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Gluten ist ein Klebereiweiß, das in Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und Hafer vorkommt. Es verleiht Teigen Elastizität und trägt zur Struktur von Brot und Gebäck bei. Für die meisten Menschen ist Gluten unproblematisch. Bei Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit oder mit Zöliakie, einer chronischen Erkrankung des Dünndarms, kann der Verzehr jedoch zu gesundheitlichen Beschwerden führen.
Für wen ist eine glutenfreie Ernährung sinnvoll?
Eine glutenfreie Ernährung ist insbesondere für Menschen mit Zöliakie sinnvoll. Auch Personen mit Glutensensitivität oder einer Weizenallergie können von einer glutenfreien Ernährung profitieren, da sie bei ihnen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Hautreaktionen oder Müdigkeit lindern kann.
Für gesunde Menschen ohne nachgewiesene Unverträglichkeit ist eine glutenfreie Ernährung jedoch nicht automatisch gesünder. Im Gegenteil: Sie kann bei unausgewogener Ernährung zu einem unausgeglichenen Nährstoffprofil führen, wenn wichtige Ballaststoffe und Vitamine fehlen. Daher sollte eine glutenfreie Ernährung vor allem auf einer klaren Diagnose beruhen und im Idealfall ärztlich oder ernährungswissenschaftlich begleitet werden.
Zöliakie: Glutenfreie Ernährung als einzige Therapieform
Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms, bei der eine Glutenunverträglichkeit besteht – und Entzündungen in der Dünndarmschleimhaut verursacht werden. Dies kann die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen und zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Eisenmangel und Müdigkeit führen. Eine ärztliche Diagnose ist bei Zöliakie unerlässlich – ebenso wie eine lebenslange, strikt glutenfreie Ernährung.
Glutenfreie Ernährung - Grundlagen
Bei einer glutenfreien Ernährung fallen glutenhaltige Lebensmittel vom Speiseplan herunter. Dazu gehören alle Lebensmittel, die Roggen, Hafer, Weizen, Gerste oder verwandte Getreidesorten enthalten – also zum Beispiel Brot, Pasta oder Gebäck. Allerdings gibt es für viele eigentlich glutenhaltige Lebensmittel, wie Brot oder Pasta, inzwischen glutenfreie Alternativen.
Von Natur aus glutenfrei sind beispielsweise folgende Lebensmittel:
Natürliche glutenfreie Getreide und Pseudogetreide: Dazu gehören Reis, Mais, Quinoa, Buchweizen, Hirse und Amaranth. Diese bieten eine gute Alternative zu Weizen und anderen glutenhaltigen Getreidesorten und sind reich an Nährstoffen.
Frisches Obst und Gemüse: Diese Lebensmittel sind von Natur aus glutenfrei und bieten eine Vielzahl von Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen.
Nüsse: Diese sind nicht nur glutenfrei, sondern auch reich an gesunden Fetten, Proteinen und Mikronährstoffen.
Fleisch, Fisch und Eier: Unverarbeitetes Fleisch, Fisch und Eier sind glutenfrei. Vorsicht ist jedoch bei Wurst geboten. Sie kann – je nach Verarbeitung – Gluten enthalten.
Milchprodukte: Die meisten natürlichen Milchprodukte, wie Milch, Käse, Joghurt und Butter, sind glutenfrei. Manche Produkte enthalten jedoch glutenhaltige Zusatzstoffe.
Versteckte Glutenquellen erkennen
Nicht alle Lebensmittel, die auf den ersten Blick glutenfrei erscheinen, sind es auch. Gluten kann sich auch in Produkten verbergen, von denen man es auf den ersten Blick nicht erwartet, darunter:
Fertigsaucen und Dressings: Viele Saucen und Dressings verwenden Weizenmehl als Verdickungsmittel.
Sojasoße: Traditionelle Sojasauce wird mit Weizen hergestellt – es gibt aber auch glutenfreie Varianten.
Verarbeitete Fleischprodukte: Wurstwaren können nach Verarbeitung Gluten enthalten – ebenso wie Marinaden und Panaden.
Seit 2005 besteht eine Kennzeichnungspflicht für glutenhaltige Zutaten, doch es gibt auch Ausnahmen. Wer sich glutenfrei ernähren möchte, sollte daher zur Sicherheit immer die Zutatenliste überprüfen bzw. bevorzugt Produkte mit dem Hinweis „glutenfrei“ wählen.
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Eine glutenfreie Ernährung schränkt den Speiseplan ein. Das kann bei unausgewogener Ernährung das Risiko für bestimmte Nährstoffmängel erhöhen, insbesondere in Bezug auf Ballaststoffe, B-Vitamine, Eisen und Calcium. Folgende Tipps helfen, diese Nährstoffe ausreichend aufzunehmen:
Ballaststoffe: Integrieren Sie ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse in Ihren Speiseplan.
B-Vitamine: Glutenfreie Vollkornprodukte und mit B-Vitaminen angereicherte Lebensmittel helfen, den Bedarf zu decken.
Eisen: Fleisch, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse und glutenfreie Vollkornprodukte sind gute Eisenquellen ohne Gluten.
Calcium: Glutenfreie Calciumquellen sind zum Beispiel Milchprodukte ohne Geschmackszusatz oder ähnliches, grüne Gemüse und mit Calcium angereicherte Pflanzenmilch.
Glutenfreie Ernährung: Hilfreiche Tipps für den Alltag
Die Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung kann herausfordernd sein. Einige Tipps können die Anpassung jedoch leichter gestalten:
Küchenhygiene: Bei Zöliakie oder einer Unverträglichkeit vermeiden Sie Kreuzkontaminationen, indem Sie separate Utensilien und Aufbewahrungsbehälter für glutenfreie Lebensmittel verwenden.
Essen außer Haus und auf Reisen: Informieren Sie sich vorab über glutenfreie Optionen in Restaurants und sprechen Sie das Personal auf Ihre Bedürfnisse an. Bei Zöliakie sollten Sie zudem Büfetts vermeiden, da hier Kreuzkontaminationen möglich sind. Hilfreich kann es zudem sein, glutenfreie Snacks für unterwegs einzupacken und bei Reisen in andere Länder wichtige Begriffe in der Landessprache zu lernen.
Geduld bei der Umstellung: Die Anpassung an eine glutenfreie Ernährung erfordert Zeit und Übung. Nutzen Sie Ressourcen wie Kochbücher und Online-Communitys, um glutenfreie Alternativen zu finden und für Unterstützung bei der Umstellung.
Autorin: Nadine Weißschuh (suxeedo Redaktion)
www.gesundheitsinformation.de/glutenfreie-ernaehrung.html, abgerufen am 28.05.2025
www.dzg-online.de/was-ist-zoeliakie, abgerufen am 28.05.2025
www.dzg-online.de/tipps-fuer-den-alltag, abgerufen am 28.05.2025
www.dzg-online.de/system/files/2023-07/2023_Leben%20mit%20gf%20Ernaehrung_web.pdf, abgerufen am 28.05.2025
www.uniklinik-freiburg.de/presse/publikationen/im-fokus/ist-glutenfreie-kost-schaedlich-fuer-gesunde.html, abgerufen am 28.05.2025
www.zoeliakie.or.at/glutenfrei-leben/glutenfreie-ernaehrung, abgerufen am 28.05.2025
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