Zum Hauptinhalt springen
Wir legen Wert auf Sicherheit. Deswegen wird die Unterstützung für den Internet Explorer nicht mehr durch unsere Website bereitgestellt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser, zum Beispiel Google Chrome, Firefox oder Edge
Telefon: 07141 9790-0
, E-Mail: info@mhplus.de
Kalender und Thermometer liegen auf einem Tisch. Mit diesen Objekten lässt sich der Eisprung berechnen. Im Kalender sind einige Tag notiert.
Zurück

Eisprung verstehen Fruchtbarkeit & Zyklus

Der Eisprung ist ein wichtiger Bestandteil des weiblichen Zyklus und beeinflusst Fruchtbarkeit, Verhütung und Wohlbefinden.

Eisprung: Das Wichtigste in Kürze

  • Der Eisprung beschreibt die monatliche Freisetzung einer reifen Eizelle aus dem Follikel im Eierstock, gesteuert durch komplexe Hormonveränderungen.
  • Bei einem 28-Tage-Zyklus findet der Eisprung meist um den 14. Zyklustag statt, kann aber je nach Zykluslänge variieren.
  • Natürliche Anzeichen wie Zervixschleim-Veränderungen, ein Anstieg der Basaltemperatur sowie der Mittelschmerz können den Eisprung ankündigen.
  • Die fruchtbare Phase umfasst etwa 6 Tage: 5 Tage vor dem Eisprung sowie den Tag des Eisprungs selbst.
  • Ovulationstests und Zyklustracker können dabei helfen, den optimalen Zeitpunkt für eine Empfängnis bei Kinderwunsch oder für die natürliche Verhütung zu bestimmen.

Was passiert beim Eisprung?

Der Eisprung – auch Ovulation oder Follikelsprung genannt – ist der zentrale Vorgang des Zyklus. Dabei wird eine reife Eizelle aus dem sogenannten Follikel im Eierstock freigesetzt. Follikel sind Bläschen, in denen die weiblichen Eizellen heranreifen.

In der ersten Zyklushälfte reifen durch das follikelstimulierende Hormon (FSH) mehrere Follikel heran – diese Phase nennt man Follikelphase. Meist entwickelt sich dabei nur einer vollständig. Die wachsenden Follikel produzieren zunehmend Östrogen – einen wichtigen Botenstoff im weiblichen Körper. Erreicht das Östrogen einen bestimmten Höchststand, kommt es zum sogenannten LH-Peak – einem plötzlichen Anstieg des sogenannten luteinisierenden Hormons. Dieser LH-Peak löst etwa 24 bis 36 Stunden später den Eisprung aus. Dabei platzt das Bläschen auf und gibt die Eizelle frei.

Nach dem Eisprung verwandelt sich der geleerte Follikel in den Gelbkörper um, der das Hormon Progesteron produziert und die sogenannte Sekretionsphase einleitet. Dabei wird die Gebärmutterschleimhaut (die innere Auskleidung der Gebärmutter) dicker, damit sich eine befruchtete Eizelle einnisten kann. 

Wann findet der Eisprung statt?

Der Zeitpunkt des Eisprungs hängt von der individuellen Zykluslänge ab. Im Durchschnitt dauert ein Zyklus 28 Tage, der Eisprung erfolgt meist am 14. Tag. Die individuelle Zykluslänge kann jedoch zwischen 21 und 35 Tagen variieren – das ist völlig normal und gesund. 

Unterschiedliche Zykluslängen und Eisprung

  • 21-Tage-Zyklus: Eisprung ca. um Tag 7
  • 26-Tage-Zyklus: Eisprung ca. um Tag 12
  • 30-Tage-Zyklus: Eisprung ca. um Tag 16
  • 35-Tage-Zyklus: Eisprung ca. um Tag 21

Große Schwankungen oder unregelmäßige Zyklen können auf hormonelle Ungleichgewichte oder andere gesundheitliche Faktoren hinweisen und sollten ärztlich abgeklärt werden.

Die zweite Hälfte des Menstruationszyklus (Lutealphase) beginnt nach dem Eisprung und dauert relativ konstant 12 bis 16 Tage. Unterschiede in der Zykluslänge entstehen hauptsächlich in der ersten Hälfte des Zyklus, denn manchmal brauchen die Follikel länger oder kürzer zum Reifen.

Die fruchtbaren Tage beginnen bereits etwa 5 Tage vor dem Eisprung, da Spermien bis zu 5 Tage im weiblichen Körper überleben können. Die Eizelle selbst ist nur etwa 12 bis 24 Stunden befruchtungsfähig. Insgesamt ergibt das ein fruchtbares Fenster von etwa 6 Tagen pro Zyklus.

 

Eisprung-Anzeichen erkennen

Vor dem Eisprung zeigen sich bereits einige Veränderungen im Körper. Zu den natürlichen Anzeichen des Körpers beim Eisprung gehören:

  • Zervixschleim: Der Zervixschleim verändert sich im Laufe des Zyklus. Er wird von Drüsen im Gebärmutterhals gebildet, ist weißlich und stellt einen Großteil des normalen vaginalen Ausflusses außerhalb der Periode dar. In der Follikel- und Lutealphase ist er meist eher dickflüssig oder kaum vorhanden. Kurz vor dem Eisprung wird er eher klar, glasig und spinnbar – ähnlich zu rohem Eiweiß. 

Test: Lässt sich der Zervixschleim zwischen den Fingern mehrere Zentimeter dehnen, ohne zu reißen, deutet das auf die fruchtbare Phase und den bevorstehenden Eisprung hin.

  • Basaltemperatur: Die Basaltemperatur steigt nach dem Eisprung um etwa 0,2 bis 0,5 Grad Celsius an und bleibt in der Regel bis zur nächsten Regelblutung erhöht. Die Basaltemperatur ist die Körpertemperatur direkt nach dem Aufwachen vor dem Aufstehen. 
  • Mittelschmerz: Viele Frauen spüren den sogenannten Mittelschmerz – einen kurzen, einseitigen Unterbauchschmerz, der durch das Platzen des Follikels entsteht. Viele beschreiben den Mittelschmerz als kurzes Ziehen im Unterbauch.
  • Weitere mögliche Anzeichen sind ein verstärkter Sexualtrieb, leichte Schmierblutungen oder empfindlichere Brüste rund um den Eisprung.

Welche technischen Hilfsmittel gibt es zur Bestimmung des Eisprungs?

  • Ovulationstests funktionieren ähnlich wie Schwangerschaftstests. Sie messen den Anstieg des LH-Hormons im Urin und zeigen den bevorstehenden Eisprung 24 bis 36 Stunden zuvor an. Diese Tests sind besonders hilfreich bei unregelmäßigen Zyklen.
  • Moderne Zyklustracker messen kontinuierlich die Körpertemperatur und werten die Daten automatisch aus. Es gibt verschiedene Apps, die zusätzlich alle Ihre Beobachtungen sammeln und dabei helfen können, Muster zu erkennen.

Kinderwunschbehandlung

Die mhplus unterstützt bei einer Kinderwunschbehandlung weit über die gesetzlichen Leistungen hinaus.

Zur künstlichen Befruchtung

Eisprung und Kinderwunsch

Die besten Chancen auf eine Schwangerschaft haben Sie in den zwei bis drei Tagen vor dem Eisprung und am Tag des Eisprungs selbst.

Verschiedene Lebensstilfaktoren können einen Eisprung unterstützen. Bei Kinderwunsch sollten Sie daher folgende Punkte beachten:

  • Eine nährstoffreiche Ernährung bei Kinderwunsch mit ausreichend Folsäure, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren ist empfehlenswert. 
  • Verzichten Sie möglichst auf Zigaretten und beschränken Sie Alkohol auf ein Minimum.
  • Moderater Sport ist förderlich, während Hochleistungssport den Zyklus stören kann.

Tipp von Hebamme Evi Bodman: „Stress kann den Eisprung verzögern oder sogar verhindern. Sorgen Sie für ausreichend körperliche und mentale Entspannung, gesunden Schlaf und eine ausgewogene Ernährung.“

Bei ausbleibendem Eisprung können Ärzte in manchen Fällen Medikamente wie Clomifen zur Eisprung-Stimulation einsetzen. Diese Behandlung sollte aber immer unter fachlicher Begleitung erfolgen.

Auch bei optimaler Zyklusbeobachtung und regelmäßigem Eisprung ist Geduld gefragt. Bei gesunden Paaren unter 35 Jahren kann es 6 bis 12 Monate dauern, bis eine Schwangerschaft eintritt. Die Zyklusbeobachtung erhöht die Chancen, garantiert aber keine sofortige Schwangerschaft.

Wichtig: Fruchtbarkeitsprobleme können immer auch auf der Seite des Partners liegen. Eine verminderte Spermienzahl oder -qualität beim Mann kann ebenfalls zu Schwierigkeiten beim Schwangerwerden führen. Daher ist es ratsam, bei ausbleibender Schwangerschaft sowohl die weibliche als auch die männliche Fruchtbarkeit untersuchen zu lassen.

FAQ

Die deutlichsten Anzeichen sind spinnbarer, glasiger Zervixschleim und ein Temperaturanstieg nach dem Eisprung. Viele Frauen spüren auch einen einseitigen Unterbauchschmerz (Mittelschmerz). Ovulationstests können den bevorstehenden Eisprung ein bis zwei Tage vorher anzeigen.

Die deutlichsten Anzeichen sind spinnbarer, glasiger Zervixschleim und ein Temperaturanstieg nach dem Eisprung. Viele Frauen spüren auch einen einseitigen Unterbauchschmerz (Mittelschmerz). Ovulationstests können den bevorstehenden Eisprung ein bis zwei Tage vorher anzeigen.

Nein, ohne Eisprung ist eine natürliche Schwangerschaft nicht möglich. Die Eizelle muss aus dem Follikel freigesetzt werden, um befruchtet werden zu können. Bleibt der Eisprung dauerhaft aus (Anovulation), sollten Sie gynäkologische Unterstützung in Anspruch nehmen. In einigen Fällen lässt sich das Problem mit Hormontherapien oder Lebensstiländerungen behandeln.

 

Der eigentliche Eisprung – die Freisetzung der Eizelle – dauert nur wenige Minuten. Die Eizelle ist anschließend etwa 12 bis 24 Stunden befruchtungsfähig. Das fruchtbare Fenster ist jedoch länger: Da Spermien bis zu 5 Tage überleben können, strecken sich die fruchtbaren Tage auf insgesamt etwa 6 Tage pro Zyklus – die 5 Tage vor dem Eisprung plus den Eisprung-Tag selbst.

Autorin: Nadine Weißschuh (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Evi Bodman (Hebamme)

 

www.uksh.de/kinderwunsch-kiel/Ihr+Weg+zum+Wunschkind/Fragen+_+Antworten/Diagnostik+bei+Kinderwunsch/Woran+kann+eine+Frau+selbst+die+fruchtbaren+Tage+im+Zyklus+erkennen_-p-306.html, abgerufen am 14.07.2025

www.familienplanung.de/service/lexikon/eisprung/, abgerufen am 14.07.2025

www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/unfruchtbarkeit-und-habitueller-abort/fruchtbarkeitsprobleme-mit-dem-eisprung, abgerufen am 14.07.2025

www.gesundheitsinformation.de/wie-funktioniert-der-weibliche-zyklus.html, abgerufen am 14.07.2025

www.mpinat.mpg.de/4823180/pr_2420, abgerufen am 14.07.2025

www.aerzteblatt.de/news/zum-eisprung-kommt-es-meist-nicht-an-tag-14-des-menstruationszyklus-0ca564ca-c420-4bb2-8a69-0525c43952b5, abgerufen am 14.07.2025

www.frauenaerzte-im-netz.de/familienplanung-verhuetung/natuerliche-familienplanung/weiblicher-zyklus-wann-sind-die-fruchtbaren-tage/, abgerufen am 14.07.2025

Frank-Herrmann, P., Malliou-Becher, N. Grundlagen der Zyklusbeobachtung – was brauchen wir für die tägliche Beratung?. Gynäkologie 57, 94–100 (2024). doi.org/10.1007/s00129-023-05183-w, abgerufen am 16.07.2025

Haftungsausschluss
Die medizinischen Texte in der Rubrik mhplus-krankenkasse.de/wissen geben grundlegende Informationen zu Gesundheitsthemen und Erkrankungen. Sie ersetzen nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und dürfen nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden empfehlen wir immer den Arztbesuch. Nur der behandelnde Arzt kann eine Diagnose stellen oder eine konkrete Therapieempfehlung geben. Die Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Die mhplus kann dennoch ausdrücklich keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Verlässlichkeit, Qualität und Aktualität geben. Werden bestimmte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren erwähnt, so dient dies ggf. der vollständigen Informationen zu allen gängigen Möglichkeiten. Darunter sind möglicherweise auch solche, deren Nutzen und Wirkung noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen sind, und die daher von Rechts wegen nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten sind. Nur durch ihre Erwähnung ergibt sich kein Anspruch auf Kostenerstattung.
Zum Seitenanfang springen