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Sie sind ständig müde, obwohl Sie ausreichend schlafen? Erfahren Sie, welche Ursachen dahinterstecken können und wie Sie wieder zu neuer Energie finden.
Ständig müde: Das Wichtigste in Kürze
Ständige Müdigkeit wird zum Problem, wenn sie trotz ausreichend Schlaf länger als vier Wochen anhält und den Alltag beeinträchtigt.
Häufige Ursachen sind Schlafmangel und Stress, aber auch Nährstoffmängel an Eisen, Vitamin D oder B12.
Psychische Belastungen wie Depression oder Burnout sowie körperliche Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion können ebenfalls dahinterstecken.
Natürliche Energiebooster sind eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine optimierte Schlafhygiene ohne Bildschirmnutzung am Abend.
Zum Arzt sollten Sie, wenn mehrere Warnsignale auftreten oder die Müdigkeit mit zusätzlichen Symptomen wie Gewichtsverlust oder Konzentrationsproblemen einhergeht.
Wann wird Müdigkeit zum Problem?
Müdigkeit ist zunächst eine ganz normale Reaktion des Körpers. Nach einem anstrengenden Tag oder einer kurzen Nacht braucht der Organismus Erholung. Problematisch wird es jedoch, wenn Menschen ständig müde sind und die Erschöpfung trotz ausreichend Schlaf anhält.
Normale Müdigkeit verschwindet nach einer erholsamen Nacht oder einem entspannten Wochenende. Krankhafte Müdigkeit hingegen bleibt bestehen, auch wenn Sie genügend schlafen und sich ausruhen. Wer ständig müde ist, fühlt sich kraftlos und schlapp, hat Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, und erlebt einen deutlichen Leistungsabfall.
Müdigkeits-Selbsttest: Wann sollten Sie zum Arzt?
Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn mehrere der folgenden Warnsignale auf Sie zutreffen oder wenn auch nur ein Symptom Sie stark belastet:
✓ Die Erschöpfung beeinträchtigt den Beruf, die Familie oder Freizeit erheblich.
✓ Körperliche Beschwerden wie Gewichtsverlust, Fieber, Nachtschweiß, Kopfschmerzen oder Muskelschmerzen kommen hinzu.
✓ Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit nehmen zu.
✓ Sie schnarchen laut oder haben Atempausen im Schlaf.
✓ Nach einer Anstrengung verschlechtern sich die Symptome tagelang.
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Die Gründe für ständige Müdigkeit sind vielfältig und reichen von harmlosen, alltäglichen Faktoren bis hin zu ernsteren Erkrankungen.
Alltägliche Ursachen
Oft sind es alltägliche Gewohnheiten, die uns ständig müde machen:
Schlafmangel und Schlafstörungen stehen an erster Stelle der Müdigkeitsursachen. Während Schlafmangel bedeutet, dass Sie zu wenig Zeit im Bett verbringen, beziehen sich Einschlaf- und Durchschlafstörungen auf die Qualität des Schlafs. Dazu gehören Einschlafprobleme, häufiges nächtliches Aufwachen oder Schlafapnoe.
Chronischer Stress und Überlastung bringen den Körper in einen dauerhaft angespannten Zustand. Das Stresshormon Cortisol bleibt erhöht, was langfristig zur Erschöpfung führt. Beruflicher Druck, familiäre Belastungen oder finanzielle Sorgen können diese Reaktion auslösen.
Bewegungsmangel scheint paradox, aber zu wenig körperliche Aktivität macht tatsächlich müder. Wer sich ständig müde fühlt, bewegt sich oft noch weniger – ein Teufelskreis entsteht. Der Kreislauf kommt nicht in Schwung, die Muskulatur wird schwächer und die Sauerstoffversorgung verschlechtert sich.
Nährstoffmängel
Bestimmte Vitamin- und Mineralstoffmängel können erhebliche Müdigkeit verursachen:
Eisenmangel ist besonders bei Frauen weit verbreitet. Eisen ist für die Produktion roter Blutkörperchen essenziell. Diese transportieren Sauerstoff im Blut – fehlt es, werden die Organe schlechter versorgt und wir fühlen uns müde und schlapp.
Vitamin-D-Mangel betrifft in Deutschland jeden zweiten Menschen, besonders in den dunklen Wintermonaten. Das „Sonnenvitamin” beeinflusst erheblich die eigene Energie und Stimmung.
Vitamin-B12-Mangel kommt vor allem bei Vegetariern und Veganern vor, da B12 hauptsächlich in tierischen Produkten enthalten ist. Dieses Vitamin ist für die Energieproduktion in den Zellen unerlässlich.
Magnesiummangel beeinträchtigt die Muskelfunktion und kann zu Schwäche und Erschöpfung führen.
Ein Kaloriendefizit kann insbesondere im Rahmen von Diäten oder bei sehr aktiven Menschen und Sportlern zu ständiger Müdigkeit und einem Erschöpfungszustand führen. Das RED-S Syndrom (relatives Energiedefizit im Sport) kann entstehen. Daher sollten insbesondere sehr aktive Personen auf eine ausreichende Energie- und Nährstoffversorgung achten.
Psychische Ursachen
Seelische Belastungen können sich körperlich als anhaltende Müdigkeit zeigen. Diese psychischen Faktoren spielen oft eine unterschätzte Rolle:
Depressionen äußern sich häufig durch anhaltende Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Betroffene fühlen sich emotional erschöpft und haben Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben zu bewältigen.
Burnout entsteht durch chronische Überforderung und zeigt sich durch körperliche und emotionale Erschöpfung. Die Grenze zwischen normalem Stress und Burnout ist oft fließend.
Angststörungen können ebenfalls zu chronischer Müdigkeit führen, da die ständige innere Anspannung viel Energie kostet.
Natürliche Wege zu mehr Energie & weniger Müdigkeit
Die gute Nachricht: Gegen viele Ursachen der Müdigkeit können Sie selbst aktiv werden. Mit den richtigen Strategien lassen sich Energie und Wohlbefinden oft deutlich steigern.
Mythos oder Wahrheit: Kaffee mit Zitrone
Ein aktueller Trend verspricht, dass Kaffee mit Zitrone besonders effektiv gegen Müdigkeit hilft. Koffein blockiert tatsächlich die Adenosin-Rezeptoren im Gehirn und verzögert so das Müdigkeitsgefühl. Die Zugabe von Zitrone bringt jedoch keinen zusätzlichen Energieschub – die Hitze zerstört das Vitamin C größtenteils. Eine gesündere Alternative ist grüner Tee mit natürlichem Koffein und Antioxidantien.
Die richtige Ernährung als Energiequelle
Die richtige Ernährung kann erheblich zur Energieversorgung beitragen. Energiespendende Lebensmittel sind:
Vollkornprodukte für langanhaltende Energie
Nüsse und Samen als Magnesium- und Protein-Lieferanten
Bananen für schnell verfügbare Kohlenhydrate und Kalium
Tipps gegen das Mittagstief: Vermeiden Sie schwere, fettige Mahlzeiten zur Mittagszeit. Setzen Sie stattdessen auf leichte Kost mit viel Gemüse und hochwertigen Proteinen. Ein kurzer Spaziergang nach dem Essen regt die Verdauung an und hält Sie wach.
Bewegung & Entspannung richtig dosieren
Sport und Erholung wirken wie natürliche Energiebooster. Die richtige Balance macht den Unterschied:
Powernapping richtig gemacht: Ein kurzes Powernap von 10 bis 20 Minuten zwischen 13 und 15 Uhr kann Wunder wirken. Länger sollten Sie nicht schlafen, da Sie sonst in die Tiefschlafphase gelangen und noch erschöpfter aufwachen.
Aktivierung durch Bewegung: Wie geschildert, gibt regelmäßige körperliche Aktivität mehr Energie. Schon 30 Minuten moderate Bewegung täglich verbessern die Sauerstoffversorgung und stärken das Herz-Kreislauf-System.
„Viele Menschen unterschätzen den Zusammenhang zwischen Bewegung und Energie. Bereits drei Mal pro Woche 20 bis 30 Minuten Spazierengehen oder moderater Sport kann die Müdigkeit deutlich reduzieren.," so Dr. med. Constantin Weichert, Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie.
Tagesroutine optimieren
Kleine Änderungen im persönlichen Tagesablauf können große Wirkung gegen Müdigkeit zeigen:
Schlafrhythmus stabilisieren: Gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie zur gleichen Zeit auf – auch am Wochenende. Dies hilft der inneren Uhr, sich zu regulieren.
Digital Detox am Abend: Das blaue Licht von Smartphones und Tablets hemmt die Melatonin-Produktion. Verzichten Sie zwei Stunden vor dem Schlafengehen auf Bildschirme.
Lichttherapie im Winter: Eine Tageslichtlampe mit 10.000 Lux für 30 Minuten am Morgen kann bei Wintermüdigkeit helfen und den Vitamin-D-Mangel teilweise ausgleichen.
FAQ
Häufige Ursachen für ständige Müdigkeit sind Mängel an Eisen, Vitamin D, Vitamin B12 und Magnesium. Aber auch Schlafmangel, Stress oder eine unausgewogene Ernährung können dazu führen, dass Sie sich ständig müde fühlen. Eine Blutuntersuchung beim Arzt kann Aufschluss geben.
Mögliche Erkrankungen sind Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes, Depression, chronisches Erschöpfungssyndrom oder Herz-Kreislauf-Probleme. Auch Long Covid kann anhaltende Müdigkeit verursachen. Bei Müdigkeit über vier Wochen sollten Sie sich ärztlichen Rat suchen.
Müdigkeit wird problematisch, wenn sie trotz ausreichend Schlaf länger als vier Wochen anhält und den Alltag beeinträchtigt. Warnsignale sind zusätzliche Symptome wie Gewichtsverlust, Fieber, Konzentrationsprobleme oder wenn die Leistungsfähigkeit deutlich nachlässt.
Wichtige Blutwerte sind: Eisenwerte (Ferritin, Transferrinsättigung, Hämoglobin), Vitamin D, Methylmalonsäure, Holo-Transcobalamin, Schilddrüsenwerte (TSH, fT3, fT4), Blutzucker und ein kleines Blutbild. Zusätzlich können Entzündungswerte und Leberwerte aufschlussreich sein.
Autorin: Katharina Weickardt (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Dr. med. Constantin Weichert (Assistenzarzt für Innere Medizin/Nephrologie)
www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/, abgerufen am 26.08.2025
register.awmf.org/assets/guidelines/053-002k_S3_Muedigkeit_2023-01_01.pdf, abgerufen am 26.08.2025
immunologie.charite.de/fileadmin/user_upload/microsites/m_cc12/immunologie/Immundefekt-Ambulanz/H19-029_Müdigkeit.pdf, abgerufen am 26.08.2025
www.aerzteblatt.de/archiv/leitsymptom-muedigkeit-df387fcc-966a-42b3-9147-51aea31c9881, abgerufen am 26.08.2025
www.pharmazeutische-zeitung.de/moegliche-ursachen-fuer-staendige-muedigkeit-142317/, abgerufen am 26.08.2025
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