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Frau sitzt auf einer Blumenwiese und leiden unter den Symptomen für eine Pollenallergie
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Symptome bei Pollenallergie Wenn der Frühling zur Belastung wird

Während die Natur im Frühling aufblüht, kämpft etwa jeder vierte Menschen in Deutschland mit tränenden Augen und einer laufenden Nase. Dieser Artikel erklärt, was Heuschnupfen ist, welche weiteren Symptome bei einer Pollenallergie auftreten können und wie mögliche Behandlungsansätze aussehen.

Was ist eine Pollenallergie?

Eine Pollenallergie, umgangssprachlich als Heuschnupfen und medizinisch als allergische Rhinitis bezeichnet, ist eine überempfindliche Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Pflanzenpollen in der Luft. 

Bei dieser allergischen Reaktion läuft ein zweistufiger Prozess ab: Zunächst bildet das Immunsystem beim Erstkontakt mit dem Stoff Antikörper gegen die vermeintlichen Eindringlinge (Sensibilisierung). Kommt es danach erneut zum Kontakt mit den Allergenen, setzen bestimmte Zellen des Immunsystems chemische Stoffe wie Histamin (Entzündungsmediatoren) frei. Diese Botenstoffe sind es, die dann die typischen allergischen Symptome wie Niesen, Juckreiz oder tränende Augen verursachen.

Kreuzallergie

Von einer Kreuzallergie wird gesprochen, wenn sich eine Allergie auf Pollen im Laufe der Zeit auch auf bestimmte Nahrungsmittel ausweitet. Ursache sind ähnliche Eiweißstrukturen in beiden Allergenen. Diese pollenassoziierte Lebensmittelallergie zeigt sich beispielsweise darin, dass Birkenpollenallergiker häufig auch auf Äpfel, Kirschen oder Haselnüsse allergisch reagieren. Bis zu 60 Prozent der Pollenallergiker entwickeln solche Kreuzreaktionen.

Typische Symptome bei Pollenallergie

Die Nase ist bei einer Pollenallergie besonders betroffen. Das Nasensekret ist dabei typischerweise klar und flüssig – nicht gelblich wie bei einer Erkältung. Menschen mit Heuschnupfen leiden häufig unter folgenden Nasenbeschwerden:

  • anfallsartige Niesattacken, besonders bei Ortswechseln
  • verstärkter klarer und wässriger Nasenausfluss 
  • verstopfte Nase mit erschwerter Atmung
  • Juckreiz im Nasen- und Gaumenbereich

Anders als bei einer Erkältung, die nach etwa zwei Wochen abklingt, kann eine Pollenallergie eine ganze Saison dauern. Fast immer sind bei Heuschnupfen auch die Augen betroffen:

  • gerötete, tränende und juckende Augen
  • geschwollene Augenlider
  • Bindehautentzündung (allergische Konjunktivitis)
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit

Diese Kombination von Nasen- und Augenbeschwerden wird medizinisch als allergische Rhinokonjunktivitis bezeichnet und ist das Leitsymptom einer Pollenallergie. Doch die allergische Reaktion macht bei Nase und Augen nicht Halt. Die Symptome bei Heuschnupfen können sich auch auf andere Körperbereiche auswirken:

  • Atembeschwerden mit Husten und pfeifender Atmung
  • mögliche Entwicklung von allergischem Asthma (sogenannter „Etagenwechsel”)
  • Müdigkeit und Konzentrationsstörungen

Bei starken allergischen Symptomen fühlen sich viele Betroffene regelrecht ausgelaugt. Die ständige Aktivierung des Immunsystems kostet Energie, und die Schlafqualität leidet unter den Beschwerden. 

Grundsätzlich gilt: Unklarheiten über die Ursache – ob Pollenallergie oder eine andere Allergie wie eine Alkoholallergie oder eine Sonnenallergie – sollten ärztlich abgeklärt werden. Besonders bei ausgeprägten Beschwerden ist ein Arztbesuch wichtig.

 

Blauer Klecks sieht aus wie eine Pfütze mit einer Ärztin.

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Zeitlicher Verlauf der Symptome

Pollenallergien folgen einem jahreszeitlichen Rhythmus, der sich nach den Blütezeiten verschiedener Pflanzen richtet. Auch innerhalb eines Tages können die Beschwerden schwanken – je nach Tageszeit, Wetter und Standort variiert die Belastung durch Pollen erheblich. 

Wann treten welche Pollen auf?

Von Februar bis September erstreckt sich die Pollensaison in Deutschland, am stärksten ist sie im Frühling. Verschiedene Pflanzen erleben nacheinander ihre Blütezeit. Mithilfe eines Pollenflugkalenders können Betroffene ihre individuellen Risikozeiträume identifizieren und rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen gegen ihren Heuschnupfen ergreifen. Durch den Klimawandel und die damit verbundenen höheren Temperaturen blühen manche Pflanzen mittlerweile früher, länger und stärker. Dies verlängert und erhöht die Pollenbelastung für Allergiker deutlich.

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Schwankungen im Tagesverlauf und Wettereinfluss

Die Intensität der Beschwerden schwankt auch innerhalb eines Tages. In ländlichen Gebieten ist die Pollenkonzentration oft in den Morgen- bis Mittagsstunden höher, während in der Stadt die Belastung durch Pollen typischerweise am Abend ansteigt. 

Das Wetter spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle: Bei Regen erfahren viele Allergiker eine deutliche Linderung der Symptome, da die Pollen aus der Luft gewaschen werden. Im Gegensatz dazu verstärken trockene, warme Tage mit Wind die allergischen Reaktionen erheblich, da mehr Pollen in der Luft verteilt werden.

 

Behandlungsmöglichkeiten bei Pollenallergie

Bei einer Pollenallergie gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten – manche wirken schnell gegen die Symptome, andere zielen auf eine langfristige Besserung ab.

Die symptomatische Therapie bekämpft akute Beschwerden durch verschiedene Medikamente wie Antihistaminika (blockieren die Wirkung des entzündungsfördernden Botenstoffs Histamin), lokal wirksame Kortikosteroide (unterdrücken Entzündungsgene), Mastzellstabilisatoren (Cromoglykate – hemmen die Freisetzung entzündungsfördernder Botenstoffe), abschwellende Nasensprays und Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten (blockieren entzündungsfördernde Botenstoffe). Obwohl diese Medikamente die Symptome effektiv lindern, behandeln sie nicht die eigentliche Ursache der Allergie.

Die einzige ursächliche Behandlung von Heuschnupfen ist die Hyposensibilisierung oder spezifische Immuntherapie. Bei diesem Verfahren wird das Immunsystem schrittweise an das Allergen gewöhnt, indem regelmäßig niedrige Dosen des Allergens unter die Haut gespritzt oder unter die Zunge gegeben werden. Eine Hyposensibilisierung erstreckt sich über mindestens drei bis fünf Jahre und verfolgt das Ziel, die allergischen Reaktionen dauerhaft zu mindern. Zudem kann sie das Risiko einer Ausweitung der Allergie auf die unteren Atemwege in Form von allergischem Asthma verringern – ein wichtiger Vorteil, da dieser Krankheitsverlauf bei vielen unbehandelten Patienten beobachtet wird.

Neben medizinischen Behandlungen können folgende Alltagsmaßnahmen helfen:

  • regelmäßige Information über den aktuellen Pollenflug
  • Haare vor dem Schlafengehen waschen
  • Straßenkleidung außerhalb des Schlafzimmers ablegen
  • angepasstes Lüften (in der Stadt morgens, auf dem Land abends)
  • Einsatz von Pollenschutzgittern und speziellen Staubsaugern
  • Nasenduschen mit isotoner Salzlösung

 

Autorin: Eva Dalinghaus (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)

 

www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Journal-of-Health-Monitoring/GBEDownloadsJ/Abstracts/JoHM_01_2018_Heuschnupfen_Asthma_KiGGS-Welle2.pdf, aufgerufen am 23.04.2025

gesund.bund.de/heuschnupfen, aufgerufen am 23.04.2025

www.daab.de/allergien/hauptausloeser/pollen, aufgerufen am 23.04.2025   

www.aerzteblatt.de/news/jeder-zweite-deutsche-von-allergien-betroffen, aufgerufen am 23.04.2025

www.daab.de/2024/05/die-10-haeufigsten-allergien-ursachen-symptome-und-tipps, aufgerufen am 23.04.2025

www.gesundheitsinformation.de/heuschnupfen.html, aufgerufen am 23.04.2025

www.pollenstiftung.de/pollenvorhersage/pollenflugkalender.html, aufgerufen am 23.04.2025 

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