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Sozialversicherung Leistung oder Risiko? Was ständige Überstunden wirklich bedeuten
Viele Überstunden sind nicht automatisch ein Beweis für Leistungsstärke, im Gegenteil: Sie können auf Arbeitssucht hindeuten und langfristig schädlich sein. Das zeigt eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Frontiers in Psychology und zusammengefasst von aponet.de, dem offiziellen Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen.
Von gesundem Engagement bis Workaholic
Die Forschenden unterscheiden drei Arten des Arbeitsverhaltens:
Arbeitssucht (Workaholics): Betroffene investieren übermäßig viel Zeit in ihre Arbeit, stehen unter ständigem innerem Druck und denken zwanghaft ans Arbeiten.
Normales Arbeitsengagement: Ein gesunder, positiver Zustand, geprägt von Elan, Enthusiasmus und Konzentration.
Affektives Engagement: Eine starke emotionale Bindung an das Unternehmen.
Arbeitssucht: Ein Teufelskreis aus Druck und Überlastung
Rund 14 Prozent der Befragten wurden als Workaholics eingestuft. Sie sind häufig motiviert von dem Bedürfnis, sich selbst oder anderen ihren Wert zu beweisen ein Ziel, das nie erreicht wird und daher destruktiv wirkt.
Folgen der Arbeitssucht:
Mehr Arbeitsstunden und Überlastung
Erhöhtes Risiko für Depressionen
Emotionales Burnout
„Arbeitssucht hat ausschließlich negative Auswirkungen“, betont die Psychologin Prof. Marie-Colombe Afota von der Universität Montréal.
Engagement statt Überlastung, der gesunde Weg
Im Gegensatz dazu zeigte normales Arbeitsengagement keinen Zusammenhang mit Überlastung oder Burnout. Es wirkte sogar schützend vor Depressionen. Damit widerspricht die Studie der weit verbreiteten Annahme, dass Unternehmen von besonders langen Arbeitszeiten profitieren. Entscheidend ist nicht die Quantität, sondern die Qualität des Engagements.
Was bedeutet das für Arbeitgeber?
Für Führungskräfte ist es wichtig, Warnsignale von Arbeitssucht frühzeitig zu erkennen und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das gesundes Engagement fördert.
Empfehlungen für die Praxis:
Arbeitszeit nicht nur quantitativ messen
Work-Life-Balance aktiv fördern
Managementpraktiken auf Qualität und Motivation ausrichten
„Unternehmen täten gut daran, Managementmethoden einzuführen, die die Work-Life-Balance stärken. Denn die Qualität des Engagements ist wichtiger als die Anzahl der geleisteten Stunden“, so Psychologin Prof. Marie-Colombe Afota.
Tipp für Arbeitgeber:
Achten Sie in Ihrem Unternehmen auf gesundes Engagement statt auf Überstundenrekorde, das schützt die Gesundheit Ihrer Beschäftigten und stärkt zugleich die Leistungsfähigkeit.