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Eine Gruppe die sich versammelt hat um gemeinsam Sport zu machen.

Positive Bewegung Mit Sport gegen die Depression

Rund fünf Millionen Menschen leiden in Deutschland an Depressionen, Tendenz steigend. Für diese Menschen gewinnt Sport immer größere Bedeutung. Denn wie Studien zeigen, wirkt er sich in zwei wichtigen Bereichen positiv auf das Gehirn aus.

Ein Mann sitzt auf der Sitzbank und hält den Kopf fest

Entlastung und neuer Schwung

Dass Sport gesund ist, ist eine alte Gleichung – zumindest in körperlicher Hinsicht. Doch auch sein positiver Einfluss auf unsere mentale Gesundheit wird zusehends deutlicher. So konnten Studien nun nachweisen, dass Sport und Bewegung sogar gegen Depressionen helfen können. Denn körperliche Aktivität unterstützt unser Gehirn da, wo Depressionen sich nachweislich niederschlagen: Sie entlastet den präfrontalen Kortex und bringt unsere Neuroplastizität in Schwung.

Verlagerung der Hirntätigkeit

Der präfrontale Kortex ist der Ort, an dem sich das bewusste Verarbeiten abspielt und unser Verhalten gesteuert wird. Bei depressiven Menschen ist dieses Hirnareal oftmals hyperaktiv und Entstehungsort von endlosen Grübeleien, Ängsten, Zwangsgedanken und anderen negativen Emotionen. Treiben wir Sport, verlagert sich unsere Hirnaktivität vom präfrontalen Kortex in unser Bewegungszentrum. Wie mittlerweile mehrere Studien erwiesen haben, kann diese Verlagerung helfen, die negativen Gedanken quasi aus dem Gehirn zu verdrängen, indem der Fokus auf eine andere Hirntätigkeit gelegt wird.

Eine sportliche Frau in Sportbekleidung sitzt auf dem Boden mit einer Hantel und einer Flasche Wasser und benutzt zu Hause im Wohnzimmer einen Laptop.

Studie: Neuroplastizität steigt durch Sport

Ein weiterer Bereich, in dem sich der positive Einfluss von Sport auf Depressionen gezeigt hat, ist die Neuroplastizität. Das ist die Fähigkeit unseres Gehirns, auf Veränderungen zu reagieren und sich den Veränderungen entsprechend neu zu formieren und anders zu organisieren. Diese Kompetenz scheint bei depressiven Menschen reduziert zu sein, kann jedoch durch Sport erhöht werden, wie eine Studie der Ruhr-Universität Bochum zeigte. Wie Depression und Neuroplastizität genau zusammenhängen, konnte wissenschaftlich noch nicht geklärt werden. Was jedoch durch die Studie deutlich wurde: Je mehr die Veränderungsbereitschaft ansteigt, desto geringer werden die klinischen Symptome der Depression. Und Sport kann hier ein wertvoller Hebel sein.

Sport hilft Depressiven auf mehreren Ebenen

Um eine Depression zu behandeln, setzen Fachleute häufig auf eine Kombination von Psychotherapie und Medikamenten. Ersetzen kann Sport diese Behandlung nicht, sie aber für die Betroffenen gewinnbringend ergänzen. Denn neben den neuronalen Effekten können Sport und Bewegung von negativen Gedanken ablenken. Auch der dabei entstehende soziale Kontakt kann stimmungsaufhellend wirken. Außerdem stärkt die Verbesserung der eigenen körperlichen Fähigkeiten das Selbstwirksamkeitserleben, was sich wiederum positiv auf das Selbstwertgefühl auswirkt. Und dieses leidet unter einer Depression mitunter massiv.

Frau fährt mit dem Fahrrad und hat die Beine weit von den Pedalen weggestreckt. Sie fährt auf einem Kiesweg zwischen blühenden Bäumen.

Perfekt: Ausdauer- und Krafttraining

Generell lässt sich sagen, dass es für die Betroffenen hilfreich ist, überhaupt in Bewegung zu kommen und es auch zu bleiben. Als empfehlenswert haben sich dabei Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen, Radfahren oder Walken, aber auch Teamsportarten erwiesen. Aus neuesten wissenschaftlichen Beobachtungen lässt sich schließen, dass Kraftsport beziehungsweise eine Kombination aus Kraft- und Ausdauersport noch stärker gegen Depressionen wirkt. Hier stehen jedoch weitere Forschungen aus. Wichtig ist, dass sich der Sport gut und richtig anfühlt und auch, dass er regelmäßig betrieben wird. In welcher Intensität sollte am besten mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprochen werden.

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