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Zeckenbisse sind in Deutschland weit verbreitet und können ernsthafte Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen. Mit dem richtigen Wissen lässt sich ein Zeckenstich jedoch schnell erkennen, die Zecke korrekt entfernen und gefährliche Komplikationen vermeiden.
Ein Zeckenbiss zeigt sich als kleine, rötliche Einstichstelle von ein bis zwei Millimeter Durchmesser, oft mit der noch festgesaugten Zecke im Zentrum.
Das schnelle und korrekte Entfernen der Zecke mit einer Pinzette minimiert das Infektionsrisiko – ohne Drehen, Quetschen oder Hausmittel wie Öl.
Borreliose wird erst nach 12 bis 24 Stunden übertragen und zeigt sich durch die charakteristische Wanderröte, während FSME-Viren sofort übertragen werden.
Bei Wanderröte, Fieber oder neurologischen Symptomen sollten Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen – FSME-Risikogebiete erfordern einen besonderen Impfschutz.
Lange helle Kleidung, Repellents und systematische Körperkontrollen nach Outdoor-Aktivitäten bieten den besten Schutz vor Zeckenstichen.
Zeckenbiss oder Zeckenstich: Was ist korrekt?
Biologisch gesehen ist der Begriff „Zeckenstich” korrekter, da Zecken ihre Mundwerkzeuge in die Haut stechen, anstatt zu beißen. Im allgemeinen Sprachgebrauch verwenden die meisten Menschen jedoch beide Begriffe – Zeckenbiss und Zeckenstich – synonym.
Wie sieht ein Zeckenbiss aus?
Ob beim Spaziergang im Park oder beim Wandern im Wald – Zecken lauern überall dort, wo Gras und Sträucher wachsen. Ein frischer Zeckenbiss zeigt sich als kleine, rötliche Einstichstelle von etwa ein bis zwei Millimeter Durchmesser. Im Zentrum der Bissstelle ist oft noch die festgesaugte Zecke erkennbar – ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zu anderen Insektenstichen.
Eine normale Hautreaktion nach einem Zeckenstich umfasst eine leichte Rötung und eventuell eine kleine Schwellung um die Stichstelle. Diese Symptome sind völlig normal und klingen meist innerhalb weniger Tage ab. Wichtig ist jedoch, die Bissstelle in den folgenden Wochen zu beobachten und auf bestimmte Warnzeichen zu achten – mehr dazu weiter unten im Artikel.
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Das korrekte Entfernen einer Zecke ist wichtig, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Je schneller die Reaktion erfolgt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertragung.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Vorbereitung: Desinfizieren Sie eine feine Pinzette oder spezielle Zeckenzange.
Greifen: Fassen Sie die Zecke so nah wie möglich an der Haut – direkt am Kopf oder an den Mundwerkzeugen.
Entfernen: Ziehen Sie die Zecke langsam und gleichmäßig senkrecht heraus – ohne zu drehen oder zu quetschen.
Nachkontrolle: Prüfen Sie, ob Sie die Zecke vollständig entfernt haben.
Desinfektion: Desinfizieren Sie die Bissstelle gründlich.
Diese Fehler sollten Sie vermeiden:
niemals Öl, Klebstoff oder andere Substanzen auf die Zecke auftragen
nicht am Körper der Zecke ziehen oder diese quetschen
keine ruckartigen Bewegungen beim Entfernen vornehmen
Nachsorge der Stichstelle:
Beobachten Sie die Einstichstelle in den folgenden Wochen aufmerksam. Markieren Sie den Termin des Zeckenbisses im Kalender und kontrollieren Sie die Stelle regelmäßig auf Veränderungen.
Die wichtigsten Krankheitserreger
Die meisten Zeckenbisse verlaufen harmlos, ohne dass Krankheitserreger übertragen werden. In wenigen Fällen kann ein Zeckenbiss folgende Erkrankungen auslösen:
Borreliose durch Borrelien
Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland. Die Erreger, sogenannte Borrelien, befinden sich im Darm der Zecke und werden erst nach 12 bis 24 Stunden übertragen. Diese Zeitspanne bietet die Chance, eine Infektion durch schnelles Entfernen des Parasiten zu verhindern.
Aber nicht jede Zecke trägt die Bakterien in sich. Größere und ältere Zecken tragen die Krankheitserreger eher in sich als kleine und junge. Etwa 1 von 100 Menschen infiziert sich nach einem Zeckenstich mit Borreliose. Auch regional gibt es große Unterschiede.
Das Leitsymptom:
Die Wanderröte (Erythema migrans) zeigt sich als kreisförmige, sich ausbreitende Rötung um die Bissstelle. Sie tritt meist 3 bis 30 Tage nach dem Stich auf und kann einen Durchmesser von mehreren Zentimetern erreichen.
Weitere Borreliose-Symptome:
grippeähnliche Beschwerden mit Fieber und Kopfschmerzen
Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Gelenkschmerzen, besonders in den Knien
in späteren Stadien neurologische Beschwerden
Borreliose lässt sich erfolgreich mit Antibiotika behandeln, besonders wenn sie früh erkannt wird.
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
FSME ist eine Viruserkrankung, die das zentrale Nervensystem angreift. Anders als bei Borreliose erfolgt die Übertragung sofort nach dem Zeckenstich, da sich die Viren in den Speicheldrüsen der Zecke befinden.
FSME-Risikogebiete:
Die Krankheit kommt vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen, Sachsen und Thüringen vor. Eine aktuelle Karte der deutschen Risikogebiete stellt das Robert Koch-Institut bereit.
Symptome:
FSME verläuft oft in zwei Phasen. Zunächst treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit auf. Nach einer beschwerdefreien Phase kann es zu einer Hirnhautentzündung (Meningoenzephalitis) mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit kommen.
Da es keine ursächliche Behandlung gibt, ist die FSME-Impfung der einzige wirksame Schutz.
„Die FSME-Impfung empfehle ich Menschen, die in Risikogebieten leben und regelmäßig in der Natur unterwegs sind. Viele unterschätzen das Risiko – bereits ein einziger Spaziergang im Risikogebiet kann ausreichen. Die Impfung ist sehr gut verträglich und schützt nach Abschluss der Grundimmunisierung (3 Impfungen) für etwa 5 Jahre zu über 95 Prozent vor einer Erkrankung.” (Dr. med. Constantin Weichert, Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)
Wann sollten Sie bei einem Zeckenbiss zum Arzt?
Nicht jeder Zeckenbiss erfordert einen Arztbesuch. In bestimmten Situationen ist jedoch medizinische Hilfe erforderlich.
Sofort zum Arzt bei:
Wanderröte
Fieber innerhalb der ersten vier Wochen nach dem Stich
starken Schmerzen oder Eiterbildung an der Bissstelle
neurologischen Symptomen wie Lähmungen oder Sensibilitätsstörungen
Ärztliche Kontrolle empfehlenswert bei:
Zeckenbiss in einem FSME-Risikogebiet ohne Impfschutz
Unsicherheit beim Entfernen der Zecke (Teile der Zecke in der Haut verblieben)
immungeschwächten Personen
anhaltenden grippeähnlichen Symptomen
Prävention & Schutzmaßnahmen
Der beste Schutz vor Zeckenbissen ist die richtige Vorbeugung. Mit einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko einer Infektion deutlich senken.
Kleidung und Repellents:
bei Aufenthalten in der Natur lange, helle Kleidung tragen.
Hosenbeine in die Socken stecken.
auf unbedeckten Hautbereichen insektenabweisende Mittel verwenden
auch die Kleidung mit geeigneten Repellents einsprühen
Verhalten in der Natur:
auf befestigten Wegen bleiben
hohes Gras und dichtes Unterholz meiden
nicht direkt ins Gras setzen oder legen
Körperkontrolle nach Outdoor-Aktivitäten:
Suchen Sie sich nach jedem Aufenthalt im Freien systematisch nach Zecken ab. Zecken bevorzugen warme, feuchte Körperstellen wie:
Kniekehlen und Leistengegend
Achselhöhlen
Haaransatz und Nacken
zwischen den Zehen
FSME-Impfung:
Leben Sie in einem Risikogebiet oder halten sich beruflich oder privat häufig in der Natur auf, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine FSME-Impfung. Diese bietet den einzigen zuverlässigen Schutz vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis.
FAQ
Ein normaler Zeckenbiss verursacht zunächst nur eine kleine, leicht gerötete Einstichstelle. Bedenkliche Symptome sind eine sich ausbreitende Wanderröte, Fieber, Kopfschmerzen oder grippeähnliche Beschwerden. Diese können Anzeichen für Borreliose oder FSME sein und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Borreliose-Erreger werden erst nach 12 bis 24 Stunden übertragen, FSME-Viren bereits sofort. Die Wanderröte als Hauptsymptom der Borreliose zeigt sich meist zwischen 3 und 30 Tagen nach dem Stich. FSME-Symptome treten oft ein bis zwei Wochen nach der Infektion auf.
Das Hauptsymptom der Borreliose ist die Wanderröte – eine ringförmige, sich ausbreitende Rötung um die Bissstelle, die größer als fünf Zentimeter wird. Zusätzlich können grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen auftreten.
FSME-Symptome entwickeln sich typischerweise in einem charakteristischen Verlauf: Erste Anzeichen ähneln einer Grippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Übelkeit. Nach einigen fieberfreien Tagen kann eine schwerwiegendere Phase mit einer Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute folgen, erkennbar an plötzlich wiederkehrendem hohen Fieber und starker Nackensteifigkeit.
Autorin: Katharina Weickardt (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)
www.dermatologikum.de/magazin/was-tun-bei-einem-zeckenbiss, abgerufen am 08.07.2025
www.stiftung-gesundheitswissen.de/krankheitserreger/zeckenbiss, abgerufen am 08.07.2025
www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Zecken/Zecken.html, abgerufen am 08.07.2025
zecken-stich.ch/was-sind-die-symptome-bei-einem-zeckenstich/, abgerufen am 08.07.2025
www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/zeckenstich-vorbeugen/, abgerufen am 08.07.2025
www.gesundheitsinformation.de/borreliose.html, abgerufen am 11.07.2025
www.gesundheitsinformation.de/fruehsommer-meningoenzephalitis-fsme.html, abgerufen am 11.07.2025
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