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Ob und in welchen Fällen sind Saunagänge während der Schwangerschaft unbedenklich? Diese Frage beschäftigt viele werdende Mütter. Alle Risiken und was es zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
Saunieren ist in der Schwangerschaft grundsätzlich möglich, unter bestimmten Voraussetzungen. Neulinge sollten besonders aufpassen.
Im ersten Trimester wird zur Zurückhaltung geraten, da sich die wichtigen Organe des Babys entwickeln und hohe Temperaturen diese sensible Phase beeinträchtigen können.
Das zweite Trimester gilt als optimale Zeit für Saunabesuche, da viele Frühschwangerschaftsbeschwerden nachlassen.
Im dritten Trimester ist besondere Vorsicht geboten, da das Herz bereits auf Hochtouren arbeitet und zusätzliche Hitzebelastung problematisch sein kann.
Moderate Temperaturen von 60 – 70 °C und kurze Aufenthalte von 8 bis 12 Minuten sind für Schwangere am besten geeignet.
Bei Risikoschwangerschaften, Bluthochdruck, akuten Beschwerden oder Warnzeichen wie Schwindel und Übelkeit ist die Sauna absolut tabu.
Sauna in der Schwangerschaft: Grundsätzlich erlaubt oder tabu?
Das Saunieren während der Schwangerschaft ist grundsätzlich möglich – entscheidend sind jedoch die individuellen Umstände und die bisherigen Gewohnheiten.
Sauna-Neulinge sollten besonders vorsichtig sein. Der Kreislauf muss sich erst an die hohen Saunatemperaturen gewöhnen und muss in der Schwangerschaft ohnehin mehr leisten. Die hohen Saunatemperaturen stellen daher für Schwangere eine zusätzliche Belastung dar. Erfahrene Saunagängerinnen wissen meist bereits, wie ihr Körper auf die Hitze reagiert, daher lassen sich moderate Saunabesuche in vielen Fällen auch während der Schwangerschaft fortsetzen.
Mögliche Risiken beim Saunabaden in der Schwangerschaftsind:
Kreislaufprobleme und Schwindel: Schwangere haben bereits einen sensiblen Kreislauf. Die hohen Temperaturen in der Sauna können Schwindel, Übelkeit oder im schlimmsten Fall Ohnmacht verursachen.
Dehydration: Schwangere haben einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Das starke Schwitzen beim Saunieren kann zu Flüssigkeitsmangel führen, was Kind und Mutter unter Umständen belasten kann.
Unter diesen Umständen ist das Saunieren während der Schwangerschaft tabu:
Risikoschwangerschaft oder Komplikationen
Bluthochdruck oder andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Akute Beschwerden wie Fieber, Erkältung oder Unwohlsein
Blutungen oder vorzeitige Wehen
Ärztliche Bettruhe
Da jede Schwangerschaft individuell verläuft, empfiehlt sich in jedem Fall eine Beratung bei dem bzw. der Gynäkolog:in oder der Hebamme. Diese können die individuelle Situation einschätzen und konkrete Empfehlungen zum Saunieren während der Schwangerschaft geben.
Bei Fragen zur Schwangerschaft stehen mhplus-Versicherten auch die teilnehmenden Frauenärzte der TeleClinic für eine digitale Sprechstunde zur Verfügung.
In welchem Trimester ist das Saunieren für Schwangere am unbedenklichsten?
Inwiefern Saunagänge in der Schwangerschaft unbedenklich sind, hängt stark vom Zeitpunkt innerhalb der Schwangerschaft ab. Jedes Trimester bringt unterschiedliche Herausforderungen mit sich, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten.
In den ersten zwölf Wochen raten die meisten Ärzte beim Saunieren zur Zurückhaltung – auch erfahrenen Sauna-Gängerinnen. Das hat mehrere Gründe:
Kritische Organentwicklung des Embryos: In der Frühschwangerschaft entwickeln sich alle wichtigen Organe des Babys. Hohe Temperaturen können diese sensible Phase beeinträchtigen.
Erhöhte Hitzeempfindlichkeit: Viele Frauen reagieren in den ersten Wochen besonders empfindlich auf Hitze und leiden verstärkt unter Schwangerschaftsübelkeit – die Sauna kann diese Beschwerden verstärken.
Erhöhtes Fehlgeburtsrisiko: Da sich etwa 15 bis 20 Prozent aller Schwangerschaften in den ersten Wochen nicht weiterentwickeln, ist es ratsam, auf Nummer sicher zu gehen und den Körper in dieser Zeit keinen zusätzlichen Belastungen auszusetzen.
Zweites Trimester (13.-24. Woche): Optimale Zeit für Saunagänge
Das zweite Trimester gilt – sofern keine besonderen Risikofaktoren oder gegenteiliger ärztlicher Rat vorliegen – als die beste Phase für Sauna-Besuche. In dieser Zeit lassen viele Beschwerden der Frühschwangerschaft nach. Wer bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig sauniert hat, kann das Saunabaden in dieser Zeit meist sicher fortsetzen. Achten Sie in jedem Fall auf die Signale Ihres Körpers und nehmen Sie idealerweise eine Begleitperson mit – für den Fall der Fälle.
Drittes Trimester (25. Woche bis Geburt): Besondere Vorsicht erforderlich
Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist beim Saunieren besondere Vorsicht geboten. Das Herz arbeitet im letzten Drittel der Schwangerschaft bereits auf Hochtouren. Die zusätzliche Hitzebelastung beim Saunieren kann daher zu Kreislaufproblemen führen.
Gesundheitliche Vorteile und Alternativen abwägen
Ein Gang in die Sauna kann für Schwangere durchaus positive Effekte haben – vorausgesetzt, sie bleiben dabei moderat und halten sich an den ärztlichen Rat. Zu den gesundheitlichen Vorteilen von Saunagängen während der Schwangerschaft können unter anderem gehören:
Entspannung und Stressabbau: Die Wärme kann helfen, Verspannungen zu lösen und den Alltagsstress abzubauen.
Verbesserung der Durchblutung: Die Hitze erweitert die Blutgefäße und fördert so die Durchblutung. Dies kann bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie schweren Beinen oder Wassereinlagerungen lindernd wirken.
Stärkung des Immunsystems: Regelmäßige Saunabesuche können das Immunsystem stärken und reduzieren so die Anfälligkeit für Erkältungen.
Verbesserung der Schlafqualität: Die entspannende Wirkung kann zu einem besseren Schlaf beitragen.
So klappt das Saunieren am besten: Praktische Tipps für Schwangere
Sofern aus gesundheitlicher Sicht nichts gegen das Saunieren während der Schwangerschaft spricht, sind hier einige praktische Tipps, die das Schwitzen so angenehm wie möglich machen:
Temperatur und Aufenthaltsdauer anpassen
Besonders in puncto Temperatur und Aufenthaltsdauer ist eine moderate Mitte der Schlüssel.
Wählen Sie niedrigere Temperaturen: Saunen mit 60 bis 70 °C sind für Schwangere am besten geeignet. Dies reduziert die Kreislaufbelastung erheblich. Höhere Temperaturen und Aufgüsse können den Kreislauf stärker belasten.
Kürzere Saunagänge: Ein Saunabesuch sollte auf acht bis zwölf Minuten begrenzt werden. Auch wenn früher längere Aufenthalte problemlos möglich waren – in der Schwangerschaft ist weniger mehr.
Dampfbad als schonende Option: Ein Dampfbad mit Temperaturen um die 45 bis 50 °C kann eine sanftere Alternative zur klassischen Sauna darstellen. Die hohe Luftfeuchtigkeit wird zudem oft als angenehmer empfunden.
Die richtige Technik beim Saunabaden
Auch die richtige Technik ist beim Saunieren in der Schwangerschaft wichtig. Idealerweise beachten sie folgende Punkte:
Optimale Position: Die unterste oder mittlere Bank ist ideal, da dort die Temperaturen am niedrigsten sind. Die obersten Bänke sind hingegen meist am heißesten und sollten eher gemieden werden.
Langsames Aufstehen: Beim Verlassen der Sauna ist langsames Aufstehen gerade für Schwangere besonders wichtig, um Kreislaufprobleme zu vermeiden. Wenn Sie in der Sauna gelegen haben, empfiehlt sich ein kurzes Aufsetzen, bevor Sie die Sauna verlassen.
Sanfte Abkühlung: Eiskalte Duschen oder Tauchbecken sind für Schwangere tabu. Die Abkühlung sollte langsam mit lauwarmem Wasser erfolgen.
Flüssigkeitshaushalt im Blick behalten
Nicht nur, aber besonders für Schwangere ist ein guter Flüssigkeitshaushalt essenziell – vor allem beim Saunieren. Um Dehydration vorzubeugen, können folgende Tipps helfen:
Vor dem Saunagang: Bereits eine Stunde vor dem Saunieren – besser über den ganzen Tag verteilt – sollten Sie ausreichend Wasser oder ungesüßte Tees trinken.
Nach dem Saunabesuch: Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, trinken Sie idealerweise direkt nach dem Saunieren ein großes Glas Wasser.
Während längerer Aufenthalte: Bei mehreren Durchgängen ist besonders das Trinken dazwischen wichtig. Zwischen den einzelnen Saunagängen sind mindestens 15 bis 20 Minuten Pause empfehlenswert.
Tipp von Hebamme Evi Bodman:
“Wichtig ist es zudem, die Elektrolyte aufzufüllen: Um den Verlust von wichtigen Mineralien wie Natrium und Kalium auszugleichen, können salzige Snacks wie eine Handvoll Nüsse oder Salzstangen hilfreich sein, vor allem, wenn Sie mehrere Durchgänge in der Sauna gemacht haben.
Auch Elektrolytlösungen oder ungesüßte Kräutertees mit einer Prise Salz können sinnvoll sein. Magnesiumreiche Nahrungsmittel wie Bananen können zusätzlich helfen, den Mineralstoffhaushalt zu stabilisieren.”
Bei Warnzeichen Saunabesuch sofort beenden
Die Signale Ihres Körpers sind essenziell für einen gelungenen und unbedenklichen Saunabesuch. Das Saunabaden sollte sofort beendet werden bei folgenden Symptomen:
Schwindel oder Benommenheit
Übelkeit oder Erbrechen
Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag
Kopfschmerzen
Atemnot oder Kurzatmigkeit
Sehstörungen
Unterleibsschmerzen oder Krämpfe
Jegliches Unwohlsein
Wichtig: Bei anhaltenden Beschwerden sollte stets sofort ein Arzt oder eine Hebamme kontaktiert werden!
FAQ
Ja, grundsätzlich ist Saunieren während der Schwangerschaft möglich. Entscheidend sind jedoch Ihre individuellen Umstände und bisherigen Sauna-Gewohnheiten. Erfahrene Saunagängerinnen können moderate Saunabesuche meist fortsetzen, während Sauna-Neulinge besonders vorsichtig sein sollten. Sprechen Sie unbedingt vorher mit Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Hebamme. Absolut tabu ist die Sauna bei Risikoschwangerschaften, Bluthochdruck, akuten Beschwerden oder Blutungen.
Das zweite Trimester gilt als die beste Phase für Saunabesuche, da viele Frühschwangerschaftsbeschwerden nachlassen und der Körper stabiler ist. Im ersten Trimester wird zur Zurückhaltung geraten, da sich alle wichtigen Organe des Babys entwickeln und hohe Temperaturen diese sensible Phase beeinträchtigen können. Im dritten Trimester ist besondere Vorsicht geboten, da das Herz bereits auf Hochtouren arbeitet.
Beenden Sie den Saunabesuch sofort bei: Schwindel oder Benommenheit, Übelkeit oder Erbrechen, Herzrasen oder unregelmäßigem Herzschlag, Kopfschmerzen, Atemnot, Sehstörungen, Unterleibsschmerzen oder jeglichem Unwohlsein. Wählen Sie moderate Temperaturen von 60–70 °C und begrenzen Sie Ihren Saunagang auf acht bis zwölf Minuten. Bei anhaltenden Beschwerden kontaktieren Sie sofort Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme.
Autorin: Nadine Weißschuh (suxeedo Redaktion), Expertenunterstützung Evi Bodman (Hebamme)
www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/bei-unkomplizierter-schwangerschaft-ist-saunabaden-erlaubt/#:~:text=Frauen%2C%20die%20regelm%C3%A4%C3%9Figes%20Saunieren%20gewohnt,nicht%20auf%20gewohnte%20Saunabesuche%20verzichten., abgerufen am 17.06.2025
www.nordbayern.de/service/gesundheit/sauna-trotz-schwangerschaft-die-besten-tipps-1.12591327, abgerufen am 17.06.2025
www.familienplanung.de/schwangerschaft/die-schwangerschaft/gesundheit-und-ernaehrung/sauna-und-solarium/, abgerufen am 17.06.2025
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