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Durchfall bei Babys bereitet vielen Eltern Sorgen – und das zu Recht, denn der Flüssigkeitsverlust kann für Säuglinge schnell gefährlich werden. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Durchfall bei Ihrem Baby erkennen, wann Sie handeln müssen und welche Gewohnheiten im Alltag dabei helfen, Durchfallerkrankungen vorzubeugen.
Der Stuhl von Babys verändert sich im ersten Lebensjahr immer wieder und gibt wichtige Hinweise auf die Gesundheit des Kindes. Von schwarzem Kindspech über goldgelben Milchstuhl bis hin zu festeren Ausscheidungen nach der Breieinführung – vieles ist völlig normal. Dennoch sollten die Stuhgewohnheiten eines Babys gut beobachtet werden, um Veränderungen schnell zu bemerken.
Normaler vs. krankhafter Stuhl bei Babys
Die Stuhlgewohnheiten von Babys unterscheiden sich stark von denen Erwachsener. Während ein gestilltes Baby bis zu zehn Mal täglich weichen, gelblichen Stuhl haben kann, produzieren Flaschenbabys meist festeren, hellbraunen Stuhl – in einer deutlich geringeren Frequenz. Nach drei bis vier Wochen nach der Geburt verändert sich oft die Häufigkeit: Von einmal täglich bis einmal in sieben Tagen ist alles normal, solange Ihr Baby einen entspannten Eindruck macht und mindestens 150 Gramm pro Woche zunimmt.
Warnsignale für krankhaften Durchfall:
Grün-schaumiger Stuhl mit stechendem Geruch (länger als einen Tag)
Plötzlich deutlich erhöhte Stuhlfrequenz mit wässriger Konsistenz
Große Mengen, die sehr plötzlich auftreten
Schwarzer Stuhl ohne vorherige Eisengabe
Weißlicher, entfärbter Stuhl
Blut im Stuhl
Gestillte Säuglinge haben einen naturgemäß weicheren Stuhl, der nach süßlicher Buttermilch riecht. Muttermilchstuhl kann sehr flüssig aussehen, hier gilt es besonders auf den Geruch zu achten, dieser wechselt von süßlich zu stark aggressiv. Bei Flaschenkindern ist der Stuhl fester, gelblicher und riecht schon vor der Breizeit intensiver. Diese unterschiedlichen Gewohnheiten erschweren manchmal die Beurteilung, ob tatsächlich Durchfall vorliegt, bei Unsicherheiten fragen Sie Ihre Hebamme oder in Ihrer Arztpraxis.
Häufige Ursachen für Durchfall bei Babys
Viren wie Rotaviren und Noroviren gehören zu den häufigsten Auslösern von Durchfall bei Kleinkindern. Bei einer Infektion greifen diese Erreger den Darm an und führen zu wässrigem Stuhl, oft begleitet von Erbrechen und Fieber. Bakterielle Infektionen durch Salmonellen sind seltener, aber besonders bei Säuglingen unter sechs Monaten gefährlich.
Sobald das Baby nicht mehr nur gestillt wird, verändert sich erstmal alles, auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten gegen Laktose oder Fruktose können Durchfall auslösen. Besonders häufig entstehen Probleme, wenn Eltern die gewohnten Essenszeiten zu schnell ändern oder neue Lebensmittel zu früh einführen. Der empfindliche Magen und Darm von Babys braucht Zeit, sich an Veränderungen zu gewöhnen.
Medikamente, insbesondere Antibiotika, stören die natürliche Darmflora und können dadurch Durchfall verursachen. Falls Ihr Kind Medikamente einnimmt und Durchfall entwickelt, sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt über mögliche Zusammenhänge.
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Während gelegentlicher weicher Stuhl bei Babys meist harmlos ist, gibt es deutliche Warnsignale, die sofortiges Handeln erfordern. Besonders der Flüssigkeitsverlust kann bei Säuglingen innerhalb weniger Stunden gefährlich werden. Eltern sollten diese kritischen Anzeichen kennen und im Ernstfall schnell reagieren.
Anzeichen einer Austrocknung
Eine Austrocknung entwickelt sich bei Babys binnen weniger Stunden und wird schnell lebensbedrohlich. Säuglinge verlieren durch Durchfall und eventuelles Erbrechen große Mengen Flüssigkeit und wichtige Salze, die ihr kleiner Körper dringend benötigt. Achten Sie auf diese Warnsignale:
Trockene Windeln über mehrere Stunden
Eingesunkene Fontanelle (weicher Bereich am Kopf)
Trockene Mundschleimhaut
Teilnahmslosigkeit oder ungewöhnliche Unruhe
Haut, die nach dem Zusammenkneifen langsam zurückfedert
Fieber als Alarmzeichen
Fieber verstärkt den Flüssigkeitsverlust zusätzlich und belastet den ohnehin geschwächten Organismus des Kindes. Bei hohem Fieber steigt zudem das Risiko für Fieberkrämpfe, besonders bei Kleinkindern. Suchen Sie sofort ärztliche Hilfe, wenn:
Babys unter drei Monaten Fieber über 38°C entwickeln
Kleinkinder über 39°C Fieber haben
Das Fieber länger als 24 Stunden anhält
Besondere Risikogruppen
Frühgeborene, chronisch kranke Kinder und Säuglinge unter sechs Monaten entwickeln schneller schwere Verläufe. Bei diesen Kindern sollte bereits bei ersten Anzeichen von Durchfall die Kinderarztpraxis kontaktiert werden.
Behandlung und Vorbeugung von Durchfall bei Babys
Wenn ein Baby Durchfall hat, können bereits zu Hause wichtige Maßnahmen ergriffen werden, um den Zustand zu stabilisieren. Gleichzeitig lassen sich durch einfache Gewohnheiten im Alltag viele Durchfallerkrankungen von vornherein vermeiden.
Sofortmaßnahmen zu Hause gegen Durchfall bei Babys
Das wichtigste Ziel besteht darin, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke enthalten die richtige Mischung aus Salzen und Zucker. Das Stillen sollte wie gewohnt fortgesetzt werden – Muttermilch versorgt Babys optimal mit Flüssigkeit und wichtigen Nährstoffen und hilft gleichzeitig im Darm das Immunsystem zu stärken und gegen eventuelle. Erreger anzugehen. Die Lösung am besten in kleinen Mengen alle paar Minuten geben, auch wenn das Kind erbricht. Oft behält der Magen kleine Schlucke besser bei sich als größere Mengen.
Häufiger, säuerlicher Stuhl reizt die empfindliche Babyhaut stark. Ein sofortiger Windelwechsel nach jedem Stuhlgang und besonders gründliche Reinigung des Pos sind wichtig. Eine dicke Schicht Zinksalbe schützt die Haut vor weiteren Reizungen.
Gesunde Gewohnheiten für die Vorbeugung
"Regelmäßiges Händewaschen vor dem Füttern und nach dem Wickeln ist die beste Vorbeugung, ebenso wie nach einem Spaziergang oder Zeit auf dem Spielplatz. Auch das Desinfizieren von Spielzeug hilft enorm. Diese einfachen Gewohnheiten reduzieren das Infektionsrisiko erheblich." so Hebamme Evi Bodman.
Neue Lebensmittel sollten langsam eingeführt werden, während bewährte Essgewohnheiten beibehalten werden, bis sich der Darm an die Neuerung gewöhnt hat. Zwischen neuen Lebensmitteln empfiehlt sich eine Wartezeit von drei bis fünf Tagen, um Unverträglichkeiten zu erkennen.
Medizinischer Schutz für die Darmgesundheit
Die Rotavirus-Impfung bietet einen besonders wirksamen Schutz vor den häufigsten viralen Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Diese Viren gehören zu den Hauptverursachern schwerer Durchfälle in den ersten Lebensjahren. Informieren Sie sich in Ihrer Kinderarztpraxis über den optimalen Impfzeitpunkt, da die Impfung in den ersten Lebensmonaten erfolgen sollte.
Probiotische Bakterien unterstützen zudem eine gesunde Darmflora und können das Infektionsrisiko erheblich senken. Diese „guten” Bakterien helfen dabei, schädliche Erreger im Darm abzuwehren und das Immunsystem zu stärken. Besonders nach Antibiotikabehandlungen helfen sie dabei, die natürlichen Gewohnheiten des Darms wiederherzustellen und das Gleichgewicht der Darmflora zu stabilisieren.
Autorin: Eva Dalinghaus (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Evi Bodman (Hebamme)
www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Rotaviren.html, abgerufen am 20.06.2025
www.aerzteblatt.de/archiv/akute-infektioese-gastroenteritis-im-saeuglings-und-kindesalter, abgerufen am 20.06.2025
shop.bzga.de/media/amasty/amfile/attach/nkGnntaUCWr52iTGRkbzSZimA5BgoUer.pdf, abgerufen am 20.06.2025
www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/krankheitszeichen/durchfall/, abgerufen am 20.06.2025
www.apotheken-umschau.de/familie/entwicklung/saeugling/stuhlgang-bei-babys-was-ist-normal-793151.html#:~:text=Zusammenfassung%3A,dem%20zweiten%20Tag%20zum%20Kinderarzt, abgerufen am 20.06.2025
www.kinderaerzte-im-netz.de/erste-hilfe/sofortmassnahmen/durchfall/, abgerufen am 20.06.2025
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