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Frau mach eine Liegestütz in einem Park und stellt die Füße dabei auf einen großen Stein. Dieses Krafttraining sorgt für Muskelaufbau und regst so den Stoffwechsel an.
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Stoffwechsel anregen Natürlich aktivieren, nachhaltig profitieren

Ein aktiver Stoffwechsel ist der Schlüssel zu mehr Energie, besserem Wohlbefinden und erfolgreichem Gewichtsmanagement. Dieser Ratgeber zeigt wirksame Methoden, um den Stoffwechsel natürlich anzuregen.

Stoffwechsel anregen: Das Wichtigste in Kürze

  • Alle Stoffwechselprozesse im Körper wandeln Nahrung in nutzbare Energie um oder dienen dem Zellaufbau – wie aktiv dieser Vorgang ist, hängt von Faktoren wie Alter, Muskelmasse und Hormonen ab.
  • Einzelne Lebensmittel wie Chili oder grüner Tee können den Stoffwechsel anregen, doch die Effekte sind minimal – wichtiger ist eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Protein und Wasser.
  • Krafttraining erhöht die Muskelmasse und damit den Grundumsatz, Ausdauersport und HIIT verbrennen Energie – Bewegung ist der effektivste Hebel für einen aktiven Stoffwechsel.
  • Schlaf und Stressbewältigung sind unverzichtbar: Wenig Schlaf oder chronischer Stress bremsen den Metabolismus aus und fördern Fetteinlagerungen.
  • Crash-Diäten verlangsamen den Stoffwechsel nachhaltig – nur die Kombination aus gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und ausreichend Erholung führt langfristig zum Erfolg.

Was ist der Stoffwechsel?

Der Stoffwechsel, auch Metabolismus genannt, bezeichnet die Summe aller biochemischen Prozesse im Körper, die Energie aus der Nahrung gewinnen und diese für lebenswichtige Funktionen bereitstellen.

Der Stoffwechsel umfasst verschiedene Prozesse, die ineinandergreifen:

  • Energiegewinnung: Der Körper zerlegt Nährstoffe aus der Nahrung und stellt daraus Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat) bereit.
  • Aufbauprozesse (Anabolismus): Aus kleineren Bausteinen werden größere Moleküle aufgebaut – etwa im Rahmen der Cholesterin- oder Fettsäureproduktion.
  • Abbauprozesse (Katabolismus): Komplexe Moleküle werden in einfachere zerlegt, meist um Energie freizusetzen.
  • Ausscheidung: Stoffwechselprodukte und Abfallstoffe werden über Nieren, Lunge, Haut und Verdauung aus dem Körper transportiert.

Der Grundumsatz beschreibt die Energiemenge, die der Körper in völliger Ruhe benötigt, um alle lebenswichtigen Funktionen aufrechtzuerhalten. Je aktiver der Stoffwechsel, desto höher ist dieser Grundumsatz – und desto mehr Kalorien verbrennt der Körper, selbst im Ruhezustand.

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Anzeichen für einen aktiven oder trägen Stoffwechsel

Der Stoffwechsel läuft bei jedem Menschen unterschiedlich ab. Während einige einen schnellen Metabolismus haben und scheinbar mühelos ihr Gewicht halten, kämpfen andere mit einem trägen Stoffwechsel. Doch woran erkennen Sie, ob Ihr Stoffwechsel gut funktioniert?

Merkmale eines aktiven Stoffwechsels:

  • hohe Energie und Vitalität im Alltag
  • stabile Körpertemperatur, warme Hände und Füße
  • gute Verdauung ohne Beschwerden
  • gesunde Haut, Haare und Nägel
  • leichteres Gewichtsmanagement
  • erholsamer Schlaf

Anzeichen für einen verlangsamten Stoffwechsel:

  • ständige Müdigkeit und Energiemangel
  • Gewichtszunahme trotz gleichbleibender Ernährung
  • häufiges Frieren, kalte Extremitäten
  • Verdauungsprobleme wie Verstopfung
  • trockene Haut und brüchige Haare
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Stimmungsschwankungen

Ein dauerhaft verlangsamter Stoffwechsel kann langfristige Folgen haben: Das Risiko für Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hormonelle Störungen steigt. Auch das Immunsystem kann geschwächt werden, was die Anfälligkeit für Infekte erhöht.

Diese Faktoren beeinflussen den Stoffwechsel

Zahlreiche Faktoren wirken auf den Stoffwechsel – manche davon lassen sich aktiv steuern, andere sind vorgegeben:

  • Alter: Anders als oft vermutet, verlangsamt sich der Stoffwechsel nicht bereits ab dem 30. Lebensjahr merklich. Aktuelle Studien belegen, dass der Grundumsatz bis zum 60. Lebensjahr weitgehend stabil bleibt und erst danach um durchschnittlich 0,7 Prozent pro Jahr sinkt – hauptsächlich durch den Verlust an Muskelmasse und hormonelle Umstellungen.
  • Geschlecht: Männer haben in der Regel einen höheren Grundumsatz als Frauen, da sie mehr Muskelmasse besitzen. Muskeln verbrennen mehr Energie als Fettgewebe – selbst in Ruhe.
  • Muskelmasse: Je mehr Muskeln vorhanden sind, desto aktiver ist der Stoffwechsel. Ein Kilogramm Muskelmasse verbrennt täglich etwa 10 bis 15 Kalorien, während ein Kilogramm Fettgewebe nur etwa 3 bis 5 Kalorien verbraucht.
  • Genetik: Die genetische Veranlagung spielt eine Rolle dabei, wie schnell der Körper Nahrung verwertet. Manche Menschen haben von Natur aus einen aktiveren Metabolismus.
  • Hormone: Die Schilddrüse ist die zentrale Stoffwechselsteuerzentrale. Ihre Hormone regulieren, wie schnell der Körper Energie umsetzt. Eine Unterfunktion (Hypothyreose) verlangsamt den Stoffwechsel erheblich, während eine Überfunktion (Hyperthyreose) ihn beschleunigt.

„Die Schilddrüse ist die wichtigste Stoffwechseldrüse. Bei unerklärlicher Müdigkeit und Gewichtsproblemen sollten Betroffene die Schilddrüsenwerte überprüfen lassen," (Dr. med. Constantin Weichert, Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie). Während Alter, Geschlecht und Genetik nicht veränderbar sind, lassen sich Muskelmasse, Hormone und weitere Lebensstil-Faktoren aktiv beeinflussen.

Stoffwechsel über die Ernährung anregen: Geht das?

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle – doch können bestimmte Lebensmittel den Stoffwechsel tatsächlich spürbar anregen? Die Wahrheit: Die meisten Effekte sind minimal:

  • Proteinreiche Nahrung: Der Körper verbraucht etwa 20 bis 30 Prozent der Kalorien aus Proteinen für deren Verdauung – das ist real messbar, aber kein Wunder-Effekt.
  • Scharfe Gewürze: Capsaicin aus Chili erhöht den Verbrauch um etwa 50 Kalorien pro Tag – das entspricht einem Keks.
  • Grüner Tee und Kaffee: Koffein kann den Grundumsatz etwas erhöhen, doch der Effekt lässt bei regelmäßigem Konsum nach.
  • Zitronenwasser, Apfelessig, Ingwerwasser: Positive Effekte liegen vor allem in der Flüssigkeitszufuhr. Eine direkte Stoffwechselsteigerung ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen.

Wasser ist essenziell: Ausreichendes Trinken regt den Stoffwechsel an, da der Körper Energie aufwenden muss, um das Wasser zu verarbeiten und auf Körpertemperatur zu bringen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu trinken – bei Sport oder Hitze entsprechend mehr.

Mahlzeiten-Frequenz: Entscheidend ist die Gesamtmenge und Qualität der Nahrung, nicht die Häufigkeit. Intervallfasten kann positiv wirken, indem es die Insulinsensitivität verbessert.

Kurzum: Einzelne Lebensmittel sind keine Wundermittel, um den Stoffwechsel anzuregen. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Protein, Vollkornprodukten und viel Wasser bildet die Grundlage.

Bewegung: Der wirksamste Weg, den Stoffwechsel anzuregen

Bewegung ist der effektivste Hebel für einen aktiven Stoffwechsel. Krafttraining ist besonders wirksam, da Muskeln mehr Energie verbrauchen – auch im Ruhezustand. Bereits zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche machen einen Unterschied.

Diese Bewegungsformen aktivieren den Stoffwechsel:

  • Krafttraining: erhöht die Muskelmasse und damit den Grundumsatz
  • Ausdauersport: Joggen, Radfahren, Schwimmen steigern den Kalorienverbrauch
  • HIIT: kann den Stoffwechsel für bis zu 24 Stunden erhöht halten
  • Alltagsbewegung: Treppensteigen, Gartenarbeit, stehen statt sitzen
  • Yoga, Pilates, Spazierengehen: fördern Aktivität im Alltag

Nachbrenneffekt: Nach intensivem Training verbraucht der Körper weiterhin erhöht Energie zur Regeneration – dieser Effekt hält je nach Intensität mehrere Stunden nach dem Training an und wird deshalb als Nachbrenneffekt bezeichnet. Wie hoch der Nachbrenneffekt ist, hängt allerdings von der Intensität des Trainings ab.

Schlaf, Stress und weitere Lebensstil-Faktoren

Ausreichend Schlaf ist unverzichtbar: Schlafmangel bringt den Hormonhaushalt durcheinander – die Folge: ein verlangsamter Metabolismus. Menschen mit wenig Schlaf haben ein höheres Risiko für Übergewicht. Empfohlen werden sieben bis neun Stunden pro Nacht.

„Schlaf wird in seiner Bedeutung für den Stoffwechsel oft unterschätzt. Wer dauerhaft zu wenig schläft, macht alle Bemühungen um eine gesunde Ernährung und Bewegung zunichte. Sieben bis neun Stunden Schlaf sollten Priorität haben.” (Dr. med. Constantin Weichert, Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)

Chronischer Stress erhöht den Cortisolspiegel. Das Stresshormon fördert Fetteinlagerungen im Bauchbereich und hemmt den Muskelaufbau. Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga helfen.

Weitere Faktoren, die den Stoffwechsel beeinflussen:

  • Wechselduschen fördern die Durchblutung und aktivieren das braune Fettgewebe.
  • Alkohol blockiert die Fettverbrennung, solange er im Körper ist.
  • Wasser nach dem Aufstehen, Bewegung, proteinreiches Frühstück und Tageslicht fördern einen aktiven Start.

Mit realistische Erwartungen rangehen

Den Stoffwechsel anzuregen, ist möglich – aber es braucht Zeit und Geduld. Einzelne Lebensmittel bringen keine Wunder. Nachhaltige Veränderungen in der Ernährung, Bewegung und im Lebensstil zeigen die besten Ergebnisse.

Was Sie vermeiden sollten:

  • Crash-Diäten: Körper schaltet in den „Hungermodus” und verlangsamt den Stoffwechsel
  • Dauerhaft zu wenig Essen: lässt den Metabolismus einschlafen und bedeutet zusätzlichen Stress für den Körper
  • Zu wenig Schlaf: stört den Hormonhaushalt nachhaltig
  • Übermäßiger Stress: fördert Fetteinlagerungen und hemmt die Fettverbrennung

FAQ

Anzeichen sind: ständige Müdigkeit, Gewichtszunahme trotz geringer Kalorienzufuhr, Frieren, Verdauungsprobleme und Konzentrationsschwäche. Bei diesen Symptomen sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen. Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss über die Schilddrüsenfunktion und den Hormonspiegel.

Ein Glas Wasser nach dem Aufstehen, ein proteinreiches Frühstück und Bewegung am Morgen – selbst ein kurzer Spaziergang – bringen den Kreislauf in Schwung. Auch Kaffee oder grüner Tee können den Metabolismus leicht ankurbeln.

Die Schilddrüse ist die zentrale Schaltstelle des Stoffwechsels. Sie produziert Hormone (T3 und T4), die regulieren, wie schnell der Körper Energie umsetzt. Bei einer Unterfunktion verlangsamt sich der Metabolismus – Symptome sind Müdigkeit, Gewichtszunahme und Kälteempfindlichkeit. Bei Verdacht sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Autorin: Katharina Weickardt (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)

 

www.gesundheit.gv.at/leben/altern/veraenderungen-im-alter.html, abgerufen am 29.10.2025

www.aerzteblatt.de/archiv/epidemiologie-warum-schlafmangel-dick-macht-a9f921e7-262e-4315-b128-567f57fe3d79, abgerufen am 29.10.2025

www.mdmverlag.com/bodycontouring/ein-kilogramm-muskelmasse-verbraucht-ungefaehr-das-dreifache-an-kalorien, abgerufen am 29.10.2025

athleticsandhealth.com/wissen/kalorien, abgerufen am 29.10.2025

pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22634197/, abgerufen am 29.10.2025

www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/wasser/, abgerufen am 29.10.2025

science.orf.at/stories/3208151, abgerufen am 03.11.2025

www.scinexx.de/news/medizin/vier-lebensphasen-des-kalorienverbrauchs/, abgerufen am 03.11.2025

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