Wir legen Wert auf Sicherheit. Deswegen wird die Unterstützung für den Internet Explorer nicht mehr durch unsere Website bereitgestellt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser, zum Beispiel Google Chrome, Firefox oder Edge
So ernähren Sie sich und Ihr Baby in der Schwangerschaft optimal
Als werdende Mutter tragen Sie eine besondere Verantwortung – nicht nur für sich selbst, sondern auch für Ihr heranwachsendes Baby. Eine ausgewogene Ernährung spielt dabei eine zentrale Rolle. Ihr Körper benötigt jetzt mehr Nährstoffe, um die gesunde Entwicklung Ihres Kindes zu unterstützen.
Kalorienbedarf: Der Mythos vom „Essen für zwei”
„Jetzt musst du für zwei essen!” Vielleicht haben Sie den bekannten Spruch in Bezug auf die Ernährung in der Schwangerschaft schon gehört? Das stimmt so nicht. Tatsächlich steigt der tägliche Kalorienbedarf von Schwangeren erst im zweiten Trimester um etwa 250 Kalorien und ab dem dritten Trimester um circa 500 Kalorien.
Zum Vergleich: 250 Kalorien entsprechen laut dem Netzwerk „Gesund ins Leben” etwa einer Scheibe Vollkornbrot belegt mit Schnittkäse und einer Tomate oder einem Teller Gemüsesuppe mit Nudeln.
Die optimale Gewichtszunahme
Je nach Ihrem Ausgangsgewicht sollten Sie während der Schwangerschaft zwischen 5 und 16 Kilogramm zunehmen. Die genaue Empfehlung hängt von Ihrem BMI vor der Schwangerschaft ab:
Untergewicht: 12,5 bis 18 Kilogramm
Normalgewicht: 11,5 bis 16 Kilogramm
Übergewicht: 7 bis 11,5 Kilogramm
Clevere Mahlzeitenverteilung für mehr Wohlbefinden
Statt drei großer Mahlzeiten empfehlen Fachleute während der Schwangerschaft fünf bis sechs kleinere Portionen über den Tag verteilt. Das hat gleich mehrere Vorteile: Sie können eine eventuelle Schwangerschaftsübelkeit deutlich reduzieren. Ihr Körper wird gleichmäßig mit Energie versorgt, was den Blutzuckerspiegel stabil hält und Heißhungerattacken vorbeugt. Auch lästiges Sodbrennen tritt seltener auf, wenn Sie kleinere Portionen essen. Ideal ist folgende Verteilung:
Frühstück
Zwischenmahlzeit am Vormittag
Mittagessen
Nachmittagssnack
Abendessen
eventuell kleine Spätmahlzeit
Diese Nährstoffe braucht Ihr Baby
Während der Schwangerschaft benötigt Ihr Körper bestimmte Nährstoffe in erhöhter Menge. Diese Vitamine und Mineralien sind für Schwangere besonders wichtig:
Folsäure
Folsäure ist vor allem in den ersten Wochen der Schwangerschaft für die Entwicklung des Nervensystems Ihres Babys wichtig. Deshalb sollte die Versorgung schon vor der Schwangerschaft optimal sein. Beginnen Sie bereits vier Wochen vor Schwangerschaftsbeginn mit der Einnahme eines Folsäurepräparates zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung. Unterstützen Sie die Versorgung, indem Sie grünes Gemüse und Vollkornprodukte essen.
Eisen
In der Schwangerschaft steigt IhrEisenbedarf deutlich an. Das Spurenelement ist wichtig für die Blutbildung und die Sauerstoffversorgung Ihres Kindes. Besonders eisenreich sind Hülsenfrüchte und mageres Fleisch. Eine zusätzliche Einnahme eines Nahrungsergänzungmittels sollten Schwangere unbedingt mit ihrem Arzt besprechen.
Calcium
Calcium ist die Grundlage für starke Knochen und gesunde Zähne Ihres Babys. Milchprodukte sind dafür die besten Lieferanten. Auch grünes Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl und Rucola sowie Samen und Nüssen enthalten den Nährstoff. Zusätzlich kann calciumreiches Mineralwasser mit mehr als 150 mg/l zu einer ausreichenden Versorgung beitragen. Diese Angabe finden Sie auf dem Etikett.
Jod
Für die Entwicklung des kindlichen Gehirns ist eine ausreichende Jodversorgung unerlässlich. Neben Seefisch liefert jodiertes Speisesalz diesen wichtigen Nährstoff. Ob die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels sinnvoll ist, sollten Sie mit dem Arzt besprechen.
Omega-3-Fettsäuren
Gesunde Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Entwicklung von Gehirn und Sehkraft Ihres Babys. Fetter Seefisch wie Lachs ist hier besonders wertvoll.
Vitamin D
Vitamin D stärkt nicht nur die Knochen, sondern auch das Immunsystem von Mutter und Kind.
Vitamin B12
Vitamin B12 ist zentral für die Blutbildung und ein gesundes Nervensystem. Tierische Lebensmittel sind hier die Hauptquelle.
BabyPlus-Paket
Profitieren Sie von zahlreichen Extra-Leistungen in der Schwangerschaft. Es lohnt sich für die Gesundheit Ihres Kindes und Ihren Geldbeutel.
Ihr Einkaufskorb für eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft
Doch wie können werdende Mütter all die zuvor genannten Nährstoffe ganz praktisch in ihren Ernährungsalltag einbauen? Eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft muss nicht kompliziert sein. Mit der richtigen Lebensmittelauswahl versorgen Sie sich und Ihr Baby optimal mit allen wichtigen Nährstoffen.
Proteinreiche Lebensmittel: Die Bausteine des Lebens
Proteine sind der Grundbaustein für Zellen und besonders wichtig für das Wachstum Ihres Babys. Die folgenden Lebensmittel sollten regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen:
mageres Fleisch und Fisch, gut durchgegart
Eier (nur durchgegart)
Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen
Nüsse und Samen
Vollkornprodukte: Energie mit Mehrwert
Die richtigen Kohlenhydrate geben Ihnen Kraft für den Tag und versorgen Sie mit wichtigen Ballaststoffen, die übrigens auch bei Blähungen in der Schwangerschaft helfen. Das sind Ihre besten Energielieferanten:
Vollkornbrot
Vollkornnudeln
Naturreis
Haferflocken
Obst und Gemüse
Obst und Gemüse: Bunte Vielfalt erwünscht
Vitamine und Mineralstoffe sind die Grundlage für eine gesunde Schwangerschaft. Mit fünf bunten Portionen am Tag treffen Sie genau ins Schwarze. Wählen Sie abwechslungsreich und saisonal aus dem großen Angebot. Einige Sorten liefern besondere Nährstoffe:
grünes Gemüse für Folsäure
Zitrusfrüchte für Vitamin C
Beeren für Antioxidantien
Gesunde Fette: Die richtigen auswählen
Fette sind wichtige Energielieferanten und unentbehrlich für die Entwicklung des kindlichen Gehirns. Diese hochwertigen Fettquellen unterstützen Sie dabei:
raffiniertes Rapsöl für die warme und kalte Küche
hochwertiges Olivenöl
Leinöl für Omega-3-Fettsäuren
Nüsse und Avocados
Milchprodukte: Calciumlieferanten für starke Knochen
Milchprodukte liefern wertvolles Calcium, den Baustoff für gesunde Knochen und Zähne. Mit diesen Lebensmitteln decken Sie Ihren erhöhten Bedarf:
Naturjoghurt
Käse (nur pasteurisiert)
Milch
Quark
Tipp: Gesunde Snacks für zwischendurch
Wappnen Sie sich gegen den kleinen Hunger und bereiten Sie sich Portionsboxen oder Gläser mit den folgenden nährstoffreichen Snacks vor:
Naturjoghurt oder -quark mit frischem Obst
eine Handvoll Nüsse mit getrockneten Beeren
Vollkorncracker mit Frischkäse und Gurke
geschnittenes Gemüse mit Hummus
Diese Snacks sind lecker, versorgen Sie mit wertvollen Nährstoffen und halten Ihren Blutzuckerspiegel stabil.
Diese Lebensmittel gehören nicht auf den Schwangerschafts-Speiseplan
Einige Lebensmittel stellen in der Schwangerschaft ein gesundheitliches Risiko für Sie und und Ihr ungeborenes Kind dar. Diese sollten Sie daher vermeiden:
Rohes und Unpasteurisiertes
Listeriose kann zu schweren Komplikationen in der Schwangerschaft führen. Verzichten Sie deshalb auf diese Lebensmittel:
Rohmilchprodukte
rohen Fisch und Sushi
rohes oder nicht durchgegartes Fleisch
rohe Eier
Speisen mit rohen Eiern wie Tiramisu oder selbstgemachte Mayonnaise
Bestimmte Fischarten kritisch betrachten
Einige Fischarten können mit Quecksilber belastet sein. Meiden Sie daher:
Thunfisch
Heilbutt
Schwertfisch
Makrele
Koffein
Genießen Sie koffeinhaltige Getränke nur in Maßen:
Maximal zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag sind okay.
Grüner und schwarzer Tee enthalten etwa halb so viel Koffein wie Kaffee und sollten daher auch nur in Maßen getrunken werden.
Meiden Sie Energy Drinks komplett.
Alkohol
Auf Alkohol sollten Sie während der gesamten Schwangerschaft vollständig verzichten. Schon kleine Mengen können der Entwicklung Ihres Babys schaden. Das gilt auch für:
Gerichte, die mit Alkohol zubereitet wurden
Rumkugeln und andere alkoholhaltige Süßigkeiten
Tipp: Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie lieber einmal mehr Ihre Hebamme oder in der Frauenarztpraxis nach. Schränken Sie Ihre Ernährung nicht mehr als nötig ein, denn eine bunte Vielfalt versorgt Sie ideal mit Nährstoffen.
Vegetarisch oder vegan durch die Schwangerschaft
Das Netzwerk „Gesund ins Leben” macht einen wichtigen Unterschied: Sie können sich während der Schwangerschaft vegetarisch mit Milchprodukten und Eiern (ovo-lakto-vegetarisch) gut ernähren. Von einer veganen Ernährung raten die Experten jedoch ab, da die Risiken nicht ausreichend erforscht sind. Wenn Sie sich vegetarisch ernähren, sollten Sie besonders auf folgende Nährstoffe achten:
Vitamin B12: Eine Supplementierung ist für Vegetarierinnen meist notwendig, für Veganerinnen unerlässlich.
Eisen: Eine Kombination von eisenreichen pflanzlichen Lebensmitteln mit Vitamin C zur besseren Aufnahme ist sinnvoll. Trotzdem ist eine Supplementierung oft notwendig.
Protein: Greifen Sie neben Milchprodukten und Eiern zusätzlich zu Hülsenfrüchten, Nüssen und Sojaprodukten.
Vitamin D: Dieses Vitamin ist vor allem in den dunklen Monaten wichtig.
Möchten Sie sich trotz der Empfehlungen vegan ernähren? Dann brauchen Sie unbedingt ärztliche Begleitung und regelmäßige Blutkontrollen. Sie müssen Vitamin B12 und eventuell andere Nährstoffe ergänzen. Lassen Sie sich von einer qualifizierten Ernährungsberatung unterstützen.
Schwangerschaftsdiabetes: Mit der richtigen Ernährung vorbeugen
Etwa jede siebte Schwangere entwickelt einen Schwangerschaftsdiabetes. Bei dieser Form der Zuckerstoffwechselstörung reagiert der Körper vorübergehend weniger empfindlich auf das Hormon Insulin. Diese Faktoren erhöhen Ihr Risiko:
Übergewicht vor der Schwangerschaft
Diabetes in der Familie
Alter über 35 Jahre
Schwangerschaftsdiabetes in einer vorherigen Schwangerschaft
Bei dieser Diagnose ist eine angepasste Ernährung der wichtigste Baustein für einen guten Schwangerschaftsverlauf:
Wählen Sie komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte.
Verteilen Sie Ihre Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag.
Greifen Sie zu proteinreichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchte.
Reduzieren Sie zuckerhaltige Lebensmittel.
Gesund durch die Schwangerschaft: Mehr als nur Ernährung
Die richtige Ernährung ist ein wichtiger Grundstein für eine gesunde Schwangerschaft – doch es gibt noch weitere Faktoren, die Ihr Wohlbefinden und die Entwicklung Ihres Babys positiv beeinflussen. Während Sport in der Schwangerschaft früher kritisch gesehen wurde, wissen wir heute: Bewegung tut Ihnen und Ihrem Baby gut!
Moderate Bewegung stärkt Ihre Fitness für die Geburt, reduziert Rückenschmerzen und verbessert Ihre Stimmung. Außerdem können Sie so dem zuvor erwähnten Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen. Ideal sind:
Schwangerschaftsyoga,
Schwimmen,
Spazierengehen,
leichte Gymnastik.
Entspannung im Alltag
Stress kann sich negativ auf Ihre Schwangerschaft auswirken. Gönnen Sie sich regelmäßige Auszeiten:
Planen Sie täglich ruhige Momente ein.
Üben Sie Entspannungstechniken wie Meditation.
Nehmen Sie sich Zeit für ausreichend Schlaf (sieben bis neun Stunden).
Achten Sie auf eine gesunde Work-Life-Balance.
Das Wichtigste zum Schluss
Eine ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft muss keine Wissenschaft sein. Hören Sie auf Ihren Körper und genießen Sie diese besondere Zeit. Mit ein paar einfachen Grundregeln legen Sie den Grundstein für eine gesunde Entwicklung Ihres Babys:
Essen Sie abwechslungsreich und ausgewogen.
Achten Sie auf regelmäßige Bewegung.
Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe.
Bleiben Sie in engem Austausch mit Ihrem Frauenarzt und Ihrer Hebamme.
Bedenken Sie: Perfektion ist nicht das Ziel. Kleine „Ernährungssünden” sind erlaubt – es kommt auf die richtige Balance an. Mit diesem Wissen können Sie entspannt und gesund durch Ihre Schwangerschaft gehen und sich auf das Wichtigste konzentrieren: Die Vorfreude auf Ihr Baby.
Autorin: Katharina Weickardt (suxeedo Redaktion)
Expertenunterstützung: Julia Icking (Diplom-Ökotrophologin und freiberufliche Texterin)
www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gezielte-ernaehrung/ernaehrung-in-schwangerschaft-und-stillzeit/handlungsempfehlungen-ernaehrung-in-der-schwangerschaft/, abgerufen am 21.11.2024
www.gesundheitsinformation.de/gewichtszunahme-in-der-schwangerschaft.html, abgerufen am 21.11.2024
www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/zuckerkrank-in-der-schwangerschaft-unterschaetztes-risiko/, abgerufen am 21.11.2024
www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/fit-durch-die-schwangerschaft/essen-und-trinken-in-der-schwangerschaft/, abgerufen am 27.11.2024
www.gesund-ins-leben.de/fuer-fachkreise/ernaehrung-und-bewegung-fuer-kleinkinder/handlungsempfehlungen/ernaehrung/vegetarische-und-vegane-ernaehrung/, abgerufen am 27.11.2024
Die medizinischen Texte in der Rubrik mhplus-krankenkasse.de/wissen geben grundlegende Informationen zu Gesundheitsthemen und Erkrankungen. Sie ersetzen nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und dürfen nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden empfehlen wir immer den Arztbesuch. Nur der behandelnde Arzt kann eine Diagnose stellen oder eine konkrete Therapieempfehlung geben. Die Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Die mhplus kann dennoch ausdrücklich keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Verlässlichkeit, Qualität und Aktualität geben. Werden bestimmte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren erwähnt, so dient dies ggf. der vollständigen Informationen zu allen gängigen Möglichkeiten. Darunter sind möglicherweise auch solche, deren Nutzen und Wirkung noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen sind, und die daher von Rechts wegen nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten sind. Nur durch ihre Erwähnung ergibt sich kein Anspruch auf Kostenerstattung.