Zum Hauptinhalt springen
Wir legen Wert auf Sicherheit. Deswegen wird die Unterstützung für den Internet Explorer nicht mehr durch unsere Website bereitgestellt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser, zum Beispiel Google Chrome, Firefox oder Edge
Telefon: 07141 9790-0
, E-Mail: info@mhplus.de
Verschiedene Obst- und Gemüsesorten mit wirksamen Antioxidantien
Zurück

Wirkung verstehen & Top 10 Lebensmittel Antioxidantien

Freie Radikale greifen täglich unsere Zellen an. Antioxidantien stoppen diese Angriffe und schützen vor oxidativem Stress. Doch welche Lebensmittel enthalten die meisten Antioxidantien und wie nutzen Sie deren Kraft optimal?

Antioxidantien: Das Wichtigste in Kürze

  • Antioxidantien sind körpereigene und über die Nahrung aufgenommene Moleküle, die freie Radikale neutralisieren und oxidativen Stress reduzieren.
  • Oxidativer Stress verursacht Schäden an DNA, Proteinen und Zellmembranen und kann so vorzeitige Alterung und Krankheiten begünstigen.
  • Die besten Antioxidantien-Quellen sind Obst, Gemüse, Nüsse und Kräuter – besonders für Vitamin C (Paprika, Beeren), Vitamin E (Nüsse) und sekundäre Pflanzenstoffe (grüner Tee, dunkle Schokolade).
  • Bei Obst und Gemüse stecken die meisten Antioxidantien direkt unter der Schale, daher sollten Sie diese möglichst mitessen.
  • Nahrungsergänzungsmittel sind meist überflüssig – sehr hohe Dosen können eher schädlich sein.
  • Eine abwechslungsreiche Ernährung mit verschiedenen Gemüse- und Obstsorten bietet die größten Vorteile für die Gesundheit.

 

Antioxidantien und freie Radikale

Antioxidantien stellen sie den direkten Gegenspieler zu freien Radikalen dar. 

Was sind freie Radikale? 

Freie Radikale sind chemische Verbindungen, die Sauerstoff enthalten und sehr reaktionsfreudig sind. Freien Radikale entstehen durch verschiedene Stoffwechselprozesse oder äußere Einflüsse wie Umweltgifte. Einige freie Radikale – wie Hyperoxid – wirken positiv auf den Körper und unterstützen beispielsweise die Signalübertragung im Gehirn. Fast immer negativ sind freie Radikale dagegen, wenn sie durch Umwelteinflüsse im Körper entstehen, zum Beispiel durch UV-Strahlung, Rauchen oder auch Umweltverschmutzung.

Antioxidantien gehen eine Reaktion mit den freien Radikalen ein und verhindern ungewollte Kettenreaktionen – bevor diese Schäden an Zellstrukturen wie DNA, Proteinen und Lipiden verursachen können. So reduzieren Sie oxidativen Stress und schützen den Körper vor den negativen Auswirkungen dieser Moleküle.

Was ist oxidativer Stress?

Oxidativer Stress entsteht, wenn das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien im Körper gestört ist und zu viele freie Radikale vorhanden sind. Begünstigende Faktoren für ein gestörtes Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien können sein:

  • Leben in einem Gebiet mit einer hohen Luftverschmutzung 
  • Arbeiten mit giftigen Materialien
  • Rauchen 
  • Unausgewogene Ernährung

Die reaktionsfreudigen, freien Radikale können dann Enzyme, Zellmembranen, Proteine und sogar die DNA verändern und schädigen. Bei hohem oxidativem Stress kann das zu einer schnelleren Alterung führen und Krankheiten des Immunsystems sowie Krebs begünstigen.

 

 

Kurz und knapp: So wirken Antioxidantien im Körper

Antioxidantien sind vielseitig in ihrer Wirkung:

  • Neutralisation von Radikalen: Antioxidantien fangen freie Radikale ein und stabilisieren sie, indem sie ihnen Elektronen zuführen. Dadurch verhindern sie, dass die freien Radikale Schäden an Zellen und Geweben verursachen.   
  • Regeneration anderer Antioxidantien: Einige Antioxidantien wie Vitamin C können andere Antioxidantien wie Vitamin E regenerieren, nachdem diese freie Radikale neutralisiert haben. Das verstärkt den antioxidativen Schutz des Körpers.    
  • Förderung von Enzymen: Bestimmte Mineralien wie Selen und Zink fördern die Aktivität von antioxidativ wirkenden Enzymen, die als körpereigene Werkzeuge gegen freie Radikale dienen.    
  • Entzündungshemmende Wirkung: Einige Antioxidantien haben auch entzündungshemmende Eigenschaften. Polyphenole und Carotinoide helfen, entzündliche Prozesse im Körper zu reduzieren, was langfristig das Risiko für chronische Krankheiten senken kann.

 

mhplus-Ernährungskurse

Die mhplus bezuschusst Ernährungskurse in ganz Deutschland. Sie erfahren alles über eine ausgewogene und gesunde Ernährung.

Zu den Ernährungskursen

Top 10 der antioxidantienreichsten Lebensmittel

Einige Lebensmittel sind besonders reich an Antioxidantien. Hier sind die zehn besten Antioxidantien-Quellen aus der Natur, die auch für eine entzündungshemmende Ernährung vorteilhaft sind:

  1. Blaubeeren – Der absolute Spitzenreiter mit 387 bis 487 Milligramm Antioxidantien pro 100 Gramm. Reich an Anthocyanen, die für die blaue Farbe verantwortlich sind.
  2. Oregano – Das Pizzagewürz übertrifft sogar Blaubeeren: Es hat eine 42-mal höhere antioxidative Aktivität als Äpfel und eine 4-mal höhere als Blaubeeren. Trotzdem eignet sich Oregano nur bedingt als Antioxidantien-Lieferant, da wir es in der Regel nur in kleinen Mengen zu uns nehmen.
  3. Dunkle Schokolade – Mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil liefert sie reichlich Flavonoide und Polyphenole. Je höher der Kakaogehalt, desto mehr Antioxidantien.
  4. Grünkohl – Das Wintergemüse punktet mit Vitamin A, C, E sowie Carotinoiden, Flavonoiden und Chlorophyll.
  5. Brombeeren – Mit 245 Milligramm Antioxidantien pro 100 Gramm sind sie nach den Blaubeeren die zweitbeste Beerenquelle.
  6. Kaffee – Überraschend, aber wahr: Kaffee ist für viele Deutsche die wichtigste tägliche Antioxidantien-Quelle, da er reichlich Polyphenole enthält.
  7. Süßkirschen – enthalten 122 Milligramm Antioxidantien pro 100 Gramm und sind besonders reich an Anthocyanen.
  8. Pistazien – Liefern Vitamin E, Selen, Zink und Polyphenole in konzentrierter Form.
  9. Tomaten – Besonders reife, dunkelrote Tomaten sind reich an Lycopin, einem der stärksten natürlichen Antioxidantien.
  10. Rote Trauben – Enthalten Resveratrol und Proanthocyanidine, vor allem in der Schale und den Kernen.

Diese Lebensmittel sollten Sie möglichst täglich oder zumindest regelmäßig in Ihre Ernährung einbauen, um Ihren Körper optimal mit Antioxidantien zu versorgen. 

Vitamine und Co.: Diese Arten von Antioxidantien gibt es

Antioxidantien kommen in vielen Lebensmitteln in den unterschiedlichsten Formen völlig natürlich vor. Die verschiedenen Formen von Antioxidantien lassen sich grob in drei Hauptkategorien einteilen:

Vitamine, beispielsweise:

  • Vitamin C: Ein wasserlösliches Antioxidans, das vor allem in Zitrusfrüchten, Beeren und Paprika vorkommt. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Abwehr freier Radikale und trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei.
  • Vitamin E: Ein fettlösliches Antioxidans, das in Nüssen, Samen und pflanzlichen Ölen enthalten ist. Es schützt die Zellmembranen vor oxidativen Schäden.

Mineralien, beispielsweise:

  • Selen: Ein essenzielles Spurenelement, das in Nüssen, Samen und Fisch vorkommt. Es unterstützt die Aktivität von antioxidativen Enzymen und hilft, Zellschäden zu verhindern.
  • Zink: Kommt in Fleisch, Meeresfrüchten und Hülsenfrüchten vor. Zink wirkt indirekt als Antioxidans, weil es Bestandteil antioxidativ wirksamer Enzyme ist. Zusätzlich unterstützt Zink auch die Funktion des Immunsystems.

Sekundäre Pflanzenstoffe, beispielsweise:

  • Carotinoide: Sie sind in buntem Obst und Gemüse wie Karotten, Tomaten und Spinat enthalten. Diese Pigmente wirken als Antioxidantien und schützen vor Zellschäden.    

Polyphenole: Sie sind in grünem Tee, Beeren und Rotwein enthalten. Polyphenole tragen zur Reduzierung von Entzündungen und oxidativem Stress bei.

 

Wie viele Antioxidantien stecken worin?

AntioxidansLebensmittelEmpfohlene tägliche ZufuhrVerzehrempfehlung für die Empfehlung
Vitamin CJohannisbeeren, Paprika, Grünkohl90 – 110 Milligramm3 – 4 EL Schwarze Johannisbeeren (Circa 50 – 60 Gramm)
Vitamin ENüsse, Samen, Pflanzenöle, Streichfette11 – 15 MilligrammEine Handvoll Haselnüsse (Circa 49 – 61 Gramm)
SelenKohl, Knoblauch, Zwiebeln, Pilze60 – 70 MikrogrammDer Selengehalt von Lebensmitteln hängt stark vom Anbaugebiet ab. In der Regel genügen beispielsweise 1 – 2 Paranüsse
ZinkFleisch, Käse, Milch, Cashew- und Pekannüsse, Weizenkeime7 – 16 Milligrammca. 2 EL Kürbiskerne oder eine Handvoll Cashews
CarotinoideKarotten, Tomaten, Kürbis, Orange2 – 4 Milligramm Beta-CarotinEine mittelgroße Karotte (ca. 25 – 50 Gramm)
PolyphenoleSojabohnen, dunkle Schokolade, grüner Tee, grünes GemüseKeine Mengenempfehlung vorhanden, die Zufuhr ist aber empfohlen---

Die Antioxidantien in diesen Lebensmitteln beugen oxidativen Schäden auf unterschiedliche Weise vor. Beispielsweise schützt Vitamin E die Zellmembranen, während Polyphenole eher eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen.

Was ist der ORAC-Wert?

Der "ORAC-Wert“ – „Oxygen Radical Absorbance Capacity" – ist ein Laborwert, der die antioxidative Wirkung einer Substanz beschreibt, also wie viele freie Radikale durch eine Substanz bzw. ein Lebensmittel im Laborversuch neutralisiert werden kann. Je höher der Wert, desto stärker soll die antioxidative Wirkung sein. Doch auf die tatsächliche antioxidative Wirkung im menschlichen Körper lässt sich durch den ORAC-Wert nicht schließen. Für Menschen ist er daher unbedeutend.

 

So optimieren Sie Ihre Antioxidantien-Aufnahme im Alltag

Eine antioxidantienreiche Ernährung ist nicht kompliziert – wenn Sie ein paar einfache Regeln befolgen. Diese praktischen Tipps können Ihnen dabei helfen, das Maximum aus Ihren Lebensmitteln herauszuholen:

  • Die Schale mitessen: Bei Obst und Gemüse stecken die meisten Antioxidantien direkt in oder unter der Schale. Äpfel, Birnen und Gurken sollten Sie daher möglichst ungeschält verzehren.
  • Auf die richtige Zubereitung achten: Antioxidantien sind empfindlich gegenüber Hitze, Licht und Sauerstoff. Lagern Sie Obst und Gemüse deshalb kühl und dunkel. Beim Kochen gilt: So kurz und schonend wie möglich. Dünsten erhält meist mehr Antioxidantien als kochen und bei rohe Gemüse bleiben alle Nährstoffe enthalten..
  • Kaffee und Schokolade optimal genießen: Trinken Sie Ihren Kaffee am besten ohne Milch, denn Milchproteine können die Aufnahme der Antioxidantien blockieren. Das Gleiche gilt für dunkle Schokolade: Milchschokolade oder ein Glas Milch zur dunklen Schokolade reduziert den antioxidativen Effekt erheblich. Pflanzendrinks wie Hafermilch beeinträchtigen die Wirkung dagegen nicht.
  • Vielfalt als Schlüssel: Jede Farbe liefert andere Antioxidantien: Rote Tomaten (Lycopin), orange Karotten (Beta-Carotin), grüner Spinat (Chlorophyll), blaue Beeren (Anthocyane). Je bunter Ihr Teller, desto breiter das Spektrum der aufgenommenen Antioxidantien.
  • Gewürze nicht vergessen: Kräuter und Gewürze sind wahre Antioxidantien-Bomben. Oregano, Thymian, Rosmarin, Kurkuma und Zimt sollten regelmäßig in Ihrer Küche zum Einsatz kommen. Sie geben nicht nur Geschmack, sondern steigern auch den Anteil aufgenommener Antioxidantien in Ihrer Mahlzeiten erheblich.
  • Richtig kombinieren: Einige Antioxidantien wirken im Team besser: Vitamin C hilft dabei, Vitamin E zu regenerieren. Ein Salat mit Paprika (Vitamin C) und Sonnenblumenkernen (Vitamin E) ist beispielsweise eine ideale Kombination.

Hinweis: Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln

Obwohl Antioxidantien im Allgemeinen als gesundheitsfördernd gelten, wird die zusätzliche Supplementierung über Nahrungsergänzungsmittel durchaus kontrovers diskutiert. Sehr hohe Mengen an Antioxidantien, insbesondere Vitamin C und Beta-Carotin, stehen im Verdacht, den oxidativen Stress sogar erhöhen zu können.

Daher gilt: Wer sich abwechslungsreich ernährt und verschiedene Gemüse- und Obstsorten regelmäßig in seine Ernährung einbaut, hat die größten Vorteile – und das nicht nur, was die Antioxidantien betrifft. So liefert Rapsöl beispielsweise mit Vitamin E nicht nur ein Antioxidans, sondern mit Omega-3-Fettsäuren einen zusätzlichen gesundheitsförderlichen Inhaltsstoff.

Merken Sie sich also: Eine zusätzliche Einnahme von Antioxidantien über Pillen und Pulver ist aus wissenschaftlicher Sicht weder notwendig noch empfehlenswert.

 

FAQ

Antioxidantien sind natürliche Schutzstoffe, die wie Bodyguards für unsere Zellen funktionieren. Sie fangen schädliche freie Radikale ab und verhindern so Zellschäden, die zu vorzeitiger Hautalterung und Krankheiten führen können. Unser Körper produziert einige selbst, andere nehmen wir über die Nahrung auf.

Die Spitzenreiter sind Blaubeeren (387 – 487 mg pro 100 g), Oregano (42-mal stärker als Äpfel) und dunkle Schokolade mit mindestens 70 % Kakao. Auch Grünkohl, Brombeeren, Kaffee und Süßkirschen gehören zu den Top-Lieferanten. Generell gilt: je bunter der Teller, desto mehr verschiedene Antioxidantien.

Für gesunde Menschen sind Nahrungsergänzungsmittel meist überflüssig. Studien zeigen sogar, dass isolierte Antioxidantien in hohen Dosen schädlich sein können. Die beste Versorgung erreichen Sie durch eine vielfältige Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Nüssen und Kräutern – hier wirken die Stoffe optimal zusammen.

Autorin: Nadine Weißschuh (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung: Julia Braunsteiner-Berger, Biologin (MSc) 

www.bfr.bund.de/de/start.html  (4.11.2024)

www.dge.de/  (4.11.2024)

flexikon.doccheck.com/de/Hauptseite 04.07.2025

www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/was-versteht-man-unter-dem-oracwert-49964#:~:text=Der%20ORAC%2DWert%20gibt%20die,Menschen%20ist%20dieser%20Laborwert%20unwichtig.&text=Der%20ORAC%2DWert%20gibt%20an,im%20Laborversuch%20neutralisiert%20werden%20k%C3%B6nnen.; abgerufen am 27.06.2025

www.oekotest.de/essen-trinken/Antioxidantien-In-diesen-Lebensmitteln-stecken-sie-drin_95727_1.html; abgerufen am 27.06.2025

 

Haftungsausschluss
Die medizinischen Texte in der Rubrik mhplus-krankenkasse.de/wissen geben grundlegende Informationen zu Gesundheitsthemen und Erkrankungen. Sie ersetzen nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und dürfen nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden empfehlen wir immer den Arztbesuch. Nur der behandelnde Arzt kann eine Diagnose stellen oder eine konkrete Therapieempfehlung geben. Die Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Die mhplus kann dennoch ausdrücklich keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Verlässlichkeit, Qualität und Aktualität geben. Werden bestimmte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren erwähnt, so dient dies ggf. der vollständigen Informationen zu allen gängigen Möglichkeiten. Darunter sind möglicherweise auch solche, deren Nutzen und Wirkung noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen sind, und die daher von Rechts wegen nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten sind. Nur durch ihre Erwähnung ergibt sich kein Anspruch auf Kostenerstattung.
Zum Seitenanfang springen