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Das Wort Detox ist aus Samen gelegt. Drum herum liegen Äpfel, Trauben und andere Lebensmittel, die angeblich entgiftend wirken.

Hilft das? Detox und Entschlackungskuren

Zeitschriften, Internetblogs und Online-Shops rufen zu Detox-Kuren auf und bewerben Detox-Pulver, Pillen oder Säfte. Braucht der Körper wirklich Hilfe beim Entgiften?

Der Detox-Trend

Gegen Detox-Partys mit Saft statt Alkohol ist wenig einzuwenden. Aber gilt das auch für Zitronensaft-Diäten zum Entschlacken oder Black-Detox-Smoothies zur Entgiftung? Experten betonen, dass der Körper keine Schlacken ansammelt, die ausgeschwemmt werden müssen. Doch der Detox-Trend ist nicht zu stoppen.

Was heißt Detox?

Detox ist die Kurzform von Detoxifikation = Entgiftung. Mit Detox-Kuren oder -Lebensmitteln soll der Körper von Schlacken, Giften oder Schadstoffen befreit werden. Der Körper brauche Hilfe, weil sich sonst Stoffe aus einer belasteten Umwelt oder einer ungesunden Ernährung ansammeln. Detox soll Haut, Lymphsystem, Darm und innere Organe davon reinigen. Das soll neue Energie bringen, beim Abnehmen helfen, das Immunsystem und ganz allgemein die Gesundheit stärken.

Auf einem Tisch stehen zwei Flaschen mit Detoxdrinks. Drum herum liegen verschiedenes Gemüse und Obst.

Leber, Darm und Nieren reinigen unseren Körper

Fachleute halten dagegen, dass es keine „Schlacken“ gibt, die sich in unserem Körper ablagern. Der Körper funktioniert nicht wie ein Wäschetrockner, dessen Flusensieb Sie reinigen müssen. Das erledigen Leber, Darm und Niere: Die Leber baut schädliche Stoffe ab oder um. Die Reste scheiden wir mit dem Stuhl aus. Die Niere filtert lösliche Schadstoffe aus dem Blut und gibt sie an den Urin ab. Und auch den häufig im Zusammenhang mit Detox erwähnten Säure-Basen-Haushalt regelt unser Körper allein.

Eine Sportlerin hält einen Shake in der Hand. Sie hat abgenommen und prüft das am Sitz ihrer Sporthose.

Detox-Diäten zum Abnehmen?

Detox zum Entgiften ist weder nötig, noch möglich. Aber vielleicht fällt es Ihnen mit einem gelegentlichen Saft- oder Suppentag leichter, den Einstieg in einen gesunden Lebensstil zu finden oder überflüssige Kilos loszuwerden. Setzt eine Detox-Diät auf frische, pflanzliche Lebensmittel, ähnelt sie ohnehin gängigen Empfehlungen. Vorsichtig sollten Sie jedoch sein, wenn sie sehr einseitig ist. Dann liefert sie nicht alle Nährstoffe, die Sie brauchen.

Auf einem Tisch steht eine Tasse mit Ginkotee. Weitere Blätter sind drumrm dekkoriert.

Vorsicht vor Detox-Produkten

Kritisch sollten Sie bei (teuren) Detox-Produkten sein. Sie werden in Kapsel- oder Pulverform, als Nahrungsergänzungsmittel oder Bestandteil einer Detox-Kur angeboten. Manche wirken einfach nur entwässernd, aber nicht entgiftend, zum Beispiel Wacholderbeeren oder Brennnesseln. Dann können sie Mineralstoffe mit ausschwemmen und die Wirkung von Medikamenten abschwächen.

Diese Gefahr besteht auch bei Aktivkohle, die Sie als Mittel gegen Durchfall kennen. Aktivkohle wird seit einiger Zeit als neue Wunderwaffe zur Entgiftung beworben. In den sozialen Medien kursieren Rezepte für schwarze Lebensmittel und es gibt sogar fertige Black Detox Smoothies.

Wie gefährlich solche Mittel sind, hängt natürlich davon ab, wie viel und wie oft Sie diese verzehren. Im günstigen Falle geben Sie nur Geld für wenig oder keine Wirkung aus. Im schlimmsten Falle schädigen Sie Ihre Gesundheit.

Gesunder Lebensstil statt Detox

Auch ohne teure Detox-Produkte können Sie Ihren Körper vor Schadstoffen schützen und Ihre Gesundheit stärken. Orientieren Sie sich an wissenschaftlich gesicherten Empfehlungen wie den folgenden:

  • Verzichten Sie auf Nikotin und trinken Sie Alkohol in Maßen.
  • Essen Sie viel regionales Obst und Gemüse, am besten aus ökologischer Erzeugung.
  • Waschen Sie Obst und Gemüse gründlich und entfernen Sie bei Salat die äußeren Blätter und den Strunk.
  • Bevorzugen Sie Fischarten wie Seelachs und Hering, die weniger mit Schwermetall belastet sind.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig an der frischen Luft.
  • Achten Sie auf Ihr Gewicht.

Autor

Ernährungs-Expertin und Diplom-Oecotrophologin Gabriela Freitag-Ziegler

Quellen

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (o.D.). Entgiftungsdiäten. DGE.

Röchter, S. & Clausen, A. (2019). Detox-Trend. Ernährungs Umschau 5/2019

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