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Sommerliche Temperaturen bringen nicht nur Sonnenschein und gute Laune mit sich, sondern können auch unangenehme Hautreaktionen verursachen. Hitzeausschlag gehört zu den häufigsten Beschwerden während der warmen Jahreszeit und betrifft Menschen aller Altersgruppen.
Hitzeausschlag entsteht durch verstopfte Schweißdrüsen bei starker Hitze und Schwitzen.
Typisch sind kleine rote Pickelchen oder klare Bläschen, die stark jucken oder brennen können.
Häufig betroffen sind Hals, Nacken, Rücken, Achselhöhlen und Hautfalten.
Besonders anfällig sind Babys, Kleinkinder, Sportler und Menschen in heißen Klimazonen.
Meist heilt der Ausschlag in wenigen Tagen von selbst ab – Kühlung, luftige Kleidung und Verzicht auf fetthaltige Cremes lindern die Beschwerden.
Bei Fieber, Eiter oder starken Schmerzen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Was ist Hitzeausschlag?
Hitzeausschlag ist eine häufige Hautreaktion, die bei warmen Temperaturen und verstärktem Schwitzen auftritt. Die medizinische Bezeichnung lautet Miliaria. Charakteristisch sind kleine, rötliche Pickelchen oder durchsichtige Bläschen, die sich vor allem dort bilden, wo der Körper besonders stark schwitzt. Sie entstehen durch verstopfte Schweißdrüsen, wodurch der Schweiß nicht mehr an die Hautoberfläche kommt und dort verdunsten kann.
Symptome erkennen und richtig deuten
Ein Hitzeausschlag zeigt sich durch charakteristische Merkmale, die ihn von anderen Hautreaktionen unterscheiden. Typische Symptome sind kleine, rote Pickelchen oder klare Bläschen, die sich hauptsächlich an Körperstellen bilden, wo besonders viel geschwitzt wird. Die Hautveränderungen gehen oft mit unangenehmen Begleitsymptomen einher. Juckreiz und ein brennendes Gefühl auf der Haut sind typisch für Hitzepickel.
Betroffene Körperstellen
Die betroffenen Hautstellen können gerötet und leicht geschwollen erscheinen. Häufig betroffen sind:
Hals und Nackenbereich
Rücken und Brust
Achselhöhlen
Leistengegend
Unter den Brüsten
Hautfalten
Abgrenzung zu anderen Hauterkrankungen
Hitzeausschlag wird häufig mit anderen Hautreaktionen verwechselt. Ausschläge können viele verschiedene Gründe und Symptome haben. Beispielsweise mit Hautausschlag durch Stress. Ein Hitzeausschlag wird oft auch mit einer Sonnenallergie verwechselt. Eine Sonnenallergie entsteht durch UV-Strahlung an sonnenexponierten Stellen und zeigt flächige Rötungen statt kleiner Bläschen. Im Gegensatz dazu ist der Hitzeausschlag direkt mit übermäßigem Schwitzen und verstopften Schweißdrüsen verbunden und Hitzepickel treten gezielt an stark schwitzenden Körperstellen auf.
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Mediziner unterscheiden drei Hauptformen des Hitzeausschlags, die sich in Schweregrad und Symptomen unterscheiden.
Miliaria crystallina
Miliaria crystallina stellt die oberflächlichste und mildeste Form dar. Klare, durchsichtige Bläschen bilden sich direkt unter der Hautoberfläche, ohne dass eine Entzündungsreaktion entsteht. Diese Form verursacht meist keine Schmerzen oder Juckreiz und heilt innerhalb weniger Tage von selbst ab.
Miliaria rubra
Miliaria rubra ist die häufigste und bekannteste Form der Hitzepickel. Kleine, rote Pickelchen mit deutlicher Entzündungsreaktion entstehen in tieferen Hautschichten. Diese Form geht mit starkem Juckreiz, Brennen und Hautirritationen einher. Die betroffenen Stellen sind gerötet und können bei Berührung schmerzen. Diese Form tritt meist am Rumpf und so gut wie nie im Gesicht, an den Handflächen oder Fußsohlen auf.
Miliaria profunda
Miliaria profunda betrifft die tiefsten Hautschichten und ist die seltenste, aber schwerste Form. Größere, fleischfarbene Knötchen entstehen tief in der Haut und können zu dauerhaften Schweißdrüsenschäden führen. Diese Form tritt hauptsächlich in tropischen Klimazonen auf.
Miliaria pustulosa
Miliaria pustulosa entsteht, wenn sich die Bläschen der Miliaria rubra zusätzlich bakteriell infizieren. Die roten Pickelchen füllen sich mit Eiter und werden schmerzhafter. Diese Form erfordert oft eine antibiotische Behandlung und sollte ärztlich abgeklärt werden.
Miliaria alba
Miliaria alba zeigt sich durch weiße, perlmuttartige Bläschen und tritt bei längerer Exposition in feuchter Hitze auf. Diese seltene Form ist weniger entzündlich als Miliaria rubra, kann aber hartnäckiger sein und länger zur Heilung brauchen.
Hitzeausschlag - Ursachen und Risikofaktoren
Die Hauptursache für Hitzeausschlag liegt in verstopften Schweißdrüsen. Bei hohen Temperaturen und starker Luftfeuchtigkeit produziert der Körper vermehrt Schweiß zur Kühlung. Können die Schweißdrüsen den Schweiß nicht ordnungsgemäß an die Hautoberfläche transportieren, staut er sich unter der Haut.
Verstärkende Faktoren
Ungeeignete Kleidung kann auf die Entstehung von Hitzepickeln einwirken. Synthetische Stoffe und zu enge Passformen verhindern die Luftzirkulation und begünstigen das Schwitzen.
"Viele Patienten machen den Fehler, bei Hitzeausschlag sofort zu fettreichen Cremes zu greifen. Das verschlimmert die Situation meist. Besser ist es, die Haut zunächst komplett zur Ruhe kommen zu lassen - kühl, trocken und luftig. Erst wenn die akute Phase abgeklungen ist, können milde, feuchtigkeitsspendende Lotionen verwendet werden." so Dr. med. Constantin Weichert, Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie.
Besondere Risikogruppen
Intensive körperliche Aktivität bei warmen Temperaturen erhöht das Risiko für Miliaria erheblich. Sportler und Menschen, die schwere körperliche Arbeit verrichten, sind daher besonders gefährdet. Menschen in heißen Klimazonen sind ebenfalls anfälliger für diese Hautreaktion.
Babys und Kleinkinder entwickeln häufiger Hitzeausschlag, da ihre Schweißdrüsen noch nicht vollständig ausgereift sind. Übergewichtige Personen haben durch vermehrte Hautfalten und stärkeres Schwitzen ein erhöhtes Risiko.
Behandlung und Vorbeugung von Hitzeausschlag
Bei einem akuten Hitzeausschlag steht die Kühlung und Entlastung der Haut im Vordergrund. In der Regel heilt die Haut nach Beendigung der Hitzeexposition ab. Einfache Hausmittel können bereits deutliche Linderung verschaffen und die Heilung beschleunigen. Auch um einen Hitzeausschlag zu verhindern gibt es einige einfache Tipps, die zu beachten sind.
Effektive Hausmittel gegen Hitzepickel
Einfache Sofortmaßnahmen können bei akutem Hitzeausschlag schnell Linderung verschaffen:
Kühle Umschläge: Feuchte, kühle Kompressen auf betroffene Stellen reduzieren Juckreiz und Brennen sofort
Lauwarme Dusche oder Bad: Beruhigt die gesamte Haut, vermeiden Sie jedoch eiskaltes Wasser
Atmungsaktive Kleidung: Lockere Baumwoll- oder Leinenkleidung lässt die Haut atmen
Verzicht auf reichhaltige Pflege: Temporär auf Cremes und Lotionen verzichten, die Poren verstopfen können
Kühle Umgebung: Aufenthalt in klimatisierten oder gut belüfteten Räumen
Wann ärztliche Hilfe notwendig ist
Suchen Sie eine Arztpraxis auf, wenn sich der Ausschlag nach wenigen Tagen nicht bessert, Eiter bildet oder es zu einem Ausschlag mit Fieber kommt. Auch bei starken Schmerzen oder ausgeprägten Entzündungszeichen ist professionelle medizinische Hilfe zu empfehlen.
Hitzepickeln vorbeugen
„Hitzeausschlag tritt in tropischen Regionen besonders häufig auf. Bei langfristigen Aufenthalten sollte man Kleidung, Aktivität und Hautpflege direkt und gezielt anpassen.“ so Constantin Weichert, Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie.
So lässt sich Hitzeausschlag oft vermeiden:
Kleidungswahl: Atmungsaktive Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Funktionsstoffe bevorzugen, enge oder scheuernde Kleidung meiden
Körperhygiene: Regelmäßiges Duschen mit lauwarmem Wasser und milden Produkten, gründliches Abtrocknen besonders in Hautfalten
Umgebungstemperatur regulieren: Klimaanlagen, Ventilatoren oder kühle Räume nutzen
Ausreichend trinken: Unterstützt die körpereigene Temperaturregulation und entlastet die Schweißdrüsen
Aktivitäten anpassen: Intensive körperliche Anstrengungen bei großer Hitze vermeiden
FAQ
Die meisten Formen von Hitzeausschlag heilen innerhalb von 2-4 Tagen von selbst ab, sobald die auslösenden Faktoren beseitigt werden. Miliaria crystallina verschwindet oft schon nach 24-48 Stunden. Bei Miliaria rubra kann die Heilung bis zu einer Woche dauern. Wichtig ist, die Haut kühl und trocken zu halten.
Bei akutem Hitzeausschlag sollten Sie auf reichhaltige Cremes verzichten, da diese die verstopften Schweißdrüsen zusätzlich blockieren können. Leichte, kühlende Lotionen oder spezielle After-Sun-Produkte können jedoch Linderung verschaffen. Bei schweren Fällen kann der Arzt entzündungshemmende Salben verschreiben.
Nein, Hitzeausschlag ist nicht ansteckend. Es handelt sich um eine rein körperliche Reaktion auf Hitze und verstopfte Schweißdrüsen, nicht um eine Infektion durch Bakterien oder Viren. Sie können sich daher ohne Bedenken in der Nähe von Personen mit Hitzepickeln aufhalten.
Hitzeausschlag entsteht durch verstopfte Schweißdrüsen und tritt an Stellen auf, wo viel geschwitzt wird. Sonnenallergie hingegen wird durch UV-Strahlung ausgelöst und betrifft meist sonnenexponierte Hautareale wie Gesicht, Arme und Dekolleté. Die Symptome sind unterschiedlich: Hitzepickel sind kleine Bläschen, während Sonnenallergie eher flächige Rötungen und Quaddeln verursacht.
Hitzeausschlag kann Menschen jeden Alters betreffen. Zwar sind Babys aufgrund ihrer unreifen Schweißdrüsen besonders anfällig, aber auch Erwachsene entwickeln häufig Hitzepickel. Besonders gefährdet sind Personen, die intensiv Sport treiben, in heißen Klimazonen leben oder arbeiten, sowie Menschen mit Übergewicht.
Autorin: Eva Dalinghaus (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)
www.lzg.nrw.de/hitze/gesundheitsrisiken/erkrankungen/index.html, abgerufen am 15.07.2025
www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/haut-und-haare/hitzepickel-ursachen-behandlung-und-vorbeugung-1341285.html, abgerufen am 15.07.2025
www.msdmanuals.com/de/profi/erkrankungen-der-haut/krankhaft-vermehrte-schwei%C3%9Fbildung/miliaria, abgerufen am 15.07.2025
www.klima-mensch-gesundheit.de/hitzeschutz/gesundheitsrisiken-von-hitze/, abgerufen am 15.07.2025
www.springermedizin.de/emedpedia/detail/braun-falcos-dermatologie-venerologie-und-allergologie/erkrankungen-der-schweissdruesen?epediaDoi=10.1007%2F978-3-662-49546-9_72, abgerufen am 15.07.2025
www.altmeyers.org/de/dermatologie/miliaria-2487, abgerufen am 15.07.2025
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