Zum Hauptinhalt springen
Wir legen Wert auf Sicherheit. Deswegen wird die Unterstützung für den Internet Explorer nicht mehr durch unsere Website bereitgestellt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser, zum Beispiel Google Chrome, Firefox oder Edge
Telefon: 07141 9790-0
, E-Mail: info@mhplus.de
Ein Mann sitzt an einem Tisch. Er arbeitet im Homeoffic. Er ist gestresst und nimmt sich einige Minuten Zeit Luft zuholen.
Zurück

Sozialversicherung Leistung oder Risiko? Was ständige Überstunden wirklich bedeuten

Viele Überstunden sind nicht automatisch ein Beweis für Leistungsstärke, im Gegenteil: Sie können auf Arbeitssucht hindeuten und langfristig schädlich sein. Das zeigt eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Frontiers in Psychology und zusammengefasst von aponet.de, dem offiziellen Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen.

Von gesundem Engagement bis Workaholic

Die Forschenden unterscheiden drei Arten des Arbeitsverhaltens:

  • Arbeitssucht (Workaholics): Betroffene investieren übermäßig viel Zeit in ihre Arbeit, stehen unter ständigem innerem Druck und denken zwanghaft ans Arbeiten.
  • Normales Arbeitsengagement: Ein gesunder, positiver Zustand, geprägt von Elan, Enthusiasmus und Konzentration.
  • Affektives Engagement: Eine starke emotionale Bindung an das Unternehmen.

 

Arbeitssucht: Ein Teufelskreis aus Druck und Überlastung

Rund 14 Prozent der Befragten wurden als Workaholics eingestuft. Sie sind häufig motiviert von dem Bedürfnis, sich selbst oder anderen ihren Wert zu beweisen ein Ziel, das nie erreicht wird und daher destruktiv wirkt.

Folgen der Arbeitssucht:

  • Mehr Arbeitsstunden und Überlastung
  • Erhöhtes Risiko für Depressionen
  • Emotionales Burnout

„Arbeitssucht hat ausschließlich negative Auswirkungen“, betont die Psychologin Prof. Marie-Colombe Afota von der Universität Montréal.

Engagement statt Überlastung, der gesunde Weg

Im Gegensatz dazu zeigte normales Arbeitsengagement keinen Zusammenhang mit Überlastung oder Burnout. Es wirkte sogar schützend vor Depressionen. Damit widerspricht die Studie der weit verbreiteten Annahme, dass Unternehmen von besonders langen Arbeitszeiten profitieren. Entscheidend ist nicht die Quantität, sondern die Qualität des Engagements.

 

Was bedeutet das für Arbeitgeber?

Für Führungskräfte ist es wichtig, Warnsignale von Arbeitssucht frühzeitig zu erkennen und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das gesundes Engagement fördert.

 

Empfehlungen für die Praxis:

  • Arbeitszeit nicht nur quantitativ messen
  • Work-Life-Balance aktiv fördern
  • Managementpraktiken auf Qualität und Motivation ausrichten

„Unternehmen täten gut daran, Managementmethoden einzuführen, die die Work-Life-Balance stärken. Denn die Qualität des Engagements ist wichtiger als die Anzahl der geleisteten Stunden“, so Psychologin Prof. Marie-Colombe Afota.

Tipp für Arbeitgeber:

Achten Sie in Ihrem Unternehmen auf gesundes Engagement statt auf Überstundenrekorde, das schützt die Gesundheit Ihrer Beschäftigten und stärkt zugleich die Leistungsfähigkeit.

Zum Seitenanfang springen