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Frau fragt in der Apotheke ab wann ein Schwangerschaftstest sinnvoll ist
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Ab wann ist ein Schwangerschaftstest zuverlässig? Der optimale Zeitpunkt

Bei Verdacht auf eine Schwangerschaft schafft ein Schwangerschaftstest schnell Klarheit. Doch für ein zuverlässiges Testergebnis ist besonders der Zeitpunkt entscheidend. Wir erklären, wann der optimale Zeitpunkt ist und wie sich das Risiko für falsch-negative Ergebnisse senken lässt.

Wie funktionieren Schwangerschaftstests?

Um den optimalen Testzeitpunkt bestimmen zu können, ist es wichtig zu verstehen, wie Schwangerschaftstests überhaupt funktionieren. Getestet wird die Konzentration des Hormons hCG (humanes Choriongonadotropin) entweder im Blut oder im Urin. 

Das Hormon ist ein eindeutiger Indikator für eine Schwangerschaft. Denn es wird erst produziert, nachdem sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat.

Neben der unterschiedlichen Anwendungsweise liegt der Unterschied bei Blut- und Urintests auch in der Empfindlichkeit – also ab wann ein Test eine Schwangerschaft anzeigt.

Urintest: Schwangerschaftstest für zu Hause

Wer den Test selbst durchführen möchte, greift zum klassischen Urintest. Dieser ist unkompliziert beim Toilettengang durchführbar und liefert innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis. Meist erkennen Urintests eine Schwangerschaft ab dem Ausbleiben der Periode.

Ein großer Vorteil von Urintests ist, dass sie vergleichsweise preiswert und einfach erhältlich sind – z. B. in Drogerien, Supermärkten, Apotheken oder online. Preisunterschiede spiegeln nicht unbedingt die grundsätzliche Zuverlässigkeit wider, sondern oft die Empfindlichkeit und Benutzerfreundlichkeit. 

Klassische TeststreifenDigitale TestsFrühtests
  • Einfache Handhabung: Ein Streifen wird in den Urin gehalten.
  • Ablesbarkeit: Das Ergebnis wird durch farbige Linien angezeigt. Interpretationshilfen gibt es in der Packungsbeilage.
  • Empfindlichkeit: Die hCG-Empfindlichkeit liegt meist zwischen 20 bis 25 mIU/ml
  • Kostengünstig: Einfache Teststreifen sind bereits ab wenigen Euro erhältlich.
  • Einfache Ablesbarkeit: Zeigen das Ergebnis digital als Text an („schwanger" oder „nicht schwanger“). Das kann mögliche Interpretationsfehler reduzieren.
  • Empfindlichkeit: Die hCG-Empfindlichkeit ist ähnlich wie bei den Streifentests.
  • Kosten: Digitale Tests sind mit Preisen ab rund 10 Euro teurer als einfache Teststreifen.
  • Hohe Empfindlichkeit: Die hCG-Empfindlichkeit beginnt teilweise bei 10 mIU/ml.
  • Kosten: Preislich befinden sich Frühtests im mittleren Bereich zwischen klassischen Teststreifen und digitalen Tests. Es gibt sie ab ca. 6 Euro zu kaufen.
  • Womöglich unzuverlässiger wegen des frühen Testzeitpunkts

 

Bluttest: Früherkennung beim Arzt

Im Blut kann eine Schwangerschaft bereits 6 bis 8 Tage nach der Befruchtung nachgewiesen werden. Dadurch sind Bluttests deutlich empfindlicher als Urintests. Außerdem liefern sie genaue hCG-Werte, was den Fortschritt der Schwangerschaft genauer bestimmen lässt.

Als Ersttest genügt ein Urintest meist völlig. Ein Bluttest beim Arzt empfiehlt sich für alle, die:

  • bereits einen positiven Urintest gemacht haben
  • möglichst früh Gewissheit möchten 
  • Anwendungsfehler vermeiden wollen
  • oder bei medizinischen Fragestellungen.

Bei einer tatsächlichen Schwangerschaft gibt es zahlreiche Optionen zur Schwangerschaftsvorsorge. 

 

Ab wann ist ein Schwangerschaftstest verlässlich?

Die Verlässlichkeit eines Schwangerschaftstests hängt in hohem Maße vom Testzeitpunkt und der Testart ab. Nach der Befruchtung der Eizelle dauert es etwa 6 bis 12 Tage, bis diese sich in der Gebärmutterschleimhaut einnistet. Damit  beginnt auch die Produktion des Schwangerschaftshormons hCG, welches dann auch im Blut nachweisbar ist. Der hCG-Spiegel steigt dann in den ersten Wochen der Schwangerschaft rasch an und verdoppelt sich etwa alle 48 bis 72 Stunden.

Im Urin ist hCG erst später in relevanten Mengen nachweisbar. Für die meisten handelsüblichen Urintests gilt daher: Am verlässlichsten sind sie ab dem zweiten Tag der überfälligen Periode. Zum Testen sollte idealerweise der Morgenurin genutzt werden, denn hier ist die hCG-Konzentration am höchsten.

Bild

Frühtests: Möglichkeiten und Grenzen

Frühtests reagieren bereits auf geringe Mengen des Schwangerschaftshormons hCG und können so theoretisch bereits 4 bis 5 Tage vor der erwarteten Periode eine Schwangerschaft anzeigen. Allerdings gibt es hier auch ein höheres Risiko für falsch-negative Ergebnisse. In einer Studie zur Zuverlässigkeit von Frühtests erlaubten über die Hälfte der untersuchten Frühtests keinen zweifelsfreien Schwangerschaftsnachweis. 

Das bedeutet: Ein negatives Testergebnis bei einem Frühtest schließt eine Schwangerschaft nicht immer sicher aus. Ein zweiter Schwangerschaftstest zu einem späteren Zeitpunkt oder im Zweifel der Gang zum Gynäkologen ist nach einem Frühtest also grundsätzlich ratsam.

Ein Frühtest kann in bestimmten Situationen dennoch sinnvoll sein:

  • Bei dringendem medizinischen Bedarf
  • Vor der Einnahme von Medikamenten, die einem Embryo schaden könnten
  • Bei starkem psychischen Druck durch Ungewissheit

Zusätzliche Vorsorge

Die mhplus bezuschusst zusätzliche Vorsorgeleistungen, die weit über gesetzlichen Leistungen hinausgehen.

Mehr zu den Vorsorgeleistungen in der Schwangerschaft

Schwangerschaftstest richtig durchführen: So geht’s

Der richtige Zeitpunkt für einen Schwangerschaftstest ist das eine – die korrekte Durchführung das andere. Für die höchstmögliche Zuverlässigkeit ist die korrekte Durchführung eines Schwangerschaftstests essenziell. Besonders wichtig ist dabei der optimale Testzeitpunkt.

So klappt es Schritt für Schritt

  1. Überprüfen Sie das Haltbarkeitsdatum des Schwangerschaftstests
  2. Der Test sollte bis unmittelbar vor der Anwendung in der Verpackung bleiben.
  3. Lesen Sie die Gebrauchsanweisung Ihres Schwangerschaftstests sorgfältig durch.
  4. Halten Sie den Teststreifen je nach Anweisung für einige Sekunden in den Urinstrahl oder tauchen Sie ihn in einen sauberen Becher mit Urin. Achten Sie dabei auf die genaue Anweisung, wie lange der Test im Kontakt mit Urin stehen soll.
  5. Der Schwangerschaftstest sollte während der Wartezeit auf einer ebenen Fläche liegen.
  6. Die in der Anleitung angegebene Wartezeit sollte exakt eingehalten werden. Meist beträgt sie nur wenige Minuten.
  7. Lesen Sie das Ergebnis innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters ab. Nach Ablauf des Zeitfensters können sich Verdunstungslinien bilden, die fälschlicherweise als positives Ergebnis interpretiert werden könnten. 

Bei einem positiven Testergebnis gilt: auch eine schwache Linie ist ein positives Testergebnis. Die Stärke der Linie sagt nichts über den Verlauf der Schwangerschaft aus. Vereinbaren Sie am besten einen Termin bei Ihrem Gynäkologen.

Ein negatives Testergebnis kann bedeuten, dass zum Testzeitpunkt keine Schwangerschaft vorliegt. Um sicherzugehen, sollten Sie bei Verdacht den Schwangerschaftstests nach einigen Tagen wiederholen, um ein falsch-negatives Ergebnis zu vermeiden. Denn: Je früher Sie testen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für ein falsch-negatives Ergebnis.

In jedem Fall gilt: Ein Schwangerschaftstest gibt zwar wichtige Hinweise, ersetzt aber nicht den Gang zum Arzt. Unabhängig vom Testergebnis ist ein Arztbesuch in folgenden Situationen ratsam:

  • Bei positivem Testergebnis zur Bestätigung der Schwangerschaft
  • Bei negativem Testergebnis, aber weiterem Ausbleiben der Periode über 1 bis 2 Wochen
  • Bei anhaltenden Unterleibsschmerzen
  • Bei ungewöhnlichen Blutungen
  • Bei starken Schwangerschaftssymptomen (z. B. morgendlicher Übelkeit) trotz negativem Testergebnis

 

Autorin:  Nadine Weißschuh (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)

 

www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungspannen/schwangerschaftstest/, abgerufen am 15.04.2025

www.fh-kiel.de/news/routine-am-morgen-erleichtert-den-start-in-den-tag/, abgerufen am 15.04.2025

www.apotheken-umschau.de/familie/kinderwunsch/schwanger-werden/ab-wann-ist-ein-schwangerschaftstest-aussagekraeftig-792247.html, abgerufen am 15.04.2025

www.gesundheitsinformation.de/urintests-verstehen.html, abgerufen am 15.04.2025

www.gesundheitsinformation.de/schwangerschaft.html#Anzeichen-einer-Schwangerschaft, abgerufen am 15.04.2025

gesund.bund.de/typische-schwangerschaftsbeschwerden, abgerufen am 15.04.2025

www.apotheken-umschau.de/diagnose/laborwerte/beta-hcg-ein-schwangerschaftshormon-740849.html, abgerufen am 15.04.2025

www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-392017/zuverlaessigkeit-von-fruehschwangerschaftstests/, abgerufen am 23.04.2025

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