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Schwangerschaftsübelkeit erfolgreich bewältigen Tipps gegen das flaue Gefühl im Magen

Ein positiver Schwangerschaftstest bringt für die meisten Frauen Freude – doch auch Übelkeit gehört für Viele in den ersten Wochen der Schwangerschaft dazu. Hier erfahren Sie, was hilft, welche Symptome normal sind und wann eine ärztliche Unterstützung wichtig wird.

„Morgenübelkeit”: Ein Phänomen rund um die Uhr

Neben seltsamen Gelüsten in der späten Schwangerschaftund bleierner Müdigkeit in der Frühschwangerschaft gilt sie als untrügliches Zeichen: die Übelkeit. Sie geht oft mit Erbrechen, einem flauen Gefühl im Magen, starker Geruchsempfindlichkeit, Schwindel und Unwohlsein einher. Die Schwangerschaftsübelkeit ist auch als Morgenübelkeit oder „Morning sickness“ bekannt – dabei kann sie prinzipiell zu jeder Tageszeit auftreten. 

Etwa 80 Prozent aller Schwangeren sind davon betroffen. Die Schwangerschaftsübelkeit setzt meist ab der 4. bis 5. Schwangerschaftswoche ein und klingt bei den meisten Frauen um die 14. Schwangerschaftswoche wieder ab. Nur ein kleiner Teil – etwa jede zehnte Betroffene – hat auch über die 20. Schwangerschaftswoche hinaus damit zu kämpfen. 

Schwangerschaftsübelkeit: Belastend, aber meist harmlos

„Schwangerschaftsübelkeit ist für viele Frauen eine echte Herausforderung und oft sehr belastend, doch gefährlich ist sie für das ungeborene Kind nicht.” so Hebamme Evi Bodman.

Also: Die typischen Symptome, besonders das Erbrechen, beeinträchtigen zwar das Wohlbefinden, haben aber in der Regel keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes. Dennoch sollten Symptome nicht heruntergespielt und bei Bedarf mit einer Ärztin, einem Arzt oder mit der Hebamme besprochen werden.

Wann sollten Schwangere unbedingt einen Arzt aufsuchen?

In sehr seltenen Fällen (bei bis zu 2 Prozent der Frauen) handelt es sich jedoch um eine besonders schwere Form, die sogenannte Hyperemesis gravidarum (HG). Sie ist gekennzeichnet durch: 

  • Erbrechen mehr als fünfmal am Tag
  • anhaltende starke Übelkeit über den ganzen Tag
  • teilweise deutlicher Gewichtsverlust
  • Unwohlsein beim Essen und Trinken
  • Dunkel gefärbter Urin als Zeichen von Flüssigkeitsmangel

Hyperemesis gravidarum muss auf jeden Fall ärztlich behandelt werden – in der Regel mit Medikamenten und dem Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes durch Elektrolyte, was teilweise mit einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus einhergeht. Unbehandelt kann Hyperemesis gravidarum zu Mangelernährung, Dehydration und in schweren Fällen sogar zu Organschäden führen. Bei Verdacht sollte ärztlicher Rat herangezogen werden.

Ursachen für Übelkeit in der Schwangerschaft

Doch woher kommt eigentlich die lästige Übelkeit in der Schwangerschaft? Ein internationales Forscherteam macht in einer Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, ein Hormon dafür verantwortlich: GDF15. Wie stark Schwangere unter Übelkeit und Erbrechen leiden, hängt demnach von der Konzentration des Hormons im Blut der werdenden Mutter ab. Frauen, die schon vor der Schwangerschaft einen hohen GDF15-Spiegel haben, reagieren offenbar seltener mit Übelkeit und Erbrechen. Hier könnte die Therapie künftig gezielt ansetzen. 

Apropos Hormone: Was ist eigentlich von dem Mythos zu halten, dass starke Übelkeit in der Schwangerschaft auf ein Mädchen hinweist? Laut einer schwedischen Studie aus dem Jahr 1999 bringen Frauen, die unter starker Übelkeit leiden, tatsächlich mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit ein Mädchen zur Welt. Ein sicherer Hinweis auf das Geschlecht des Kindes ist das aber nicht.

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Die 10 wichtigsten Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit

Schwangerschaftsübelkeit kann Ihren Alltag stark beeinträchtigen. Mit den folgenden Tipps können Sie die Beschwerden aber oft deutlich lindern.

  1. Morgens schon vor dem Aufstehen etwas Leichtes essen: Obwohl die Übelkeit den ganzen Tag über auftauchen kann, ist sie morgens, wenn der Blutzuckerspiegel niedrig ist, oft besonders stark. Werdende Mütter essen deshalb am besten im Bett etwas Leichtes, zum Beispiel Zwieback oder Banane. Dazu ungesüßten Tee trinken, Kaffee in der Schwangerschaft besser meiden und danach noch 15 bis 20 Minuten liegen bleiben. 
  2. Ingwer hilft: Frischer Ingwer (zum Beispiel als Tee) gilt als bewährtes Hausmittel gegen Schwangerschaftsübelkeit. 
  3. Mehrere kleine Mahlzeiten: Fünf bis sechs kleine statt drei große Mahlzeiten sorgen dafür, den Magen nicht zu überlasten. Bei Übelkeit sind auch Ballaststoffe aus Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, reichlich Eiweiß und wenig Fett empfehlenswert. Sehr fettige, frittierte, scharfe oder stark gewürzte Speisen sollten bei der Ernährung in der Schwangerschaft gemieden werden.
  4. Viel trinken: Durch das Erbrechen verliert der Körper Flüssigkeit. Deshalb ist es wichtig, dem entgegenzuwirken und viel zu trinken – mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag und in kleinen Schlucken. Ratsam sind besonders Pfefferminz- oder Kamillentee, alternativ zu anderen zuckerfreien Getränken ohne Kohlensäure.
  5. Einnahme von Vitamin B6: Die Einnahme von Vitamin B6 kann bei Schwangerschaftsübelkeit hilfreich sein –  dies vorab immer mit einem Arzt, einer Ärztin oder der Hebamme besprechen.
  6. Starke Gerüche meiden, gut lüften: Schwangere sind oft besonders geruchsempfindlich und reagieren auf Gerüche, die sie sonst mögen, zum Beispiel Kaffeegeruch. Parfüm kann auch viel zu intensiv wahrgenommen werden. Deshalb kann es sinnvoll sein, starke Gerüche zu meiden und die Wohnung regelmäßig zu lüften.
  7. Einfach mal abschalten: Einfach mal einen Gang zurückzuschalten, gezielt für Entspannung im Alltag zu sorgen – etwa mit Schwangerschaftsyoga – und auf ausreichend Schlaf zu achten.  
  8. Häufiger spazieren gehen: Frische Luft tut Schwangeren gut. Besonders morgens oder nach dem Essen kann ein kurzer, langsamer Spaziergang helfen, die Beschwerden zu lindern. 
  9. Lockere Kleidung bevorzugen: Enge Kleidung, die vor allem im Bauchbereich drückt, kann die Übelkeit verstärken. Werdende Mütter tragen deshalb besser weite und bequeme Kleidung.
  10. Akupunktur: Eine Hebamme oder Heilpraktikerin kann durch Akupunktur Übelkeit lindern. Alternativ helfen auch Akupressurarmbänder, wie die gegen Reiseübelkeit.

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Autorin: Eva Dalinghaus (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Evi Bodmann (Hebamme)

www.apotheken-umschau.de/familie/schwangerschaft/beschwerden/uebelkeit-in-der-schwangerschaft-das-hilft-793079.html, aufgerufen am 23.05.2025

www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/schwangerschaft-wenn-die-uebelkeit-nicht-aufhoert/, aufgerufen am 23.05.2025

www.familienplanung.de/schwangerschaft/die-schwangerschaft/beschwerden-und-krankheiten/beschwerden/uebelkeit-und-erbrechen/, aufgerufen am 23.05.2025

gesund.bund.de/icd-code-suche/o21-9, aufgerufen am 23.05.2025

www.uniklinik-freiburg.de/presse/publikationen/im-fokus/schwangerschaftsuebelkeit-das-hilft.html, aufgerufen am 23.05.2025

www.nature.com/articles/s41586-023-06921-9, aufgerufen am 23.05.2025

www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(99)04239-7/, aufgerufen am 23.05.2025

 

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