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Mutter und Tochter

AUS DEM ERZIEHUNGSALLTAG Mamaaaa, nicht gehen! Mit kindlicher Trennungsangst umgehen

Besonders für kleine Kinder kann es schwer sein, sich von den Eltern zu trennen. Da kullern in der Kita morgens schon mal die Tränchen. Bis wohin Abschiedskummer normal ist und was Eltern tun können, erklärt Daniela Horwath-Wilde, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie im Interview.

Abschiedskummer oder Trennungsangst – wo liegt der Unterschied?

Trennungen müssen erst erlernt werden. Denn insbesondere kleine Kinder bilden mit ihren Bezugspersonen sehr häufig eine enge Einheit. Wenn es dann zum Beispiel durch den Kindergartenbesuch zu ersten Trennungserfahrungen kommt, sind Trennungsängste zunächst ganz normal und gehören bei vielen Kindern zu ihrer Entwicklung dazu. Es ist also erst einmal nicht ungewöhnlich, wenn Kinder diese Phasen mit Trennungsängsten durchmachen. Erst wenn sich die Ängste so sehr verfestigen, dass deutliche Einschränkungen im Alltag vorliegen, würde man von einer emotionalen Störung mit Trennungsangst sprechen. Häufig entwickeln Kinder dabei körperliche Symptome wie Bauchschmerzen und versuchen diese Trennungssituationen zu vermeiden, indem sie nicht ohne einen Elternteil zu Spielkameraden gehen oder sich komplett weigern, in den Kindergarten oder in die Schule zu gehen.

 

Was ist die Ursache für kindliche Trennungsangst?

Damit die Trennungssituation zwischen Eltern und ihren Kindern gelingt, wird Sicherheit auf beiden Seiten benötigt, also auch bei den Eltern. Trennungen können nicht gut gelingen, wenn Eltern ihrem Kind die Situation nicht zutrauen oder selbst unter großen Verlustängsten leiden. Wenn Eltern die Trennungssituation selbst nur schwer aushalten können, überträgt sich diese Angst auf die Kinder.

Deshalb sollten sich Eltern immer selbst hinterfragen:

Fühle ich mich sicher und kann ich das meinem Kind zumuten? Allgemein gilt: Einer stabilen Eltern-Kind-Beziehung kann eine vorübergehende Trennung wie für den Kindergartenbesuch oder den Besuch bei den Großeltern zugemutet werden. Die innere Haltung der Eltern ist entscheidend.

Das Kind kann sich besser lösen, wenn ihm dabei vermittelt wird: „Du schaffst das!“, „Ich traue dir das zu!“. Ein kurzzeitiger Trennungsschmerz ist normal. Eltern sollten dabei trotzdem souverän bleiben und sich nicht von der Angst des Kindes mitreißen lassen.

Wie können Eltern es ihrem Kind leichter machen?

Trennungssituationen und Abschiede erst einmal in kleinen Schritten üben. Eltern können ihr Kind vorbereiten und kindgerecht in einfachen Worten erklären, was passieren wird. Sie sollten dabei ehrlich und klar sein. Am Anfang sollte die Zeit der Trennung, je nach Alter des Kindes, überschaubar kurz gehalten werden. Ein kurzes und liebevolles Abschiedsritual wie eine Umarmung und der Satz „Mein Schatz, ich wünsche dir ganz viel Spaß und hole dich nachher um 13 Uhr wieder ab“ geben Orientierung. Ein kleines Spielzeug oder Kuscheltier kann die Situation zusätzlich erleichtern. Im Kindergarten werden den Kindern manchmal auch kleine Fotobücher mit Fotos von der Familie mitgegeben. Eine andere schöne Idee ist zum Beispiel, dass sich die Bezugsperson und das Kind ein kleines Herzchen oder ein anderes Symbol auf die Hand malen, bevor sie auseinandergehen.

Sie haben Fragen zum Thema oder zur Gesundheit Ihres Kindes? Wir unterstützen Sie am mhplus-Elterntelefon: www.mhplus.de/elterntelefon

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