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Ein Mutterpass liegt neben anderem Kleinkram auf einem Tisch

Mutterpass Inhalt, Nutzen & Bedeutung für die Schwangerschaft

Der Mutterpass begleitet werdende Mütter durch alle Phasen der Schwangerschaft bis zur Geburt und dokumentiert die Gesundheit von Mutter und ungeborenem Kind. Hier erfahren Sie, was in diesem wichtigen Dokument steht und was die Abkürzungen bedeuten.

Was genau ist der Mutterpass?

Der Mutterpass ist ein offizielles medizinisches Dokument, das schwangere Frauen während der gesamten Schwangerschaft begleitet. Er dient als zentrale Informationsquelle für alle beteiligten Fachpersonen – von gynäkologischen Praxen über Hebammen bis hin zum geburtshilflichen Team im Krankenhaus.

In dem kleinen Heft sind alle relevanten Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen zusammengefasst. Dazu gehören Blut- und Urinwerte sowie die Ergebnisse der Ultraschalluntersuchungen, welche die Entwicklung des Kindes zeigen. Auch mögliche Risikofaktoren oder Besonderheiten während der Schwangerschaft finden hier ihren Platz.

Der Mutterpass hat mehrere Vorteile:

  • Er gibt der werdenden Mutter einen guten Überblick über den Verlauf ihrer Schwangerschaft.
  • Alle behandelnden Ärzte und Hebammen haben schnellen Zugriff auf wichtige Details.
  • Im Notfall findet das medizinische Personal schnell die wichtigsten Informationen.
  • Bei einem Arztwechsel bleiben alle im Mutterpass eingetragenen Befunde vollständig verfügbar.

Ab wann erhalten Schwangere den Mutterpass?

Die meisten Schwangeren erhalten ihren Mutterpass zwischen der 8. und 12. Schwangerschaftswoche. Manchmal stellt der Arzt oder die Hebamme den Mutterpass auch früher aus, vor allem wenn die Schwangere bereits in der Frühschwangerschaft ärztlich betreut wird.

Deshalb ist der frühe Zeitpunkt für die Ausstellung des Mutterpasses wichtig:

  • Bestimmung grundlegender Werte wie Blutgruppe, Rhesusfaktor und Röteln-Antikörper-Status
  • erste Ultraschalluntersuchung: Dokumentation der kindlichen Entwicklung und Überprüfung des errechneten Geburtstermins
  • rechtzeitiges Erkennen möglicher Risikofaktoren durch frühe Dokumentation
  • individuelle Beratung basierend auf den erhobenen Befunden (zum Beispiel besondere Vorsichtsmaßnahmen bei bestimmten Infektionsrisiken, Arbeitsunfähigkeit bei medizinischer Indikation, Hinweise bei Risikoschwangerschaft)

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Welche Informationen enthält der Mutterpass?

Wer einen Blick ins Innere des Mutterpasses wirft, findet ein strukturiertes Informationssystem, das den gesamten Schwangerschaftsverlauf dokumentiert.

Persönliche Daten und Basisinformationen

Auf den ersten Seiten dokumentiert der Arzt oder die begleitende Hebamme folgende Informationen:

  • persönliche Daten wie Name und Geburtsdatum
  • Blutgruppe und Rhesusfaktor (wichtig für die Verträglichkeit zwischen mütterlichem und kindlichem Blut)
  • Körpergröße und Ausgangsgewicht
  • Vorerkrankungen und frühere Schwangerschaften

Grundsätzlich gilt: Die werdende Mutter kann und darf persönliche Daten, die ihr bekannt sind, auch selbst eintragen.

Impfstatus und Antikörpernachweis

Besonders wichtig für den Schutz des ungeborenen Kindes:

  • Röteln-Antikörper-Status (da eine Infektion in der Schwangerschaft schwerwiegende Folgen haben kann)
  • Nachweis weiterer relevanter Antikörper, zum Beispiel gegen Toxoplasmose
  • Impfempfehlungen für die Schwangerschaft

Vorsorge- und Ultraschalluntersuchungen

Den umfangreichsten Teil des Mutterpasses nimmt die Dokumentation der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen ein:

  • Ergebnisse von Blut- und Urinuntersuchungen
  • Gewichtsentwicklung der Schwangeren
  • Blutdruckwerte und weitere medizinische Parameter
  • Befunde von mindestens drei großen Ultraschalluntersuchungen (in der 9. bis 12. Schwangerschaftswoche, 19. bis 22. Schwangerschaftswoche und 29. bis 32. Schwangerschaftswoche)
  • Lage und Entwicklung des Kindes
  • Kontrolle der kindlichen Herzfrequenz

Risikoeinstufung

Ein eigener Abschnitt befasst sich mit möglichen Risikofaktoren, die bei jeder Untersuchung neu bewertet werden:

  • Risiken aus der Krankengeschichte, zum Beispiel Vorerkrankungen der Mutter
  • Besonderheiten im Schwangerschaftsverlauf
  • Maßnahmen bei Risikoschwangerschaften

Die sorgfältige Dokumentation aller Befunde bildet die Grundlage für eine sichere Schwangerschaft und Geburtsplanung. Hebammen und Ärzte im Kreißsaal können so schnell auf alle relevanten Informationen zugreifen.

 

Mutterpass verstehen

Der Mutterpass enthält viele medizinische Fachbegriffe und Abkürzungen zu unterschiedlichen Themen.

Abkürzungen rund um die Schwangerschaft

AbkürzungBedeutungErklärung
SSWSchwangerschaftswocheGibt an, in welcher Woche der Schwangerschaft sich die werdende Mutter befindet
Grav.GraviditätAnzahl der Schwangerschaften (einschließlich der aktuellen)
ParaParitätAnzahl der Geburten
NWNachweisVerwendung zum Beispiel bei Antikörpertests
ETerrechneter Terminvoraussichtliches Geburtsdatum des Kindes
SSSchwangerschaftAbkürzung für den Zustand der Schwangerschaft
CXCervixGebärmutterhals; die Länge und Konsistenz werden während der Schwangerschaft überwacht
MMMuttermundÖffnung des Gebärmutterhalses
SSymphysewichtiger unterer Referenzpunkt zur Messung des Fundusstandes (Ausdehnung der Gebärmutter)
NNabelmittlerer Referenzpunkt zur Bestimmung des Fundusstandes
RB oder XRippenbogen (Thorax)oberer Referenzpunkt zur Messung des Fundusstandes, besonders relevant in späteren Schwangerschaftswochen
QFQuerfingerMaßeinheit zur Angabe des Fundusstandes in Relation zu Symphyse, Nabel oder Rippenbogen (zum Beispiel „N+2” oder „X-1”)

 

Medizinische Parameter und Untersuchungsergebnisse

AbkürzungBedeutungErklärung
HbHämoglobinwichtiger Wert im Blutbild, der die Sauerstoffversorgung anzeigt
hCGhumanes ChoriongonadotropinSchwangerschaftshormon
RRBlutdruckvon lateinisch „Riva Rocci” – Methode zur Blutdruckmessung
RhRhesusfaktorwichtiges Blutgruppenmerkmal
CTGCardiotokographieAufzeichnung der kindlichen Herztöne und der Wehentätigkeit
GBSGruppe-B-StreptokokkenTest auf diese Bakterien in der Spätschwangerschaft
LSRLues-Such-ReaktionTest auf Syphilis (Lues)

 

Lage des Kindes

AbkürzungBedeutungErklärung
SLSchädellageDer Kopf des Kindes liegt im Becken.
BELBeckenendlageDas Kind liegt mit dem Steiß nach unten.
QLQuerlageDas Kind liegt quer im Bauch.

 

Untersuchungsmethoden

AbkürzungBedeutungErklärung
USUltraschallbildgebende Untersuchung zur Beobachtung des ungeborenen Kindes
FDfetale Doppler-Sonographiespezielle Ultraschalluntersuchung zur Messung des Blutflusses
SSLScheitel-Steiß-LängeMessung der Größe des Embryos in den ersten Schwangerschaftswochen
BPDbiparietaler DurchmesserMessung des Kopfdurchmessers des Kindes

Wichtig: Bei Unklarheiten empfiehlt es sich, den betreuenden Arzt oder die betreuende Hebamme nach der Bedeutung bestimmter Eintragungen zu fragen.

So nutzen Schwangere den Mutterpass im Alltag

Der Mutterpass enthält lebenswichtige Informationen, die das medizinische Personal im Notfall sofort benötigt – etwa zur Blutgruppe, zu Allergien oder zu Risikofaktoren. Deshalb sollte der Mutterpass während der gesamten Schwangerschaft ein ständiger Begleiter sein:

  • bei allen Arztbesuchen (auch bei Fachärzten außerhalb der Geburtshilfe)
  • bei Reisen im In- und Ausland
  • bei Krankenhausaufenthalten, egal aus welchem Grund

Tipps zur Aufbewahrung

Folgende Maßnahmen helfen, den Mutterpass sicher aufzubewahren und bei Untersuchungen sowie kurz vor der Geburt griffbereit zu haben:

  • Schutzhülle verwenden (schützt vor Beschädigung und Nässe)
  • festes Fach in der Handtasche oder im Rucksack reservieren
  • Alternative: digitales Foto oder Scan als Backup auf dem Smartphone speichern (ersetzt aber nicht das Original)

Was tun bei Verlust?

Geht der Mutterpass verloren, sollten Schwangere umgehend ihre ärztliche Praxis kontaktieren. Je früher der Verlust gemeldet wird, desto vollständiger kann der Arzt oder die Hebamme wichtige Befunde rekonstruieren und einen Ersatz-Mutterpass ausstellen.

Nach der Geburt: Bleibt der Mutterpass aktuell?

Auch nach der Geburt behält der Mutterpass seinen Wert als medizinisches Dokument. Die darin enthaltenen Informationen können für spätere Schwangerschaften, gynäkologische Untersuchungen, Kinderwunschbehandlungen oder andere medizinische Eingriffe relevant sein. Mütter sollten ihn deshalb nicht wegwerfen, sondern zusammen mit anderen wichtigen medizinischen Unterlagen an einem sicheren Ort aufbewahren. 

In seiner unscheinbaren Form vereint der Mutterpass ärztliches Fachwissen, elterliche Fürsorge und die Dokumentation einer besonderen Lebensphase – ein kleines Heft mit großer Bedeutung für die Gesundheit von Mutter und Kind.

 

Autorin. Katharina Weickardt (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Evi Bodman (Hebamme & Yogalehrerin)

 

www.g-ba.de/downloads/17-98-4161/2023-09-28_G-BA_Mutterpass_web_WZ_PW.pdf, abgerufen am 16.04.202

www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/schwangerenvorsorge/mutterpass/, abgerufen am 16.04.2025

www.familienplanung.de/schwangerschaft/schwangerschaftsvorsorge/der-mutterpass/, abgerufen am 16.04.2025

Haftungsausschluss
Die medizinischen Texte in der Rubrik mhplus-krankenkasse.de/wissen geben grundlegende Informationen zu Gesundheitsthemen und Erkrankungen. Sie ersetzen nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und dürfen nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden empfehlen wir immer den Arztbesuch. Nur der behandelnde Arzt kann eine Diagnose stellen oder eine konkrete Therapieempfehlung geben. Die Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Die mhplus kann dennoch ausdrücklich keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Verlässlichkeit, Qualität und Aktualität geben. Werden bestimmte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren erwähnt, so dient dies ggf. der vollständigen Informationen zu allen gängigen Möglichkeiten. Darunter sind möglicherweise auch solche, deren Nutzen und Wirkung noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen sind, und die daher von Rechts wegen nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten sind. Nur durch ihre Erwähnung ergibt sich kein Anspruch auf Kostenerstattung.
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