Wenn die Schmerzen während der Tage unerträglich werden, steckt meistens die Gebärmutter dahinter. Aber nicht immer: Bei Endometriose sind gebärmutterähnliche Zellen der Auslöser der Probleme. Sie siedeln sich außerhalb der Gebärmutterhöhle an Stellen an, wohin sie nicht gehören – zum Beispiel im Becken, Darm, in Lunge oder Leber und extrem selten sogar im Gehirn. Es gilt: Je weiter weg von der Gebärmutter, desto seltener. Kein Wunder, dass Frauenärzte den Grund für das Leiden ihrer Patientin nicht zuerst an diesen Stellen suchen.
Folgen und Beschwerden
Endometriose ist nicht selten. Am häufigsten erkranken Frauen im Alter von 35 bis 45 Jahren daran. Der Name der Erkrankung leitet sich von Endometrium ab – so nennt sich das gebärmutterschleimhautähnliche Gewebe. Dort, wo es auftritt, kommt es zu chronischen Entzündungen, Vernarbungen und Verwachsungen der betroffenen Gewebe. Dies führt zu starken Schmerzen – während der Periode, aber nicht nur. Unspezifische bis chronische Unterleibsschmerzen, Schmerzen beim Stuhlgang oder Urinieren und beim Sex sind weitere Beschwerden. Auch Unfruchtbarkeit ist eine weit verbreitete Folge: Die Endometriose Vereinigung Deutschland schätzt, dass die Erkrankung in 40 bis 60 Prozent der Fälle der eigentliche Grund ist.
Diagnose und Behandlung
Wie Endometriose entsteht, ist nicht bekannt. Heilung gibt es keine. Aber Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern. Damit die Diagnose auf Endometriose gestellt werden kann, können unterschiedliche Zonen am Körper beispielsweise mit Ultraschalluntersuchungen, Kernfeinuntersuchungen oder einer Endoskopie überprüft werden. Sicher nachweisen lässt sich die Endometriose meistens nur durch eine Bauchspiegelung. Der wichtigste Schritt gegen die so schwer greifbare Krankheit ist es, über Endometriose nachzudenken, um gezielt danach suchen zu können. Denn dann lässt sie sich auch behandeln, zum Beispiel medikamentös oder mit einer Bauchspiegelung für ungewollte Kinderlosigkeit.
Unser Tipp
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