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Die Basaltemperatur beschreibt die niedrigste Körpertemperatur direkt nach dem Aufwachen und ist ein wichtiger Indikator für den Eisprung.
Durch regelmäßige Messung mit einem Basalthermometer können der Menstruationszyklus besser verstanden und fruchtbare Tage berechnet werden
Die Temperatur steigt nach dem Eisprung um 0,2 bis 0,5 Grad Celsius an und bleibt bis zur nächsten Periode erhöht.
Störfaktoren wie unregelmäßiger Schlaf, Alkoholkonsum oder Krankheit können das Ergebnis beeinträchtigen.
Die Temperaturmethode eignet sich besonders zur Unterstützung bei Kinderwunsch.
Was ist die Basaltemperatur?
Als Basaltemperatur wird die Körpertemperatur direkt nach dem Aufwachen bezeichnet – noch vor dem Aufstehen oder jeder körperlichen Aktivität. Anders als die allgemeine Körpertemperatur unterliegt die Basaltemperatur charakteristischen Schwankungen während des Menstruationszyklus.
Veränderung der Basaltemperatur: Hormoneller Hintergrund
Die Temperaturschwankungen entstehen durch den Einfluss des Hormons Progesteron, welches nach dem Eisprung ausgeschüttet wird. In der ersten Zyklushälfte liegt die Basaltemperatur normalerweise zwischen 36,1 und 36,4 Grad Celsius. Nach dem Eisprung kann sie um 0,2 bis 0,5 Grad ansteigen und bleibt meist bis zur nächsten Menstruation auf diesem Niveau.
Was nützt das Wissen über die Basaltemperatur?
Da die Basaltemperatur nach dem Eisprung etwas ansteigt, können durch regelmäßige Messung Rückschlüsse auf den Zeitpunkt des Eisprungs (rückblickend) sowie auf die fruchtbaren Tage gezogen werden. Dies kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein, zum Beispiel bei:
Kinderwunsch: Sind die fruchtbaren Tage bekannt, lässt sich der optimale Zeitpunkt für eine Empfängnis bestimmen. Eine Möglichkeit neben der regelmäßigen Temperaturmessung ist auch die Berechnung der fruchtbaren Tage.
Natürliche Verhütung: Die Messung der Basaltemperatur bietet in Kombination mit der Zervixschleimbeobachtung mit etwas Übung eine hohe Verhütungssicherheit – vorausgesetzt, Sie messen konsequent.
Zyklusdiagnostik: Ärzte können Temperaturkurven zur Beurteilung der Gelbkörperfunktion und zur Erkennung von Zyklusstörungen nutzen, wie ausbleibenden Eisprüngen.
Wichtiger Hinweis: Egal, für welchen Zweck die Basaltemperatur gemessen wird, sind Regelmäßigkeit und eine konsequente Beobachtung essenziell. Für optimale Ergebnisse sollten Sie immer auch andere Zykluszeichen wie den Zervixschleim in Ihre Beobachtungen mit einbeziehen. Die Kombination der Methoden erhöht die Genauigkeit bei der Bestimmung der fruchtbaren Tage.
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Basaltemperatur und Menstruationszyklus: Der natürliche Verlauf
Der weibliche Zyklus lässt sich anhand der Basaltemperatur in zwei deutlich unterscheidbare Phasen unterteilen.
Erste Zyklushälfte (Follikelphase)
In den Tagen nach der Menstruation und bis zum Eisprung bleibt die Basaltemperatur in der Regel auf einem konstant niedrigen Niveau. Die Temperaturwerte schwanken in dieser Zeit nur minimal und liegen meist zwischen 36,1 und 36,4 Grad Celsius.
Eisprung und Temperaturanstieg
Ein bis zwei Tage nach dem Eisprung steigt die Basaltemperatur meist messbar an. Dieser Anstieg erfolgt durch die Ausschüttung des Hormons Progesteron. Der Temperaturanstieg ist ein relativ zuverlässiges Zeichen dafür, dass ein Eisprung stattgefunden hat.
Zweite Zyklushälfte (Lutealphase)
Nach dem Eisprung bleibt die Basaltemperatur bis zur nächsten Periode auf dem erhöhten Niveau – der sogenannten Hochlage. Diese Phase dauert in den meisten Fällen 12 bis 16 Tage. Kurz vor der Menstruation fällt die Temperatur dann wieder auf das ursprüngliche Niveau ab.
Basaltemperatur: Besonderheiten in der Schwangerschaft
Bleibt die Temperatur länger als 18 Tage in der Hochlage, kann dies ein frühes Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. In diesem Fall verhindert das sogenannte Schwangerschafts-Hormon hCG den Temperaturabfall. Eine erhöhte Basaltemperatur allein ist noch kein sicherer Schwangerschaftsnachweis – zur Bestätigung sollten Sie immer einen Schwangerschaftstest durchführen
Basaltemperatur richtig messen
Für aussagekräftige Messergebnisse sind sowohl das richtige Vorgehen als auch die Regelmäßigkeit bei der Messung der Basaltemperatur wichtig. Auf diese Faktoren sollten Sie achten:
Das richtige Thermometer wählen
Ein spezielles Basalthermometer mit zwei Nachkommastellen ist für die Messung unerlässlich. Diese Thermometer sind präziser als herkömmliche Fieberthermometer und können auch kleinste Temperaturschwankungen erfassen. Zu kaufen gibt es Basalthermometer zum Beispiel in Apotheken oder teilweise in Drogeriemärkten.
Optimaler Messzeitpunkt und -dauer
Messen Sie Ihre Basaltemperatur täglich zur gleichen Zeit. Wichtig: Am besten direkt nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen. Die Messdauer richtet sich nach Ihrem Thermometer: Digitale Basalthermometer messen meist automatisch bis zum Signalton (ein bis zwei Minuten), analoge Thermometer benötigen oft drei bis fünf Minuten für eine genaue Bestimmung.
2. Wo wird gemessen?
Sie können die Basaltemperatur vaginal, rektal oder oral messen. Vaginal oder rektal bekommen Sie die genauesten Werte, da diese Bereiche weniger störanfällig für äußere Einflüsse sind. Wichtig ist, dass Sie während des gesamten Zyklus bei derselben Messmethode bleiben.
3 Dokumentation der Temperaturkurve
Notieren Sie die Messwerte, um Erkenntnisse über Ihren Zyklus ableiten zu können. Eine vollständige Dokumentation sollte folgende Angaben umfassen:
Tipp: Lassen Sie sich nicht von einzelnen Ausreißern verunsichern – wichtig ist der Gesamtverlauf der Temperaturkurve über mehrere Zyklen.
Störfaktoren und ihre Auswirkungen
Verschiedene Faktoren können die Basaltemperatur beeinflussen und möglicherweise die Messwerte verfälschen. Häufige Störfaktoren sind:
Schlafmangel und unregelmäßige Schlafzeiten: Einschlaf- und Durchschlafstörungen mit weniger als drei zusammenhängende Stunden Schlaf vor der Messung können die Basaltemperatur beeinflussen, ebenso wie schwankende Schlafenszeiten.
Alkoholkonsum: Der Konsum von Alkohol kann die Temperatur am nächsten Morgen erhöhen.
Stress und emotionale Belastung: Diese Faktoren beeinflussen den Hormonhaushalt, welcher durch Schwankungen Einfluss auf die Basaltemperatur haben kann.
Krankheit und Fieber: Bei Fieber ist die Basaltemperatur stark erhöht und kann nicht zur Berechnung von Zykluseigenschaften herangezogen werden.
Medikamenteneinnahme: Fiebersenkende oder hormonelle Präparate können sich auf die Basaltemperatur auswirken.
Schichtarbeit und Zeitumstellung: Ist der natürliche Biorhythmus gestört, kann sich das auch in der Basaltemperatur widerspiegeln.
Umgang mit gestörten Messwerten
Störfaktoren und Ausreißer markieren Sie am besten in Ihrer Dokumentation. Streichen sollten Sie sie vorerst nicht, da diese Informationen helfen können, Muster zu erkennen – und so die Auswertung zu erleichtern. Treten solche Störfaktoren und Ausreißer jedoch häufig auf, sollten Sie über alternative Zyklusbeobachtungsmethoden nachdenken.
FAQ
Die Basaltemperatur-Methode ist eine natürliche Form der Zyklusbeobachtung, bei der die niedrigste Körpertemperatur am Morgen gemessen wird. Durch die charakteristischen Temperaturschwankungen während des Menstruationszyklus können fruchtbare und unfruchtbare Tage bestimmt werden.
Lassen Sie einzelne vergessene Messungen einfach aus und setzen Sie am nächsten Tag normal fort. Zu einem anderen Zeitpunkt nachzumessen, ist nicht zu empfehlen, da es zu verfälschten Werten führen kann. Eine einzelne Lücke beeinträchtigt die Gesamtauswertung Ihrer Temperaturkurve nicht wesentlich.
Ja, aber die Auswertung wird schwieriger. Sie benötigen mindestens drei Stunden Schlaf vor der Messung. Bei häufig gestörtem Schlaf sollten Sie diese Messungen markieren und können die Basaltemperatur-Methode mit anderen Zykluszeichen wie dem Zervixschleim kombinieren, um zuverlässigere Ergebnisse zu erhalten.
Ein digitales Basalthermometer mit zwei Nachkommastellen ist optimal. Diese Thermometer sind speziell für die Temperaturmethode entwickelt und messen präziser als normale Fieberthermometer. Einige Modelle bieten zusätzliche Funktionen wie Speicherung der letzten Messwerte oder direkte App-Verbindung.
Nach zwei bis drei vollständigen Zyklen können Sie erste Muster in Ihrer Temperaturkurve erkennen. Für eine zuverlässige Auswertung benötigen Sie mindestens drei aufeinanderfolgende Zyklen mit regelmäßiger Messung – bei unregelmäßigeren Zyklen kann es etwas länger dauern. Mit der Zeit werden Sie ein immer besseres Gespür für die Signale Ihres Körpers entwickeln.
Autorin: Nadine Weißschuh (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Evi Bodman (Hebamme)
www.frauenaerzte-im-netz.de/familienplanung-verhuetung/natuerliche-familienplanung/wie-messe-ich-meine-koerpertemperatur/, abgerufen am 09.07.2025
www.familienplanung.de/service/lexikon/basaltemperatur/, abgerufen am 09.07.2025
Schäffler, A., Karrasch, T. (2024). Basaltemperatur, weiblicher Zyklus, Pearl-Index, Hypothermie, Hyperthermie, Fieber. In: Schäffler, A. (eds) Funktionsdiagnostik in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Springer, Berlin, Heidelberg. doi.org/10.1007/978-3-662-68563-1_34, abgerufen am 16.07.2025
Graefe, F. Nicht hormonelle Verhütung. Uro-News 28, 31–35 (2024). doi.org/10.1007/s00092-024-6378-y, abgerufen am 16.07.2025
Frank-Herrmann, P., Malliou-Becher, N. Grundlagen der Zyklusbeobachtung – was brauchen wir für die tägliche Beratung?. Gynäkologie 57, 94–100 (2024). doi.org/10.1007/s00129-023-05183-w, abgerufen am 16.07.2025
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