Heimische Gewächse punkten
Kräuter sind grüne Kraftpakete. Sie sind vielseitig in der Küche einsetzbar und können dank ihrer guten Inhaltsstoffe sogar dabei helfen, Krankheiten zu lindern. Und sie sind im Trend: Insgesamt kauft jeder Deutsche pro Jahr über 300 Gramm Küchenkräuter (Quelle: Bundeszentrum für Ernährung).
Damit unser hoher Bedarf an Kräutern gedeckt werden kann, importieren wir aus anderen Ländern wie beispielsweise Italien, Israel und den Niederlanden. Die langen Transportwege sind alles andere als gut für das Klima und führen zu höheren CO₂-Werten. Und: Kräuter aus Europa sind tendenziell weniger mit Pestiziden belastet als Kräuter aus dem EU-Ausland.
Daher lohnt es sich gleich doppelt, zu schauen, welche Kräuter möglichst regional geerntet und verkauft werden.
Gut zu wissen: Sowohl für verpackte als auch für lose Kräuter herrscht in Deutschland eine Kennzeichnungspflicht, nach der das Ursprungsland
angegeben werden muss.
Küchenkräuter: Topf oder Bund?
Neben der heimischen Herkunft ist in puncto Nachhaltigkeit auch wichtig, ob der Anbau konventionell oder ökologisch ist. Im konventionellen
Anbau wird verstärkt mineralisch gedüngt, im Bio-Anbau hingegen organisch. Und nicht zuletzt stellt sich die Frage: Topf, Bund, getrocknet oder tiefgekühlt? Am nachhaltigsten ist natürlich das frische, unverpackte
Bund. Verwendet man die Kräuter eher selten, sind sie in der getrockneten oder gefrorenen Variante die beste Wahl. Der ganze Topf lohnt sich nur, wenn er lange und gut weitergepflegt wird. Ihn wöchentlich zu ersetzen, sollte nicht der Weg sein.
Tipp: Kräutertöpfe enthalten oft zu viele Pflanzen auf kleinem Raum. Beim Basilikum zum Beispiel hilft es deshalb, die Pflanzen auf mehrere Töpfe umzupflanzen.
Vorsicht bei Wildkräutern
Das Sammeln von Kräutern, die in freier Natur wachsen, ist bei Liebhabern zum Trend geworden. Gerade für Anfänger ist jedoch eine gewisse Vorsicht geboten. Abgesehen davon, dass es Erfahrung und
Wissen erfordert, nicht zu den falschen Pflänzchen zu greifen, können Wildkräuter je nach Standort auch belastet sein. Deshalb gilt: nicht an frisch gedüngten
oder gespritzten Feldern und Wiesen, stark befahrenen Straßen oder in Naturschutzgebieten sammeln. Und gerade Wildkräuter sollten vor dem Verzehr gründlich verlesen und gewaschen werden.
Kleine Kräuterkunde
Petersilie
Ist ein Eins-a-Kalziumlieferant, hat jede Menge Kalium, Vitamin B1, B2, C und E, Eisen und Eiweiß. In der Naturheilkunde wird sie zur Linderung von Erkältungen oder Harnwegsbeschwerden verwendet, auch bei Rheuma soll sie helfen.
Basilikum
Basilikum gilt als entzündungshemmend, gut für das Herz-Kreislauf-System, lindernd bei Magenverstimmungen und soll sogar gegen Depressionen helfen. Hat viel Kalium, Magnesium und Kalzium, enthält unter anderem Vitamin A und Vitamine der B-Gruppe.
Schnittlauch
Ist reich an Vitamin C, Mineralstoffen und Spurenelementen, Senfölen und heilsamen Schleimstoffen. Superkraft: Er liefert große Menge an Eisen, und zwar in einer Form, die vom Körper besonders effizient aufgenommen wird.
Kresse
Enthält viel Vitamin C, Vitamine der B-Gruppe,
Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Ist außerdem hilfreich, um die Folsäureversorgung zu verbessern: Schon 50 Gramm Kresse liefern ein Sechstel des täglichen Folsäurebedarfs.
Dill
Wirkt entkrampfend und beruhigend, bringt jede Menge Vitamin C und Vitamin E mit. Zusammen mit dem ebenfalls enthaltenen Spurenelement Zink sorgen diese Vitalstoffe für starke Abwehrkräfte.