Dieses Phänomen wird auch als "sozialer Jetlag" bezeichnet. Langfristig kann sozialer Jetlag zu chronischer Müdigkeit, Leistungsabfall und gesundheitlichen Problemen führen.
  • Blaulicht: Bildschirme von Smartphones und Computern strahlen Blaulicht ab, das die Produktion von Melatonin hemmt und das Einschlafen erschwert.
  • Stress und psychische Belastungen: Sorgen und Stress können das Einschlafen erschweren oder zu einem häufigen Aufwachen während der Nacht führen.
  • Jetlag: Reisen über verschiedene Zeitzonen hinweg, verschieben den Schlafrhythmus und führt dazu, dass sich der Körper an eine neue Tageszeit anpassen muss.
Frau arbeitet nachts und schädigt dadurch ihren Schlafrhythmus

Strategien zur Verbesserung des Schlafrhythmus

Um den Schlafrhythmus zu stabilisieren und die Schlafqualität zu verbessern, gibt es verschiedene Ansätze und Verhaltensweisen, die im Alltag leicht umsetzbar sind:

  • Schlafumgebung optimieren: Eine ruhige und dunkle Umgebung fördert den Schlaf. Die Raumtemperatur sollte kühl, aber angenehm sein.
  • Bildschirmfreie Zeiten: Eine „Bildschirmfreie“ Stunde vor dem Schlafengehen kann helfen, besser zur Ruhe zu kommen. Ggf. können Bildschirme von Smartphones und Computern auch mit einem Blaulichtfilter versehen werden.
  • Entspannungstechniken: Meditation, Atemübungen oder ein warmes Bad vor dem Zubettgehen können helfen, den Körper zu entspannen und den Übergang in den Schlaf zu erleichtern.
  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität am Tag fördert einen gesunden Schlaf, sollte jedoch idealerweise nicht direkt vor dem Schlafengehen stattfinden, da sie kurzfristig stimulierend wirken kann.
  • Bewusster Umgang mit Koffein und Alkohol: Beide Substanzen können den Schlafrhythmus negativ beeinflussen und sollten vor allem am Abend vermieden werden.
  • Mittagsschlaf verzichten: Experten empfehlen, einen gewissen Schlafdruck aufzubauen. Wer also mittags gerne schläft und dann nachts wach liegt, sollte auf den Mittagsschlaf verzichten. Bei Mittagsmüdigkeit kann auch ein Spaziergang helfen. Das Tageslicht schraubt die Melatonin-Produktion runter.
  • Den eigene Chronotypen beachten: Der Schlafrhythmus sollte – soweit möglich - an den individuellen Chronotypen angepasst werden.
  • Bettzeiten verkürzen: Experten empfehlen bei Schlafstörungen, die Schlafdauer zu verkürzen, um auf diese Weise das Schlafbedürfnis zu stärken.  

Fazit

Ein gesunder Schlafrhythmus hat weitreichende Folgen für das Wohlbefinden und die Gesundheit. Unsere Schlaf- und Wachzeiten werden durch den zirkadianen Rhythmus und die damit in Verbindung stehenden chemischen Prozesse gesteuert. Die modernen Lebensbedingungen führen jedoch oft zu Störungen des Schlafrhythmus und haben weitreichende Konsequenzen für die körperliche und psychische Gesundheit. Mit einfachen Strategien zur Schlafhygiene und durch die Berücksichtigung des individuellen Chronotyps kann jeder Einzelne seinen Schlafrhythmus stabilisieren und langfristig von einer besseren Schlafqualität profitieren. Der Schlafrhythmus ist nicht nur eine biologische Notwendigkeit, sondern auch ein zentraler Faktor für ein gesundes und erfülltes Leben.

www.mpg.de/318255/forschungsSchwerpunkt2

www.gesundheitsinformation.de/wie-wird-der-schlaf-gesteuert.html

www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/bei-schlafstoerungen-den-eigenen-schlafrhythmus-finden/

www.planet-wissen.de/gesellschaft/schlaf/zeitrhythmus_des_menschen/index.html

www.aerztezeitung.de/Medizin/Nachtschicht-ist-schlecht-fuers-Herz-266324.html

www.ahajournals.org/doi/pdf/10.1161/HYPERTENSIONAHA.115.06847

www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/artikel/bei-schlafstoerungen-den-eigenen-schlafrhythmus-finden/

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