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Auf einem Holztisch steht ein Nichtraucher-Schild
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Der Weg zum rauchfreien Leben Rauchentwöhnung

Etwa 20 Prozent der Deutschen rauchen und 93 Prozent von ihnen möchten gerne aufhören. Mit der richtigen Vorbereitung, einer passenden Strategie und gezielter Unterstützung gelingt die Rauchentwöhnung.

Rauchentwöhnung: Das Wichtigste in Kürze

  • Die Rauchentwöhnung senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrebs und chronische Atemwegserkrankungen deutlich.
  • Der abrupte Rauchstopp ist laut wissenschaftlichen Studien meist erfolgreicher als eine schrittweise Reduktion.
  • Körperliche Entzugserscheinungen klingen nach wenigen Wochen ab, während psychische Gewohnheiten länger bestehen bleiben.
  • Professionelle Unterstützung durch Verhaltenstherapie, Nikotinersatzprodukte und ärztliche Begleitung erhöht die Erfolgschancen erheblich.
  • Rückfälle gehören zum Prozess – wichtig ist, aus ihnen zu lernen und nicht aufzugeben.

Warum mit dem Rauchen aufhören?

Die gesundheitlichen Nachteile des Rauchens sind schwerwiegend. Die gesundheitlichen Vorteile der Rauchentwöhnung setzen hingegen unmittelbar nach der letzten Zigarette ein:

  • Bereits nach 20 Minuten normalisiert sich der Blutdruck auf ein gesünderes Niveau.
  • Nach zwölf Stunden sinkt der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut deutlich ab.
  • Schon nach drei Tagen bessert sich die Funktion der Atemwege spürbar.
  • Nach drei bis neun Monaten verbessern sich Husten und Atemwegsbeschwerden.
  • Nach zwei Jahren entspricht das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen fast dem eines Nichtrauchers.
  • Zehn Jahre nach der Tabakentwöhnung halbiert sich das Risiko für Lungenkrebs gegenüber Weiterrauchenden.

Die Lebensqualität steigt mit jedem rauchfreien Tag. Der Geschmacks- und Geruchssinn kehrt zurück, die körperliche Fitness verbessert sich, Haut und Zähne erholen sich. Nichtraucher atmen freier, leiden seltener unter Infektionen und schlafen besser. Auch das soziale Umfeld profitiert vom Rauchstopp, da Passivrauchen besonders Kinder und Partner belastet. Zudem spart die Tabakentwöhnung erhebliche Kosten: Bei einem Konsum von 20 Zigaretten täglich summiert sich die Ersparnis auf mehr als 2.500 Euro pro Jahr.

„Die Motivation für den Rauchstopp kann sehr unterschiedlich sein. Manche Menschen wollen ihre Gesundheit schützen, andere denken an ihre Familie oder an die finanzielle Entlastung. Alle diese Gründe sind gleichwertig und können zum Erfolg führen", so Dr. med. Constantin Weichert.

Unterstützung beim Rauchstopp

Sie wollen mit den Rauchen aufhören? Wissen aber nicht wie? Lassen Sie sich motivieren und profitieren Sie von wichtigen Informationen. Egal ob Online-Kurs oder App - die mhplus ist mit vielen Angeboten für Sie da.

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Die richtige Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung erhöht die Erfolgschancen der Rauchentwöhnung deutlich. Zunächst hilft eine ehrliche Selbstanalyse: In welchen Situationen wird zur Zigarette gegriffen? Ist es Stress, Langeweile, gesellige Runden oder die Gewohnheit nach dem Essen? 

Die persönliche Motivation sollte klar formuliert werden. Konkrete Ziele wie „Ich möchte beim Treppensteigen nicht mehr außer Atem kommen" oder „Ich will für meine Kinder ein gesundes Vorbild sein" wirken stärker als abstrakte Vorsätze. Diese Gründe können schriftlich festgehalten werden und in kritischen Momenten als Erinnerung dienen.

Den passenden Zeitpunkt wählen

Phasen mit hohem Stress oder großen Veränderungen eignen sich weniger für den Rauchstopp. Besser sind ruhige Phasen, in denen genug Energie für die Rauchentwöhnung bleibt.

Soziales Umfeld einbinden und rauchfreie Umgebung schaffen

Das soziale Umfeld sollte frühzeitig informiert werden. Familie, Freunde und Kollegen können wertvolle Unterstützung bieten. Gleichzeitig hilft es, Zigaretten, Aschenbecher und Feuerzeuge aus Wohnung, Auto und Arbeitsplatz zu entfernen. Eine rauchfreie Umgebung erleichtert den Start erheblich.

Methoden der Rauchentwöhnung

Bei der Rauchentwöhnung stehen zwei grundlegende Ansätze zur Wahl: die Punkt-Schluss-Methode und die Reduktionsmethode. Bei der Punkt-Schluss-Methode wird von einem Tag auf den anderen komplett aufgehört. Die Reduktionsmethode sieht vor, den Zigarettenkonsum schrittweise zu verringern.

Über 65 Prozent der Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören, geschehen mit der Punkt-Schluss-Methode. Der abrupte Rauchstopp führt häufiger zum langfristigen Erfolg als die schrittweise Reduktion. Der Grund: Die körperliche Nikotinabhängigkeit wird bei der abrupten Methode schneller überwunden. Bei der Reduktion bleibt die Abhängigkeit länger bestehen, da weiterhin Nikotin zugeführt wird. 

Dennoch kann die Reduktionsmethode für stark abhängige Raucher ein erster Schritt sein. Wichtig ist dabei ein fester Zeitplan mit klar definierten Reduktions-Schritten und einem festen Enddatum. Ohne konkreten Plan droht die Gefahr, auf einem reduzierten Niveau zu verharren, statt vollständig aufzuhören.

Allerdings sind die Erfolgschancen bei beiden Methoden ohne Unterstützung gering und 95 Prozent scheitern auf sich alleine gestellt innerhalb von einem Jahr.

Was passiert in der Entzugsphase?

Die Entzugsphase der Rauchentwöhnung verläuft in zwei Dimensionen: körperlich und psychisch. Der zeitliche Verlauf variiert individuell. Die ersten Tage gelten als kritischste Phase, da körperliche und psychische Entzugserscheinungen zusammentreffen.

Körperliche Abhängigkeit überwinden

Die körperlichen Entzugserscheinungen entstehen durch den Nikotinentzug. Typische Symptome sind Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und gesteigerter Appetit. Diese Beschwerden erreichen ihren Höhepunkt in den ersten drei bis vier Tagen nach dem Rauchstopp.

Die körperlichen Entzugssymptome klingen nach zwei bis vier Wochen deutlich ab. Das Nikotin wird vollständig aus dem Körper ausgeschieden.

Psychische Abhängigkeit und Gewohnheiten

Die psychische Abhängigkeit erweist sich oft als hartnäckiger. Jahre oder Jahrzehnte des Rauchens haben feste Verhaltensmuster etabliert. Die Zigarette nach dem Essen, zum Kaffee, in der Pause oder bei Stress ist tief im Alltag verankert. Diese Gewohnheiten aufzulösen, erfordert Zeit und bewusstes Gegensteuern.

„Viele Menschen unterschätzen die Macht der Gewohnheit. Die körperliche Nikotinsucht ist oft schneller überwunden als die psychische Abhängigkeit von den Ritualen rund ums Rauchen. Deshalb ist es so wichtig, Ersatzhandlungen zu entwickeln", so Dr. med. Constantin Weichert.

Was ist die beste Unterstützung für den Rauchstopp?

Professionelle Hilfe erhöht die Erfolgschancen der Rauchentwöhnung wesentlich. Verhaltenstherapeutische Programme und Rauchentwöhnungskurse vermitteln Strategien zum Umgang mit Verlangen, Stress und Rückfallsituationen. 

Strukturierte Kurse bieten zudem Kontakt zu anderen Menschen, die ebenfalls mit dem Rauchen aufhören möchten. Das schafft gegenseitige Motivation und Verständnis. Die regelmäßigen Treffen über mehrere Wochen schaffen verbindliche Strukturen und fördern den langfristigen Erfolg. Digitale Helfer wie Rauchentwöhnungs-Apps begleiten den Prozess mit Tagebuchfunktionen und Motivationsmeldungen.

Nikotinersatzprodukte

Nikotinersatzprodukte sind besonders für stark abhängige Raucher geeignet, die mehr als zehn Zigaretten täglich konsumieren. Die Produkte geben kontrolliert Nikotin ab, ohne die schädlichen Verbrennungsstoffe des Tabakrauchs. Dadurch wird die körperliche Abhängigkeit schrittweise reduziert, während sich die Person auf die Bewältigung der psychischen Gewohnheiten konzentrieren kann. Produkte mit Nikotin, wie Pflaster, Kaugummis, Sprays oder Lutschtabletten sind in der Apotheke erhältlich. Sie sollten jedoch mit verhaltenstherapeutischer Unterstützung kombiniert werden. 

Ärztliche Beratung bei starker Abhängigkeit

Ärztliche Unterstützung ist besonders bei starker Abhängigkeit oder Vorerkrankungen sinnvoll. Hausärzte beraten zur individuellen Strategie und können bei Bedarf verschreibungspflichtige Medikamente empfehlen.

 

Rückfällen vorbeugen: Strategien für kritische Momente

Rückfallsituationen lassen sich oft vorhersehen. Stress gilt als häufigster Auslöser: Die Zigarette wurde jahrelang als vermeintliches Entspannungsmittel eingesetzt. Alkoholkonsum senkt die Hemmschwelle und weckt alte Gewohnheiten. Soziale Anlässe mit rauchenden Freunden stellen eine weitere Herausforderung dar.

Konkrete Tipps, um mit dem Rauchen aufzuhören, helfen in kritischen Momenten:

  • Bewegung wie ein kurzer Spaziergang oder Treppensteigen lenkt ab.
  • Tiefe Atemübungen beruhigen und ersetzen die tiefe Inhalation beim Rauchen.
  • Ein Glas Wasser trinken verschafft eine kurze Pause.
  • Kaugummi kauen oder gesunde Snacks wie Nüsse beschäftigen Hand und Mund.

Umgang mit Rückfällen

Der Umgang mit Rückfällen entscheidet über den Gesamterfolg. Ein Ausrutscher bedeutet nicht das Ende der Rauchentwöhnung. Wichtig ist, die Situation zu analysieren: Was hat zum Rückfall geführt? Welche Strategien hätten geholfen? Diese Erkenntnisse stärken für künftige Situationen.

Belohnungen setzen

Ein Belohnungssystem motiviert zusätzlich. Das gesparte Geld kann für konkrete Ziele verwendet werden – sei es ein besonderes Erlebnis, eine Reise oder eine lang gewünschte Anschaffung. Meilensteine wie die erste rauchfreie Woche oder der erste rauchfreie Monat verdienen Anerkennung.

FAQ

Die körperlichen Entzugserscheinungen erreichen ihren Höhepunkt in den ersten drei bis vier Tagen und klingen nach zwei bis vier Wochen ab. Die psychische Abhängigkeit kann mehrere Monate anhalten, wird aber mit der Zeit schwächer.

Die ersten drei bis vier Tage nach dem Rauchstopp gelten als kritischste Phase. Unruhe, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten erreichen hier ihren Höhepunkt. Nach der ersten Woche wird es meist deutlich leichter und die Entzugssymptome verschwinden langsam.

Die meisten Rückfälle ereignen sich in den ersten drei Monaten. Wer die ersten drei Monate erfolgreich meistert, hat deutlich bessere Chancen auf einen dauerhaften Rauchstopp.

www.rki.de/DE/Themen/Nichtuebertragbare-Krankheiten/Lebensweise-und-Gesundheit/Rauchen/Rauchexposition_epidstudien.pdf?__blob=publicationFile&v=2, abgerufen am 09.12.2025

www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/r/rauchen.html, abgerufen am 09.12.2025

www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/G/Gesundheitsziele/Broschuere_Nationales_Gesundheitsziel_-_Tabakkonsum_reduzieren.pdf, abgerufen am 09.12.2025

www.dkfz.de/forschung/translationale-zentren/ncpc/stabsstelle-krebspraevention/rauchstopp, abgerufen am 09.12.2025

www.dkfz.de/fileadmin/user_upload/Krebspraevention/Download/pdf/FzR/FzR_2023_10-Gruende-mit-dem-Rauchen-aufzuhoren.pdf, abgerufen am 09.12.2025

www.aerzteblatt.de/archiv/rauchstoppversuche-und-genutzte-entwoehnungsmethoden-404ab5f0-ac2d-44d7-aa6b-0148094cd933, abgerufen am 09.12.2025

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